Kakteen schneiden

Guten Tag Gast. Schön, dass Sie mal hereinschauen! Einen angenehmen Aufenthalt wünscht das "Sukkulentenforum"-Team.
  • Hallo zusammen,


    ich habe die zwei Kakteen auf den Bildern zur Zeit noch im Winterquartier.


    Ich will sie dieses Jahr abschneiden, da die Wuchsform doch ziemlich instabil geworden ist. Ich habe die Pflanzen vor ca. 8 Jahren geerbt, umgetopft und seither wachsen die oberen Teile wesentlich besser. Ich habe schon Stützen angebracht, aber jetzt denke ich ist es Zeit, die oberen Teile abzuschneiden.


    Meine Frage ist:
    Wir fahren ab Mitte Mai 2 Wochen weg, soll ich vor oder nach unserem Urlaub die Pflanzen abschneiden? Und welche Stelle für den Schnitt würdet Ihr mir raten? Soll ich den Wurzelstock nach dem Schneiden aufheben, treibt er nochmals aus?


    Der eine Kaktus links ist ja wahrscheinlich ein Blaubeerkaktus, kann mir jemand sagen die der anderen heisst?


    Schonmal vielen Dank


    Gruß


    Michael

  • Blaubeerkaktus dürfte hinhauen. Siehe hier: Blaubeerkaktus noch zu retten?
    Was spricht gegen dem Schnitt vor dem Urlaub? Ansonsten lohnt es sich bestimmt auch "das untere Schnittteil" weiter zu kultivieren (außer du hast ein massives Platzproblem). Die Schnittstelle entscheidet die Ästhetik. Nur Mut - aktuell sehen sie wirklich etwas nach Bulemie aus... ;)

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Die Schnittstelle am Steckling wird leicht angeschrägt, damit sich die Wurzeln aus dem Leitbündel bilden und nicht nahe der Epidermis. Ich würde auch vor dem Urlaub schneiden, dann kann die Schnittstelle schon mal 2 Wochen abtrocknen und man kommt nicht in Versuchung die Stecklinge zu früh zu bewurzeln.


    Viele Grüße.
    Jens

  • Hallo zusammen,
    leider hat diese Aktion nicht so geklappt, wie ich es mir vorgestellt hatte.
    Ich habe den Kaktus abgeschnitten und das abgeschnittene Ende lange abtrocknen lassen, also bestimmt 1 Monat lang. Dann habe ich den Kaktus in mein normales Substrat (1/3 Kakteenerde, 1/3 Seramis, 1/3 Quarzsand) gesetzt und dann ins Freie gestellt. Da stand er den ganzen Sommer lang. Leider wurde er immer mehr "schrumpellig". Im Herbst 2011 habe ich ihn dann wieder auf die Fensterbank geholt.
    Das Ergebnis seht Ihr ja auf den Photos, also nicht wirklich zufriedenstellend. Ich habe noch nicht nachgesehen, ob sich Wurzeln gebildet haben, denke aber eher nicht. Irgendetwas habe ich falsch gemacht, da ja dieser Kaktus offensichtlich leicht zu vermehren ist.
    Allerdings muss ich gestehen, dass ich die Pflanze auch etwas vernachlässigt habe. Jedenfalls habe ich nicht zuviel gegossen, eher zu wenig.
    Gibt es in diesem Stadium noch eine Rettungsmöglichkeit?


    Gruß Michael

  • 8) Das sieht nicht wirklich gut aus.
    Nach Wurzeln hätte ich schon längst geschaut, denn er muß neu Austreiben, sobald Wurzeln gebildet wurden.
    Ist dies nicht der Fall, so kann man den Steckling wieder aus dem Substrat nehmen und vertrocknete Stellen neu anschneiden.
    Stecklinge setze ich(nach zwei Wochen Trocknung) immer in "leeeiiicht" feuchten, anisierten Vogelsand. Dort bilden sich rasch neue Wurzeln und durch das Anisöl wirkt der Sand antiseptisch. 8)

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
    We do not forgive!! We do not forget!!
    Tom

  • Gibt es in diesem Stadium noch eine Rettungsmöglichkeit?


    Hoppla! Komisch dass es nicht geklappt hat... Vielleicht hat doch etwas Feuchtigkeit im Substrat gefehlt um die Wurzeln zum Wachsen zu animieren?
    Sonst hilft nur noch ein erneuter Schnitt (so ca. zwei Zentimeter über dem Substrat), wie von Tom beschrieben. Hoffentlich hat er dann noch die Kraft um Wurzeln zu treiben. Du kannst ihn ja etwas mit Wasser einsprühen, so kann er zumindest über die Dornen und Epidermis etwas Wasser aufnehmen und Kraft tanken. Wobei ich mir aber beim Blaubeerkaktus nicht so ganz sicher bin, ob das auch klappt - durch seine bereifte Epidermis perlt das Wasser immer ziemlich ab aber versuchen kann nicht schaden.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Hallo zusammen,
    jetzt bin ich aber wirklich baff.
    Thomas hat ja wirklich recht, ich hätte schon lange mal nachschauen sollen, wie die Bewurzelung vor sich geht. Aber ich dachte immer, der Kaktus wird es schon selbst richten. War falsch.
    Ich habe heute den Kaktus "umgelegt" um wirklich mal zu sehen,wie es mit dem Bewurzeln aussieht. Jetzt sehe ich einen wirklich großen Wurzelballen und bin erstaunt, warum das "Oberirdische" so schlecht aussieht.
    Jedenfalls scheint die Pflanze noch zu leben, bitte um Eure Tipps wie ich weitermachen soll.
    Vielen Dank auch für die Bearbeitung dieses, doch schon etwas alten, Beitrags


    Gruß Michael

  • Also doch - na dann mal Glückwunsch zur erfolgreichen Bewurzelung!
    Jetzt solltest du deinen Myrtillocactus ganz normal weiterkultivieren. Vielleicht hatte er ja tatsächlich einfach nur zu wenig Wasser zum Wohlfühlen bekommen? Keine Ahnung ob er generell etwas mehr Wasser benötigt. Im Normalfall kennt man den Blaubeerkaktus ja als recht wüchsig - spricht zumindest dafür, dass er gern mal ein bissl mehr trinkt als andere Kakteen, die auch langsamer wachsen.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • 8) Ok, eintopfen und mal richtig anstauen(den Untersetzer vollgießen)!
    Wenn nach einer Stunde noch Wasser darin zu sehen ist, dieses wegschütten.
    Die Pflanze an den hellsten Platz stellen.
    Jede Woche(also einmal pro Woche) so verfahren.
    Wenn möglich ab 15 Grad leicht schattiert nach draußen stellen(ohne Untersetzer, der könnte sonst bei Regen zu lange voll sein).
    Weiter berichten!

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    Tom

  • Hallo zusammen,


    danke für Eure Tipps, ich werde die Pflanze, die ich ja schon fast aufgegeben habe, jetzt natürlich pflegen, also mehr Wasser geben. Hell stand sie eigentlich schon immmer. Ich hatte mich einfach bis jetzt nicht getraut, den Wurzelballen anzuschauen, sprich die Pflanze von Erde zu entfernen. Ich dachte, so wenig Stress wie möglich kann nur gut sein für die Entwicklung von Wurzeln.
    Aber irgendwie war der Kaktus scheinbar nicht in der Lage zu sein, sich selbst wieder in Form zu bringen. Natürlich helfe ich ihm gerne dabei.
    Wenn Ihr noch Tipps dazu habt, gerne.
    Ich bin jetzt optimistisch und werde weiter berichten.


    Gruß Michael