Gymnocalycium bodenbenderianum [inkl. der früher als G. riojense bezeichneten Arten]

Guten Morgen Gast. Schön, dass Sie mal hereinschauen! Einen angenehmen Aufenthalt wünscht das "Sukkulentenforum"-Team.
  • 8) Allerdings! Das muß ich auch sagen, sehr schön!
    Am Anfang, als Du uns die Methode vorgestellt hast, Deine Pflanzen in diese langen "Balkonkästen" zu setzen, war ich skeptisch. Nun überlege ich, einige Gattungen versuchsweise auch so zu kultivieren.

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
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    Tom

  • Bisher habe ich mit den "Balkonkästen" ausnahmslos positive Erfahrungen gemacht. Den Pflanzen bekommt dieses "frei ausgepflanzt" sein, auf jeden Fall sehr gut.


    Der einzige Nachteil ist, dass man die Pflanzen für eine Fotosession nicht immer optimal aufstellen kann.

    Gruß Markus

  • 8) Was mir, im Kopf, noch Schmerzen verursacht, ist die Tatsache, dass die Kästen relativ tief sind und das Substrat sehr lange benötigt um wieder abzutrocknen.

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    Tom

  • was mir, im Kopf, noch Schmerzen verursacht, ist die Tatsache, dass die Kästen relativ tief sind und das Substrat sehr lange benötigt um wieder abzutrocknen.


    Was aber gerade bei vielen Gymnos nicht weiter tragisch ist. Für etliche Kakteen würde sich diese Kulturmethode nicht eignen aber für andere wiederum ist sie sicher absolut nicht verkehrt. Und wenn dann mal die Sonne richtig auf so einen Kasten drauf knallt, wird der auch schneller wieder trocken als man vielleicht so denken mag (die Oberfläche/Verdunstungsfläche ist ja auch ungleich größer im Vergleich zu einem Topf). Zudem kann man ja auch über´s Substrat noch etwas steuern.


    @ Markus: Wunderbare Blütenfotos, herrlich in Szene gesetzt. Danke! Wirklich super! Bei mir dauert´s noch ne Weile aber du hast mich mit diesen Fotos heute so richtig heiß gemacht.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Endlich kann ich bei dieser Art die erste Knospe für diese Saison präsentieren.


    Wenn man bedenkt, dass diese Art im letzten Jahr bereits am 29. April geblüht hat.... siehe Beitrag 1

    Gruß Markus

  • Auch bei Gymnocalycium bodenbenderianum zeigen sich die ersten Blütenknospen in diesem Jahr.


    Interessanterweise unterscheiden sich dabei die Pflanzen mit der Feldnummer P 76 deutlich von denen mit der Feldnummer P 206.


    Hier ein Vergleich
    Gymnocalycium bodenbenderianum P 76



    Gymnocalycium bodenbenderianum P 206


    Gruß Markus

  • Mensch Markus,


    herzlichen Glückwunsch zu den vielen Knospen!
    Am Wochenende ist ja Gymno-Tagung der AGG und da wird bestimmt ganz genau festgehalten, was nun G. bodenbenderianum und was G. riojense ist. Eventuell kannst Du dann bei einer Deiner Piltz-Pflanzen das Etikett umschreiben... ;)

    Gruß Stefan

  • Am Wochenende ist ja Gymno-Tagung der AGG und da wird bestimmt ganz genau festgehalten, was nun G. bodenbenderianum und was G. riojense ist.

    Auf das Ergebnis dieses interessanten Themas bin ich schon sehr gespannt.

    Gruß Markus

  • Sehr schöne Pflanzen,Markus!

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    Tom

  • das Ergebnis

    ...and the results are:...
    Nach Meinung der AGG heißen nur Pflanzen, welche aus der Gegend der Sierra de Ulapes, La Rioja, stammen, G. bodenbenderianum. Erkennbar immer am dunklen Fuß der Dornen. Pflanzen weiter nördlich, die den Großraum der Provinz La Riojas bewohnen, östlich nach Cordoba, südlich nach San Luis ausstrahlen, heißen laut AGG G. riojense. Demnach sind deine P 206, Markus, echte G. bodenbenderianum. P 76 stammt aus Carrizal, Cordoba, und dürfte demnach eine G. riojense-Form sein.
    Hier mein Mitbringsel der Tagung: 2 kleine P 206-Sämlinge mit klassisch dunklem Dornen-Fuß.

