Blaubeerkaktus noch zu retten?

Guten Abend Gast. Schön, dass Sie mal hereinschauen! Einen angenehmen Aufenthalt wünscht das "Sukkulentenforum"-Team.
  • Hallo,


    mein Winterquartier scheint meinem Myrtillocactus geometrizans nicht so ganz behagt zu haben. Am Ende des Winters sah er so wie auf dem Bild aus - da ich doch irgendwie an diesem Kaktus sehr hänge (ist in den letzten beiden Jahren gewachsen ohne Ende und war ein Geschenk von Ingrid...), hab ich erstmal nichts unternommen. Mittlerweile sieht er immer noch genauso aus (das Foto ist von heute). Kein Neuaustrieb aber der braune, untere Bereich ist in keinster Weise weich. Auch steht er nach wie vor fest verwurzelt im Substrat. Da er sich bisher so prächtig entwickelt hat könnte ich damit leben, wenn es ein "Schönheitsfehler" bleibt und möchte deshalb auch nicht dran Rumschnippeln. Aber es sieht offensichtlich nach deutlich mehr aus...


    Was meint ihr? Hat er eine Chance?


    Besorgte Grüße von Shamrock (Matthias)

  • Also Matthias, ehrlich gesagt würde ich schon köpfen, oberhalb der vertrockneten Stellen, dann siehst du ja die Leitbündel wie sie aussehen. Den unteren Rest entsorgen, oben die Stelle mit Holzkohlepulver behandeln, 1-2 Wochen stehen lassen zum abtrocknen (aber nicht direkt auf die Schnittstelle stellen) und dann wieder eintopfen zum bewurzeln. Das wird wieder, keine Sorge, wenn die Leitbündel grün sind.


    Grüße,
    Echinopsis

  • Hallo Matthias,


    obwohl der Kaktus mehr tot als lebendig aussieht tippe ich eher auf einen "Schöheitsfehler" und nicht auf einen Pilz oder andere Krankheit, denn immerhin hat sich der Zustand seit Ende des Winters nicht verändert und der zusammengeschrumpfte Bereich ist fest.

    Gruß Markus

  • Hallo Matthias,
    also ich meine der ist durch irgend etwas von unten her schwer geschädigt. Ich wüerde so verfahren wie Echinopsis vorschlägt. Wünsche dir trotz allem viel Glück mit dem Patient.

    Gruß Robert.

  • Danke für die Antworten!


    Die Vorgehensweise von Echinopsis2 ist natürlich die naheliegenste, aber ich wollte ja bewusst erstmal abwarten. Ich denke genauso wie Markus und werde NICHT köpfen. Entweder der ganze Kaktus oder gar nix. Ist ja auch nicht gerade ein sehr seltenes Exemplar, dass man unbedingt erhalten sollte. Wie gesagt, ich hänge halt an ihm und hoffe, dass er als Ganzes überlebt.


    Nochmal danke und viele Grüße


    Matthias (Shamrock)

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Hi Matthias,


    also ohne Deine Bemerkungen hätte ich auf Sonnenbrand getippt. Aber nachdem das im Winterquartier passiert ist, dürfte es sich wohl um Kälteschäden handeln. Der Myrtillo liebt viel Wärme, auch im Winter (darf bei mir im Wohnzimmer überwintern). Da gabs durchaus auch schon Probleme bei Verwendung als Pfropfunterlage.


    Die Art wächst in Zentralmexiko, z.B. in der Venadosschlucht. Da ist es auch im Winter tierisch heiß (eigene Erfahrung). Als Begleitpflanzen gibt es dort u.a. Astrophytum ornatum, Echinocactus grusonii und das Greisenhaupt. Alles Arten, welche bei kalter Überwinterung ebenfalls geschädigt werden. Meist bleibt es aber bei unschönen Verfärbungen. Ich glaube nicht, dass sich Dein Myrtillo verabschieden wird. Und in einigen Jahren wirst Du dann ganz andere Sorgen mit Deinem Myrtillo haben (die werden recht groß :cursing: ).
    Anbei ein Foto von meinem Myrtillo sowie eines vom Standort.


    Grüßle
    Robby

  • Und in einigen Jahren wirst Du dann ganz andere Sorgen mit Deinem Myrtillo haben (die werden recht groß :cursing: ).


    Hi Robby,


    gerade darauf hoffe ich doch! Schließlich wollte ich im Rentenalter mal von den angeblich sehr leckeren Beeren (Früchten) naschen! Wem stört da noch eine hässliche, braune Basis? ;)


    Danke auch für das klasse Standortfoto und viele Grüße


    Matthias (Shamrock)

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Hallo Matthias,


    .. meiner stand im Winter auch zu kalt und hat Flecken bekommen, die danach verholzt sind. Ich denke auch, dass es ein Kälteschaden ist und wohl eher ein optisches Problem (wenn es einen denn stören sollte). Hoffe für dich, dass dein Kaktus sich wieder erholt.
    @ Robby, deiner sieht wirklich beeindruckend aus!


    lg Jada

  • Hi Jada,


    danke - ich hoffe auch! Was mir halt nach wie vor Sorgen bereitet, ist der fehlende Neuaustrieb. Bei solch wüchsigen Kakteen schon besorgniserregend... Aber ich werde mich in Geduld üben.

