Endlich gibt es mal wieder eine Umfrage und dazu noch zu einem wirklich sehr interessanten Thema.
Bei mir kommt in erster Linie die
Anstaubewässerung zum Einsatz, ergänzt durch
Substrat besprühen.
Wie bereits mehrfach erwähnt, kultiviere ich meine Kakteen in handelsüblichen Balkonkästen mit entsprechenden Untersetzern. Im Frühjahr beginne ich im zunächst mit dem besprühen des Substrates und der Pflanzen. Durch die so entstehende minimale Feuchtigkeit wird die Ausbildung der feinen Faserwurzeln angeregt und die Pflanze zu neuem "Leben" erweckt.
Sind dann die ersten zaghaften Anzeichen von Neutrieb erkennbar, wird per Anstaubewässerung der Untersetzer bis zum Rand mit Wasser gefüllt, wobei der Untersetzer ein Fassungsvermögen von ca. 1 Liter Wasser hat. Bereits während des Einfüllens sieht man regelrecht, wie das Wasser durch die Kapillarwirkung aufgesogen wird. Die Wassermenge (1 Liter) reicht jedoch bei weitem nicht aus, um das Substrat bis an die Oberfläche anzufeuchten und das ist für den Übergang von Ruhephase/Wachstumsphase auch gut so. Auf diese Weise sind die Wurzeln nämlich gezwungen nach Wasser zu "suchen", d.h. es setzt verstärktes Wurzelwachstum ein und kräftige Wurzeln kommen schließlich auch der Pflanze zu Gute.
Wenn sich die Pflanzen dann so richtig im Neutrieb befinden, wird erneut angestaut, diesmal allerdings mit ca. 2 Liter Wasser/Kasten. Es kann dann durchaus drei Trage lang dauern, bis die Substratoberfläche leicht feucht wird. Durch das jetzt komplett durchfeuchtete Substrat benötigen die Pflanzen selbst bei größter Hitze für die nächsten vierzehn Tage kein Wasser. In kühlen Sommern warte ich dann durchaus auch mal drei Wochen bis zur nächsten Wassergabe.
In den Sommermonaten besprühe ich zudem in unregelmäßigen Abständen immer mal die Pflanzen, bzw. das Substrat.
Vorteile dieser Bewässerungsmethode:
Kräftige Wurzeln
Langsame und gleichmäßige Durchfeuchtung des Substrats
Gleichmäßige leichte Bodenfeuchtigkeit in der Tiefe
Was ist bei dieser Bewässerungsmethode zu beachten?
Man muss zunächst ein Gefühl für die benötigte Wassermenge entwickeln.
Im Herbst muss die Bewässerung frühzeitig eingestellt werden, da das Substrat sehr lange braucht um vollständig zu trocknen.
Das Substrat sollte ausreichend Komponenten mit Speicherfähigkeit für Wasser enthalten.
Anstau klappt aber auch nur bei humushaltigem Substrat oder? Inwiefern klappt es bei reinem Bims z.B.?
Ich benutze ein mineralisches Substrat (Kieselgur, Zeolith, Vermiculit, Bims, Lava, Schiefer, Lehm, Kies, Sand etc.) und da klappt die Anstaubewässerung ausgezeichnet.