Euphorbia ankarensis

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  • Euphorbia ankarensis ist Teil einer Gruppe ähnlicher nordmadegassischer Euphorbien. Dazu gehören E. alfredii, E. maromokotrensis, und die gut unterscheidbaren E. herman-schwartzii und E. millotii. Wie es scheint, gibt es verschiedene Varianten von E. ankarensis. In meiner Sammlung befindet sich ein Exemplar mit unbehaarten Blättern und ein weiteres mit behaarten Blättern. Da es auch unbeschriebene E. alfredii-Varianten gibt, die E. ankarensis ähneln, und sicherlich ein paar Hybriden von E. ankarensis und E. alfredii, die auf dem Markt zirkulieren, ist es nicht immer möglich, diese Arten einwandfrei auseinanderzuhalten. Eine Beschreibung in der Natur vorkommender Varianten dieser Pflanzen ist mir nicht unter die Augen gekommen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Händler häufig nicht angeben, woher die jeweiligen Pflanzen stammen.


    Das hier vorgestellte Exemplar habe ich 2013 als Sämling unter dem Namen E. ankarensis erworben. Ich gönnte ihr zunächst ein gehaltvolles Substrat. Und im Winter ließ ich das Substrat nicht austrocknen.
    Im Jahr 2014 sah die Pflanze dann so aus.



    Ein Jahr später fotografierte ich sie wurzelnackt. Bis zu dieser Zeit wuchs sie flott, und blühte erstmalig.



    Bei der Kultur meiner Madegassen folge ich einem einfachem Prinzip: ähnliche Pflanzen werden weitestgehend gleich gepflegt. Damit ich jedoch feststellen kann, welche Bedingungen auf der Fensterbank am besten funktionieren, pflege ich zu Anfang die ähnlichen Pflanzen teils unterschiedlich. Ab 2015 zog ich E. ankarensis hart, etwas schattiger, und überwinterte sie so trocken wie möglich. Im Gegensatz zu ihr gönnte ich E. maromokotrensis deutlich mehr Wassergaben und mehr Sonne. Den anderen ähnlichen Euphorbien bot ich Bedingungen, die zwischen diesen Extremen lagen. Da die Pflanzen bei mir bei höheren Temperaturen überwintern (21-24 Grad), musste und muss ich immer mit "Fingerspitzengefühl" vorgehen. E. ankarensis blieb im Wachstum hinter den anderen Gleichen zurück, und blühte 2016 nicht. E. maromokotrensis bildete hingegen bereits im Dezember des vergangenen und dieses Jahres Knospen, und trug in den folgenden Monaten tolle Scheinblütenhäubchen zur Schau. Ihrem Beispiel folgte in diesem Winter E. alfredii. Deshalb entschied ich mich vor etwa einem Monat den Pflegekurs von E. ankarensis zu ändern. Ich stellte diese Pflanze so hell wie möglich, und gönnte ihr mehr Wasser. Nun blüht sie schön, und wird in den nächsten Jahren nicht darben müssen.
    Die Fotos entstanden heute.



    Auf dem letzten Foto vom Januar 2016 sind zwei kleine E.ankarensis-Pflanzen zu sehen, die behaarte Blätter haben. Das vordere Pflänzchen steht bei Matthias, und das hintere immer noch bei mir auf der Fensterbank, und harrt einer Präsentation. :whistling:



    Gruß,
    Norbert

  • Das vordere Pflänzchen steht bei Matthias

    ...und hat eindeutig behaartee Blätter, wie man an dem etwas chlorophyllarmen Neuaustrieb hier unschwer erkennen kann: Euphorbienbilder


    So, und nun hat auch diese Euphorbia ihren eigenen Thread bekommen - und was für ein schöner Threadstart für sie. Besten Dank dafür!
    Langsam sollte ich wohl auch mal meine Wassergaben hochfahren.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Herrlich! Und vielen Dank für diesen schönen Thread! :thumbup:

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
    We do not forgive!! We do not forget!!
    Tom

  • Na die Ähnlichkeit mit dem besagten und von mir gezeigten Neuaustrieb (mit Haaren) ist definitiv nicht von der Hand zu weisen. :thumbup:

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  • Sagenhaftes Bild 2!! :thumbup:

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    Tom

  • Die Euphorbia ankarensis (glatte Blätter) blüht noch. Ihre Blätter sind in Startstellung. Wie immer ist diese Pflanze in meiner Sammlung eine der letzten beim Ausbilden von Laub.



    Ihr Pendant, E. ankarensis (behaarte Blätter), bildete in den letzten Wochen eine schöne Blattkrone.



