knubbelige Euphorbia

Guten Tag Gast. Schön, dass Sie mal hereinschauen! Einen angenehmen Aufenthalt wünscht das "Sukkulentenforum"-Team.
  • hallo,


    Ich habe vor einem Jahr in einer Gärtnerei eine kleine Pflanze gefunden. Leider war die Lieferung falsch beschriftet und sie wollten die Pflänzchen schon zurück senden. Glücklicherweise durfte ich zwei erstehen und zu meiner grossen Freude ist die Pflanze extrem pflegeleicht und kräftig gewachsen. Die ganze Pflanze war vor einem Jahr so gross, wie der Ableger auf dem zweiten Bild.


    Nur was es ist konnte mir bis jetzt niemand sagen. Auch keine meiner Botaniker KollegInnen. Daher hoffe ich hier endlich zu erfahren, wer mein liebgewordener Mitbewohner ist.


    Die Pflanze hat sich super entwickelt und macht viele Seitentriebe. Ich habe heute einen abgenommen und bemerkt, dass weisse Milch abgesondert wird. Also vermute ich, es ist ein Wolfsmilchgewächs.


    Vielleicht könnt ihr mir auch ein paar Tipps zur Vermehrung geben. Schnittstelle antrocknen lassen, habe ich schon an einigen Stellen gelesen. Ist das ratsam und wie lange ungefähr sollte ich das tun.

  • Hallo, und herzlich willkommen im Forum.


    Bei dieser Wolfsmilchpflanze handelt es sich sicherlich um Euphorbia ritchiei. Man findet sie auch unter dem alten Namen Monadenium ritchiei.
    Deine Pflanze steht meiner Meinung nach zu feucht; auch das Substrat scheint mir auf dem ersten Blick zu "fett" zu sein, da sowohl Blätter als auch die Spitze des Stämmchen nicht solch eine kompakte Form haben, wie ich sie von dieser Art kenne. Hast Du sie im Winter durchkultiviert? Meine eigene E. ritchiei hat momentan kein einziges Blatt, und befindet sich noch in der Winterruhe.


    Gruß,
    Norbert

  • Hallo Gürteltier,


    auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum!


    Der Neutrieb oben ist auch etwas hellgrün, was auf einen Lichtmangel schließen lässt. Aber mangels persönlicher Euphorbia ritchiei-Erfahrung sollte ich mich mal nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Vielleicht ist dies ja auch normal?


    Zum Bewurzeln 10 Tage antrocknen lassen sollte locker reichen. Am besten so lagern, dass dort, wo dann später die Wurzeln rauskommen sollen, auch unten ist.
    Aktuell habe ich einen kleinen, blattlosen Ableger zum Bewurzeln im Keller stehen. Im Sommer hab ich damit angefangen und war wohl am Anfang etwas zu geizig mit Feuchtigkeit. Ging sehr zäh! Im Herbst haben sie dann losgelegt, nachdem ich die Wassergaben etwas gesteigert hab. Deshalb hab ich zu Beginn des Winters auch kleine Wassergaben verabreicht. Fehler! Der größere Ableger hat umgehend das Zeitliche gesegnet. Der Kleinere hält sich aber jetzt wacker, wo er komplett trocken steht. Hier geh ich davon aus, dass er dann im Sommer Gas gibt.


    Vielleicht meldet sich aber auch noch jemand, mit größeren Kulturerfahrungen. Jedenfalls ist diese Euphorbia nicht unbedingt selten in Kultur anzutreffen.


    Ich wünsche dir viel Spaß und Erfolg damit!


    Shamrock (aka Matthias)

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Hallo Kleeblatt und Norbert,


    Danke für eure ausführlichen Antworten und die Hilfe bei der Bestimmung.


    Ich denke, die Pflanze hat einiges erlitten, bis ich auf die Idee kam, mich in einem Forum anzumelden. Mir tut es auch leid, wenn ich die merkwürdige Wuchsform ansehe :rolleyes: Ich bin eher gewohnt, seltene Tomaten und Nutzpflanzen aufzuziehen, von Sukkulenten habe ich keine Ahnung. Wobei mich Saxifraga und Sempervivum arachnoideum auf botanischen Exkursionen immer sehr beeindruckt haben (ja, ich bin Biologin, mache aber etwas mit Amphibien Ökologie und Artenschutz). Da die ursprüngliche Erde recht satt aussah, habe ich normale Erde genommen :S Besonders feucht ist es aber nicht. Naja, jetzt wo die Pflanze bestimmt ist, kann es nur besser werden!


    Was nehme ich denn am Besten als Substrat für den Ableger? So wie ich verstehe, sollte ich sparsam giessen.


    Liebe Grüsse,
    Lia

  • Amphibien

    Ja, mit denen können wir hier auch dienen:


    Aber dein Monadenium solltest du auf jeden Fall deutlich trockener halten. Ganz hilfreich dabei ist ein rein mineralisches Substrat oder ein Substrat, mit zumindest sehr geringem humosen Anteil. Bitte keine Kakteenerde aus dem Baumarkt - die heißt nur so, weil sie für Kakteen absolut ungeeignet ist. Kakteen und andere Sukkulenten wachsen ja auch eher in ariden Gebieten und nicht unbedingt im Moor... Wobei es mich immer wieder faszniert, wie sich auch diverse Amphibien in solchen ariden Gegenden etablieren konnten. Die kommerziellen Händler ziehen ihre sukkulenten Pflanzen gerne in solchen "satten" Substraten, um schnellstmöglich verkaufsfähige Exemplare zu erhalten. Gesund ist aber etwas anderes...

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969