Stenocactus

Guten Tag Gast. Schön, dass Sie mal hereinschauen! Einen angenehmen Aufenthalt wünscht das "Sukkulentenforum"-Team.
  • Und noch einer, der mir letztes Jahr bei der Bestimmungstour untergegangen ist:



    Nachdem ich ein bisschen gegoogelt habe, bin ich mal ganz verwegen und schlage "hastatus" vor.


    Liebe Grüße


    Manni

  • Echinofossulocactus-Bestimmung (Echinofossulocactus klingt einfach viel schöner als Stenocactus!) ist nichts für mich. Und dann auch noch ohne Blüten... Aber warte mal, Tom hat da so einen perfekten Bestimmungsschlüssel dazu (irgendwann muss ich mir dieses Buch wohl auch mal besorgen). Gemäß diesem Schlüssel soll eine Bestimmung sogar anhand der Lamellen funktionieren.
    Der gängigste Stenocactus ist der S. crispatus. Da du ja damals nicht auf Börsen gekauft hast, kann ich mir auch kaum einen anderen vorstellen. Natürlich lasse ich mich aber auch sehr gerne eines Besseren belehren.
    Sieh an, die ersten Selbstbestimmungsversuche - das lob ich mir! Sehr gut, weiter so!

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Hallo Manni,


    eine exakte Bestimmung dieser Gattung ist nicht so einfach, aber Stenocactus hastatus ist sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung. Diese Art scheint wenig bekannt zu sein und wird teilweise auch als Synonym angesehen, wie die folgenden Beispiele belegen.


    Anderson - Das große Kakteenlexikon - St. 596: Stenocactus hastatus ist ungenügend bekannt und konnte in neuerer Zeit in der Natur nicht mehr gefunden werden. Es könnte sich auch um eine Population von Stenocactus crispatus handeln.


    The Plant List: sieht Stenocactus hastatus als Synonym von -> Stenocactus lamellosus


    Die Gattung Stenocactus ist zudem noch recht häufig unter dem alten Namen Echinofossulocactus anzutreffen.

    Gruß Markus

  • So, nach dem Dornenschlüssel von Öhme ist dies, Bravo Matze, ein Echinofossulocactus crispatus!

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
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    Tom

  • Erst mal vielen Dank.
    Da ich aber nicht dumm sterben will, hier noch 2 Fragen:


    Die beiden hier



    sehen sich ja nur ein bisschen ähnlich. Vor allem die Bedornung unterscheidet sich ja deutlich (findet der Laie). Bei meinem "hastatus"-Versuch habe ich mich deshalb auch an diesem hervorragenden Mitteldorn orientiert.


    1. Frage: Sind denn beide tatsächlich Echinofossulocactus crispatus (das schreibe ich nur einmal so, weil: zu lang, zu viele Vokale und der Plural??)


    2. Frage: Was ist mit dem "lloydii"? Natürlich habe ich gegoogelt (deshalb dauert es auch so lange bis zu meinen Antworten :) ), und da finde ich "Stenocactus crispatus lloydii" wie auch "Stenocactus lloydii". Ist das eine Unterart des crispatus?


    Liebe Grüße Manni

  • Der lloydii ist eine Standortform des crispatus mit sehr langem, nach oben gerichtetem Mitteldorn, meist fehlt ihm der pfriemliche Zentraldorn, der beim crispatus später (adulte Pflanze) immer vorhanden ist.

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    Tom

  • Uih, Manni ist mal wieder einen Schritt weiter gekommen und lernt somit langsam die Ursachen des taxonomischen Chaos im Reich der Kakteen kennen. Tja, manche Kakteen einer Art sehen immer recht gleich aus und manche Kakteen einer Art nahezu grundverschieden. Deswegen sollte man Arten auch nicht nach optischen Gegebenheiten einteilen. Standortvarietäten, generelle Variabilitäten (bei manchen Kakteenarten wirklich sehr extrem!), etc. und überhaupt... Dazu kommen bei deinen gezeigten noch unterschiedliche Kulturmethoden (zumindest bisher), verschiedene Substrate, usw.


    Willst du als Biologe auf Nummer sicher gehen, dann musst du Samen vergleichen, die Blüten, die Sämlinge, die exakten Fundorte und noch vieles mehr. Danach stehen immer noch genügend Fragezeichen im Raum und sichere Antworten liefern nur DNA-Vergleiche - und die kosten aber Zeit und Geld. Alles nicht so einfach wie es auf dem ersten Blick erscheint. Aber Vorsicht, du rutschst immer tiefer in die Materie rein! :thumbup:


    Früheren Kakteen"forschern" sagt man nach, Kakteen vom fahrenden Zug aus bestimmt zu haben...


    Als kleines Beispiel hierzu fällt mir noch Matucana ein (da du ja hier auch was rumstehen hast): Typisch für die Gattung Matucana sind die zygomorphen Kolibriblüten. Wächst aber nun eine Matucana irgendwo, wo plötzlich keine Kolibris mehr hinfliegen, dann muss sie sich auf neue Bestäuber umstellen - und dies schnell. Sehr schnell sogar! Deshalb können im Rahmen der Evolution auch die Blüten verhältnismäßig schnell modifiziert werden. Nun kommt ein erfahrener Feldläufer und findet den Kaktus: Soll es nun plötzlich keine Matucana mehr sein, nur weil sie komplett andere Blüten hat als in der Gattungsbeschreibung festgelegt? Die Abstammungslinie entscheidet die Gattungszugehörigkeit und nicht das Aussehen. Früher war man da halt deutlich lockerer und großzügiger im Umgang mit neuen Namen. Alles was anders ausgesehen hat, musste auch anders heißen.

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  • Deshalb können im Rahmen der Evolution auch die Blüten verhältnismäßig schnell modifiziert werden.


    ............M. aureiflora...............

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    Tom

  • Genau, die hab´ ich gemeint! Kein Kolibri-Orange oder -Rot und dafür rund und gelb. Mal schnell auf Insektenbestäubung modifiziert.

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