    In diesem Zustand ist sie von meiner E. alfredii (behaarte Blätter) kaum zu unterscheiden, die auf den nächsten Bildern zu sehen ist. Ich bin mir nun nicht mehr sicher, ob E. alfredii den richtigen Namen trägt. Leider blühte das kleinere Exemplar noch nicht. Unterscheiden sich die Cyathien beider Pflanzen? Selbst wenn, sind mir die beiden Pflanzen zu ähnlich.
    Ich möchte nicht gleiche oder kaum unterscheidbare Euphorbien auf meiner Fensterbank haben, da mir nur wenig Platz zur Verfügung steht. Deshalb werde ich die kleinere Pflanze abgeben. ;) Ich hatte beim Fotografieren großes Glück. Das Licht war einfach perfekt.



    Gruß,
    Norbert

  • Wie immer ist diese Pflanze in meiner Sammlung eine der letzten beim Ausbilden von Laub.

    ...und sehr langsam ist sie dabei auch noch. Oder gieß ich nur zuwenig?


    Was sagt denn die Literatur zum Alfred? Wurde der Artrang nicht schon anderweitig in Zweifel gezogen?
    Und ob die Schönheit der Fotos jetzt nur auf das perfekte Licht zu schieben ist, das sei dahin gestellt. ;)

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  • Hab grad extra nochmals geguckt, aber hier scheint man sich mit Blättern zu begnügen. Aber sie ist ja noch klein und hat auch noch Zeit.

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  • Wow - warum macht dann meine so hellgrüne Miniblätter? Ich glaube meine ist lichtscheu...

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  • Ich glaube meine ist lichtscheu...


    ...eher nicht. Pflanzen neigen dazu, bei bedingten Lichtverhältnissen ihre Blattfläche zu vergrößern, um trotzdem ausreichend Licht einfangen zu können. Deine hat quasi genug zur Verfügung und hat keinen Bedarf zur Vergrößerung.... ;)

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    Tom

  • Das meinte ich auch mit lichtscheu: Sie bekommt am aktuellen Standort quasi zuviel Licht, weshalb die Blätter so klein sind. Ab sofort wird's schattiger für sie.

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  • Ab sofort wird's schattiger für sie.


    Du kannst sie dort aber auch ohne Reue stehen lassen. ;)
    Wie ich berichtete, handelt es sich bei dieser Pflanze (wohl) um die seltenere E. ankarensis-Variante mit den unbehaarten Blättern. Meine jüngere E. ankarensis (behaarte Blätter) hat auch kleinere Blätter, und sie bekommt nur geringfügig mehr Licht als die unbehaarte Variante. Bei den "säulenförmigen" Nordmadegassen hängt die Größe der Blätter auch vom Alter und der Größe der Pflanze ab, d.h. je größer die Pflanze ist, desto größer werden die Blätter. Natürlich gibt es nach oben eine Grenze, die nur selten überschritten wird. Die größten Blätter meiner betagten E. viguieri sind 35 cm lang; die von alten E. perrieri var. elongata-Exemplaren werden noch größer. Sicherlich werden die Blätter viel größer, stellt man die Pflanzen schattiger. So sieht zur Zeit meine E. ankarensis (behaart) aus.



    Ich habe nachgemessen; dies sind die aktuellen Werte von meiner E. ankarensis (behaarte Blätter):
    - Stammhöhe 8 cm
    - Durchmesser Blattkrone 20 cm
    - Blatt inkl. Stiel 12 cm lang
    - Blattbreite 4 cm
    - Blattfarbe helles Grün (gelblich)


    und von meiner E. ankarensis (unbehaarte Blätter):
    - Stammhöhe 9,5
    - Durchmesser Blattkrone 30 cm
    - Blatt inkl. Stiel 16 cm lang
    - Blattbreite 7 cm
    - Blattfarbe dunkleres Grün


    Nach Buddensieck sind folgende Werte für E. ankarensis maßgebend:
    Blätter 5-7 cm lang und 2-3 cm breit, Petiole 1 cm lang, grasgrün


    Die richtige Schlußfolgerung wäre wohl: meine Exemplare bekommen zu wenig Sonne. Aber viel mehr Sonne wäre nicht förderlich, da die Blätter direkt hinter der Fensterscheibe Sonnenbrand bekommen.
    Meine E. ankarensis mit den unbehaarten Blättern liegt mit ihren Blattmaßen über und doch näher den offziellen Werten von E. alfredii. Möglicherweise habe ich diese Pflanze unter falschem Namen erworben. Meine E. alfredii hat jedenfalls ein etwas anderes Antlitz. :rolleyes:
    In Kultur verändern sich Pflanzen. Zwischen Anpassung und falscher Pflege ist ein weites Feld. Ich bin gespannt, wohin die Reise geht.


    Gruß,
    Norbert