Crassula ovata - Kulturprobleme

Schon so früh aus den Federn, Gast? Schön, dass Sie mal hereinschauen! Einen angenehmen Aufenthalt wünscht das "Sukkulentenforum"-Team.
  • Danke für´s Forschen!
    Würde ja auch zu meiner oft genannten Theorie passen, dass die Crassula ovata im Frühling auf einmal wieder Gas gibt als wäre nie etwas gewesen.
    Wobei aber in diesem Fall wohl die Crassula schon etwas mehr und länger leidet. Klingt nach Umtopfen und Düngen, wobei dann sicherheitshalber extra Spurenelemente auch nicht verkehrt wären.
    Licht dürfte im Winterquartier nicht so entscheidend sein. Zumindest hat mein Geldbaum im dunklen Treppenhaus nie gejammert oder mit Ästen um sich geworfen.
    Crassula ovata (Geldbaum) - Kulturerfahrungen

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Vielen Dank fürs Nachforschen.


    Die "Astreinigung" ist leider relativ umfangreich und dauert schon länger an -- ich hoffe dass biszum Frühjar noch genügend da ist. Ich denk jetzt mal einfach positiv und hoffe, dass Gollum sich im Frühjahr wieder erholt. Ich werde dann auf jeden Fall ein Umtopfen vornehmen, um auch mal die Wurzeln anzuschauen.
    Was wäre denn eine angesagte Düngung für Crassula?


    Vielen Dank
    Hubert

  • Was wäre denn eine angesagte Düngung für Crassula?


    Dafür brauchst Du keine Spezialitäten!
    Einen handelsüblichen Kakteendünger in halber Dosierung geben, ab April, einmal im Monat bis September. :thumbup:

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
    We do not forgive!! We do not forget!!
    Tom

  • Wenn du die Wurzeln dann anschaust, säubere sie ruhig gründlich Hubert.
    Ich habe eine große alte Crassula bei meiner Mutter umgetopft, weil sie schlecht aussah - und der halbe Wurzelballen war eine feste, verpappte Schichte mit der man jemanden hätte erschlagen können! Nach gründlichem Abduschen mit dem harten Strahl des Gartenschlauchs waren zwar nicht mehr allzuviele Wurzeln übrig, aber die noch übrigen waren wenigstens fit.........
    Eine Woche ließ ich sie im Schatten abtrocknen und habe sie dann in Pon (wobei das egal ist - da sind Crassulas ja höchst duldsam und es geht irgendeine Erde-Bims-Mischung ebenso wie reine Hydrokultur) wieder eigentopft, sie wanderte wieder auf ihren üblichen Frischluft-Sommerplatz, sah nach ca. 1 Monat wieder richtig klasse aus und ist im Verlauf des letzten Jahres auch prima gewachsen (nicht dass letzteres so nötig gewesen wäre :rolleyes:;) )

  • Leider stirbt gerade noch ein dicker Ast. Er trocknet nach Rückschnitt von innen aus. Ich habe ihn schon zweimal nachgekürzt und die Infektion kommt immer wieder durch. Sollte ich nach dem Beschneiden versiegeln und wenn ja, habt ihr Tipps wie?


    Ich habe noch nicht gewagt die Crassula in Granulat umzutopfen, würde aber gern. Was ist eure Einschätzung, kann ich das wagen? Sie steht seit 16 Jahren in Kakteenerde. Gibt es auch dazu noch Tipps?

  • Wenn die Infektion eh schon drin steckt, dann nutzt ein Versiegeln der Schnittflächen nicht viel...


    Umtopfen würde ich erst, wenn sich deine Crassula wieder halbwegs erholt hat. In der aktuellen, heiklen Situation ist ein Umtopfen nur noch weiterer Stress, welcher der Genesung sicher nicht förderlich ist.


    Kakteenerde wäre ja gut, wenn dem so wäre. Wenn es aber Kakteenerde aus dem Baumarkt ist, dann hat diese nichts mit Kakteenerde zu tun. Beim Geldbaum darf schon ein humoser Anteil mit drin sein, aber nicht mehr als ein Drittel. Der Rest sollte schon mineralisch sein. Aber, wie geschrieben, erst zu gegebener Zeit.

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  • Manchmal bilden sich an den kleinen Ästchen ja schon Wurzeln in den Achseln.
    Nimm doch mal einen solchen ab und setze ihn in einen neuen Topf. Meist, wenn die Infektion dort nicht vorhanden ist, bildet sich ein gesundes Pflänzchen und Du hast Ersatz, falls die Mutterpflanze doch noch eingehen sollte. Auch Blätter lassen sich in neuem Substrat zur Wurzelbildung stecken. :thumbup:

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    Tom

  • Wie Matthias bereits geschrieben hat, nutzt das Versiegeln der Schnittflächen in diesem Fall vermutlich nicht viel.


