Aloe Juvenna erkrankt mehr und mehr

Guten Morgen Gast. Schön, dass Sie mal hereinschauen! Einen angenehmen Aufenthalt wünscht das "Sukkulentenforum"-Team.
  • Hallo zusammen


    Ich bin ein absoluter Beginner. Habe viel im Internet gelesen bevor ich meine Sukkulenten umtopfte und versuchte zu vermehren, aber habe gemerkt, dass ich nur durch Probieren Neues dazulerne.


    Meine Aloe Juvenna (bin nicht ganz sicher?) habe ich vor 2, 3 Jahren in einem Supermarkt erworben. Sie stand seitdem in meinem Büro ganzjährig auf dem Fenstersims. Gegossen habe ich sie ca. 1mal wöchentlich, auch im Winter. Ich habe sie nicht ideal behandelt, aber sie war bis jetzt in Ordnung.


    Im April habe ich sie umgetopft (grösserer Topf, neue Erde) und die Kindel alle in einzelne Töpfe eingepflanzt. Auf dem einen Bild ist die "Mutter" abgebildet und auf dem zweiten ein Steckling, welchen ich mit einem Messer von der Mutter getrennt habe. Das Problem ist nun, dass die Pflanzen langsam austrocknen, von unten nach oben. Ich gehe davon aus, dass über den Leitbündel ein Virus, Fäulnis oder was immer, langsam nach oben steigt. Nachdem ich nun noch mehr über das ganze Thema Umtopfen, Vermehren etc. gelesen habe, muss ich sagen, dass ich 1. das Messer nicht desinfiziert habe, 2. die Wunden nur ca. 3 Tage an der Luft verheilen liess (ohne Hilfsmittel) und dass ich die Pflanzen zu früh wieder gegossen habe.


    Kann mir vielleicht jemand sagen, was die Sukkulenten womöglich haben und ob es noch Hoffnung gibt?


    Danke Euch!

  • Hallo shushkin_ch,


    an erster Stelle mal ein herzliches Willkommen hier im Forum!


    Zur Bestimmung sag ich bei Aloe lieber nix aber auf dem zweiten Bild sieht man sehr gut was du beschreibst. Wie man merkt, hast du dich ja bereits gut eingelesen und somit gute Grundlagen geschaffen. Sehr gut! Dann soll aber auch noch angemerkt sein, dass dein Substrat viel zu humos ist...


    Eventuell hast du ja wirklich das Pecht gehabt, dass über die Schnittstellen eine Infektion reinkam, welche sich nun munter ausbreitet. Auf "Nummer Sicher" kannst du gehen, wenn du nun großzügig im gesunden Bereich (im Grünen also) einen Schnitt mit einem diesmal desinfizierten Messer machst. Dann gucken ob da die Leitbündel sauber sind (eventuell ein Vergleichsschnitt im unteren Bereich, dann kannst du auch gleich gut kontrollieren ob es sich wirklich um eine Infektion handelt; beispielsweise könnten ja auch die Wurzeln beim Umtopfen was abbekommen haben). Wenn die Leitbündel sauber sind, dann neu bewurzeln. Sollte bei einer Aloe relativ einfach gehen.
    Falls die Leitbündel natürlich dunkel verfärbt sind, dann neu desinfizieren und neu schneiden. Wenn du ganz viel Pech hast, ist die Infektion schon deutlich weiter oben als man glaubt.


    Hoffnung gibt es aber sicher! Bin da guter Dinge, dass du gesunde Kopfstecklinge durchbringst. Toi! Toi! Toi! und viel Erfolg!


    Shamrock (aka Matthias)

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Herzlich willkommen auch von mir!
    Ist alles ok! Bitte nicht schneiden!!
    Bist Du sicher, dass sie austrocknen?
    Auch Aloen beginnen ab einer gewissen Größe von unten her zu verholzen! Dabei werfen sie immer auch ein paar der älteren Blätter ab und treiben dafür oben neu aus.
    Solange ein Neutrieb erscheint, ist alles ok und völlig normal! :thumbup:

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
    We do not forgive!! We do not forget!!
    Tom

  • Hallo Matthias


    Vielen Dank für die rasche Antwort! Was meinst du gehört noch in mein Substrat? Mehr Perlite oder Sand etc.?


    Ich denke, dass ich das versuchen werde mit dem Schnitt im grünen Bereich. Falls es noch gesund aussehen würde, was würdest du empfehlen für die Schnittwunde? Soll ich etwas drauf tun oder heilt es auch so von alleine? Wie weiss ich, wann der Kopfsteckling bereit ist, um in wieder in ein Substrat zu setzen?


    Kann man solche "Rettungsaktionen" immer durchführen? Also egal zu welcher Jahreszeit?

  • Danke Thomas!


    Sie sind rostbraun und sehr trocken. Die Blätter sind also nicht weich oder so, sondern leicht abbrechbar und leicht zu entfernen. Bei der Mutterpflanze ist allerdings der Stamm im trockenen Bereich an einigen Stellen grün.


    Und dort wo die Blätter wegfallen bleibt einfach ein dünner, nackter Stamm?

  • Was meinst du gehört noch in mein Substrat? Mehr Perlite oder Sand etc.?

    Mehr mineralischer Anteil. Was bleibt dir überlassen. ;)


    Tja, Tom meint Verholzung. Dann wäre ja alles Bestens. Aber ich glaube nicht so recht daran, wenn ich mir die Fotos angucke. Zudem gehen stabilisierende Verholzungen normalerweise langsamer vonstatten und nicht so plötzlich. Was mir auch verdächtig vorkommt ist die Tatsache, dass Ableger und Mama zugleich mit dem Verholzen beginnen. Wäre schon ein komischer Zufall.


    Wenn du schneidest, dann kannst du die offene Wunde mit Zimt behandeln. Hat man normalerweise immer zuhause und wirkt antiseptisch. Schaden wird es zumindest sicher nicht.
    Mit dem Steckling dann einfach so rund 10 Tage warten und dann ab damit ins Substrat. Oder du fragst ihn einfach, ob er denn schon bereit dafür ist.
    Im Notfall kann man solche Schnitte immer durchführen aber wenn man warten kann, empfiehlt sich das Frühjahr. Die Pflanzen stehen schon "im Saft", also sind im Trieb, und bis zur Winterruhe sind hoffentlich genug Wurzeln da.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Ja, es bildet sich mit der Zeit ein Stamm, das ist völlig normal.
    Natürlich gibt es auch Aloen, die niedrig bleiben und liegend weiter wachsen.
    In Deinem Fall würde ich mir keine Sorgen machen. Auch dass die Steckies schon braun werden liegt daran, dass sie jetzt solitär stehen und den Neutrieb mit dem Abwurf der ersten Blätter quittieren.
    Natürlich kannst Du vorsorglich einen Steckie opfern und schauen, was sich dort tut. Lasse mich gern widerlegen.

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
    We do not forgive!! We do not forget!!
    Tom