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  • Ich war wohl etwas zu ungeduldig... Heute konnte ich einen zarten Neuaustrieb entdecken! :rolleyes:

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  • Tja, da ist wohl doch der Wurm drin... Nachdem mein Myrtillo im Sommer sich noch prächtig weiterentwickelt hat musste ich bei einem kürzlichen Kontrollgang durchs Winterquartier dies hier feststellen (siehe Bild - leider ziemlich überbelichtet). Teilweise sind die Schadstellen auch etwas weich geworden, trotz wärmerer Überwinterung. Logische Konsequenz: Mein Myrtillo hat sich doch irgendeine Krankheit (Bakterien, Viren, Pilz, ?) eingefangen, welche er im Sommer gut kompensieren kann aber im Winter wird er wieder heimgesucht. Momentan vermute ich, ich kann das noch Jahre durchziehen aber wirklich schön wird er dabei nicht. Oder einfach mal nächsten Winter in der warmen Wohnung duchkultivieren? Chemische Keulen geben und abwarten? So oder so: Ich will doch irgendwann Blaubeeren naschen!

  • 8) Moin Matze,


    Daniel hat schon Recht.
    Trotzdem würde ich mal nen Schnitt wagen, um zu sehen, ob eine Kopfbewurzelung doch noch klappen könnte.


    ciao, Tom.

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
    We do not forgive!! We do not forget!!
    Tom

  • Ich tipe auch mal schwer auf Pilz. Verwunderlich ist nur, dass das Schadbild immer gg. Ende des Winters auftritt und dann auch ziemlich plötzlich. Kopfbewurzlung kann man auch vergessen: Zwei der fünf Rippen sind schon bis hoch in den Scheitel gelblich verfärbt... Wobei ich immer noch überlege das Expiriment zu wagen und den Myrtillo ganz normal Weiterkultiviere. Aber dafür tut er mir wahrscheinlich zu leid, der Arme.

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  • Update: Nachdem die Verfärbungen im Scheitelbereich weiterhin zunahmen habe ich heute resigniert. Aber wenn schon Biotonne, dann will ich auch eine kleine Autopsie - also Messer gezückt. Eigentlich erwartete ich ja schwarze Leitbündel oder zumindest schwarze Flecken, welche vom Myrtillo teilweise isoliert wurden. Pustekuchen! Auch die verfärbte Epidermis war "pickelhart". Etliche Schnitte später: Nur kerngesunde Leitbündel. Seltsam!
    Beeindruckend ist aber auch die Durchwurzlung des Topfes innerhalb von zwei Jahren. Da merkt man halt, dass er wirklich eine Säule werden wollte - während ich mich wieder bestätigt fühle tiefe Töpfe zu verwenden. Die schaffen einfach Platz und bieten dennoch genügend Substrat. Mit richtigem Gießen können sich selbst Wiesenbewohner hiermit arrangieren (Notos und Co.).


    Fazit: Doch keine Blaubeeren zur Rente und Rübenwurzlertöpfe für alle Pflanzen dieser Welt! Meinen allerwelts-Myrtillo werde ich dennoch vermissen...


    Aber Bilder sagen mehr als 1000 Worte... In diesem Sinne noch ein schönes Rest-Wochenende!


    Shamrock (aka Matthias)

  • 8) Moin Matze,


    bei diesem Schnittbild würde ich den Kopf auf jeden Fall neu bewurzeln, keine Frage!
    Das Unterteil wieder einpflanzen und neu austreiben lassen und beides im Winter wärmer stellen, da ist noch gar nichts verloren!


    ciao, Tom.

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    Tom

  • 8) Moin Markus,


    sollte einem "erfahrenen" Inspektor allerdings nicht passieren.
    Wenn Zweifel, dann immer zugunsten des Angeklagten entscheiden.


    ciao, Tom.

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
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    Tom

  • 8) Moin,


    obwohl in der Literatur doch immer wieder eine kühle Überwinterung angeraten wird, denke ich, dass dies nur in Verbindung mit recht geringer Luftfeuchte funktioniert. Dies können wir in unseren Breiten ohne Technik nicht bieten, also wärmer aufstellen(kühles Schlafzimmerfenster wirkt Wunder).


    ciao, Tom.

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    Tom

  • Da die hohe Luftfeuchtigkeit in unserem Treppenhaus (= Winterquartier) ja mein Hauptproblem ist, hat Tom wohl Recht. Beim nächsten Myrtillo bin ich schlauer! (Bei dieser Gelegenheit: Danke Daniel für das tolle Angebot!)


    Und Markus muss ich auch Recht geben: Der Myrtillo weilt zwischen Gartenabfällen und Salatresten in der Biomülltonne. Sicherlich hätte ich sowohl Unter- wie auch Oberteil erhalten können aber was will ich denn mit einem seltsam verfärbten, schrumpeligen und fleckigen Myrtillo? Ich bin zwar sicher kein ausgesprochener Ästhet und liebe alte Notos, die "unten" total verholzt und braun sind aber der Myrtillo war wirklich keine Schönheit mehr. Zumal die Verfärbungen und Flecken ja auch noch zunahmen und der Myrtillo ja keine extrem erhaltensverpflichtende Seltenheit ist. Der Abschied fiel mir dennoch schwer aber da müssen wir beide durch.


    Euer trauender Matthias (aka Shamrock)

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