  • Ohne irgendwelchen Taxonomen zu Nahe treten zu wollen - aber wenn solche Minimalkriterien als Unterscheidungsmerkmale herhalten müssen, dann ist irgendwas schiefgelaufen. Da muss man kein Lumper sein um dann lediglich eine Art zu akzeptieren...
    Aber sehr schöne Mitbringsel! Waren sicher nicht die einzigen, oder? Und wie war´s denn sonst so?

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Hallo,


    ich war zwar auch in Eugendorf - aber irgendwie habe ich andere Ergebnisse aufgeschnappt.
    Gut, ich bin kein großer Gymno-Kenner, aber mein Egebnis der Tagung ist:
    Gymno. riojense ist eigentlich Gymno. bodenbenderianum und man muss noch sehen, was das bisherige Gymno. bodenbenderianum (zweifarbige Dornen) tatsächlich ist.
    D.h. Gymno riojense ist wohl ein Synonym von Gymno. bodenbenderianum!
    Aber wie gesagt - ich bin kein Gymno-Spezialist.
    Ansonsten war die Tagung wieder mal grandios. Es gibt wenige Gelegenheiten, wo man so vielen Leuten mit gleichen Interessen in entspannter Atmosphäre treffen kann. Da ist Eugendorf immer wieder eine Reise wert. Egal ob man Gymno-Kenner oder einach nur Gymno-Liebhaber ist.
    Viele Grüße
    Nobby

  • Ich bin ja nun auch als Splitter bekannt, aber was die Gattung Gymnocalycium betrifft, da bekomme ich Zweifel an meinen Grundsätzen! :wacko:

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    Tom

  • @ Shamrock und @ Nobby:
    Ich muss mich anscheinend genauer ausdrücken: Also nach Meinung der AGG, und nur der AGG trifft für Pflanzen, welche von der Sierra de Ulapes im Süden La Riojas stammen, die Erstbeschreibung von Alwin Berger aus dem Jahr 1929 am ehesten zu. Es sind scheibenartige, bräunliche Pflanzen, welche, wie das komplette Aggregat, eine "trapezförmige" Aufteilung der Höcker haben. Ihre Dornen sind kurz, anliegend, und haben charakteristisch immer einen dunklein Fuß. Dieser fehlt allen anderen Pflanzen aus der Art. Die Blüten der Ulapes-Pflanzen sind auch etwas anders: Sie haben ein längeres Perikarpell; ihre Blütenblätter sind kürzer als die Röhre; bei nördlichen Rest ist dies anders. Aus diesem Grund ist die AGG der Meinung, die Ulapes-Pflanzen sind das wahre G. bodenbenderianum. Der Rest des Aggregats gehört zu G. riojense und seinen vielen Varietäten.
    Bei der Tagung stellte sich bald heraus, dass viele andre Gymnokenner nun anderer Meinung sind. Sie meinen, wie Nobby bereits erwähnte, alle Pflanzen der Art seien G. bodenbenderianum, da dies der ältere Name sei und gem. ICBN Gültigkeit habe. Die Erstbeschreibung von Berger ist zu dürftig und außerdem liese sich nicht begründen, dass Hosseus (der Entdecker der Pflanze) tatsächlich in der Sa. Ulapes unterwegs war. Dies hat schon Anfang dieses Jahrtausends Robero Kiesling in seinem "Catálogo de las Plantas Vasculares del Cono Sur" erledigt. Er hat den kompletten G. riojense-Haufen in die Synomie zu G. bodenbenderianum gestellt. Allerdings ohne Begründung. Wenn man nun "lumpt" und Kiesling et. al folgt, bleibt aber ein Problem: Was machen wir mit den vielen Subspezies von G. riojense? Die G. riojense-Arbeit von Hans Till aus dem Jahr 1991 war schließlich auch nicht aus der Luft gegriffen und hat mit Sicherheit ihre Bedeutung. Sehr alte Namen, welche durchaus berechtigt sind, wären verloren, z. B. ssp. piltziorum, welche Jahrzehnte als gute Art lief. Was ist mit der ssp. vertongenii, welche als einzige in einer Höhe von über 2500 m vorkommt? Was ist mit der ssp. occultum? Diese Namen wären verschwunden und das möchte man nun auch nicht. Das Ergebnis der Tagung war also: Hier liegt ein gewaltiges Problem vor, was noch viel Arbeit erfordert um zu einem vernünftigen Ergebnis zu kommen. Wer wird's wagen? Ich denke, so schnell niemand...

    Gruß Stefan