    Grundsätzlich eignet sich Holzkohlepulver oder Zimt, zum Versiegeln der Schnittflächen.

    Gruß Markus

  • Yep, Zimt habe ich benutzt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Äste bis zur nächsten Gabelung absterben, egal wie groß sie sind. Umtopfen möchte ich u. a., weil ich mir die Wurzeln ansehen möchte und weil ich glaube dass der Topf viel zu klein ist. Außerdem befürchte ich, dass sich in der Erde noch Bakterien oder Pilzsporen befinden, die ich gern reduzieren würde.


    Wenn umtopfen, also in die Art von Boden, die sie vorher auch gehabt hat, richtig?


    Zum Zustand der Pflanze: es ging ihr schon mal deutlich schlechter und ich habe nun extra bis zum Frühling gewartet. Die Erde sieht schlecht aus. Ich mach mal ein Foto.


    Was ist denn mit einem Wurzelbad? Ich habe vorher schon mal etwas darüber gelesen, finde es aber nicht wieder.

    Einmal editiert, zuletzt von Funkenmarie ()

  • Wenn die Pflanze gegen einen latent vorhandenen Krankheitserreger kämpft, kann es hilfreich sein, die Pflanze zu stärken. Dazu kann auch ein Umtopfen in frisches Substrat beitragen. Insofern untestütze ich deine Idee des Umtopfens. Crassula ovata ist hinsichtlich des Substrats recht genügsam. Ich würde mineralisches Kakteensubstrat mit ca. 30% humosen Anteilen mischen. Normalerweise entferne ich beim Umtopfen nur einen kleinen Anteil des alten Substrats, in deinem Fall würde ich die Wurzeln aber intensiver vom alten Substrat befreien. Am besten lässt du das Wurzelwerk nach Entfernen des alten Substrats erstmal ein, zwei Tage an der frischen Luft trocknen, bevor du die Pflanze eintopfst. Nach dem Eintopfen etwa eine Woche warten, bevor du angießt.



    Gruß,


    Hardy 8)

  • mineralisches Kakteensubstrat mit ca. 30% humosen Anteilen mischen


    Kakteensubstrat ist normalerweise rein mineralisch zusammengesetzt.
    Also ohne Humus und Torf.
    Das, was Du in der Gärtnerei oder im Baumarkt bekommst heißt nur "Kakteenerde", ist aber für Sukkulenten nicht geeignet.
    Es besteht hauptsächlich aus Torf und etwas Sand.

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    Tom

  • Also ich würde das dann im vorliegenden Fall so umsetzen: "rein mineralische Kakteenerde" besorgen (z. B. die von Kakteen-Haage) und dann ein wenig von der Kakteenerde aus dem Blumenladen druntermischen. Zusätzliche Bestandteile wie Bims, Perlite, Kieselgur, etc. kann man noch mit dazu geben, muss man aber nicht, wenn man das alles nur für einen einzigen Topf kaufen würde.


    Wäre das eine vernünftige Vorgehensweise, Thomas?

  • Hab doch geschrieben, dass du kein brauchbares Substrat im Baumarkt bekommst... ;)


    Deine Vorgehensweise ist gut und somit abgesegnet. ;)
    Mit dem Wurzelbad meinst du wahrscheinlich die Wurzeln in einem systemischen Gift baden. Macht Sinn, wenn du beim Austopfen Wurzelläuse entdeckst (auf kleine, weiße Gespinste achten!). Ansonsten schießt du mit Kanonen auf Spatzen, weil ein Virus über ein Inektizid nicht mal milde lächeln würde.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Hehe, die wussten im Baumarkt noch nicht mal was Kakteensubstrat ist... ich kannte zwar den Begriff aus dem Forum, wusste aber auch nicht, was dahinter steckt. Nun ist nur noch die Frage wo ich das bekomme. Ich frag mal in der netten Gärtnerei, die auch so freundlich war, die bakterielle Infektion zu diagnostizieren. Oder habt ihr noch Tipps?


    Blasphemie, nur leise getuschelt: Meine Sukkulenten haben 16 Jahre in der falschen Erde gelebt. Absolut nicht mineralisch, aber auch nicht aus dem Baumarkt. Psst... nicht weitersagen! :D ;)


    PS.: Als ich letzten Sommer aus dem Urlaub zurück kam war die ganze Küche voll mit Trauermücken. Hunderte.

  • Trauermücken mögen's humos und feucht - sukkulente Pflanzen eher nicht... ;)


    Wo du sowas herbekommst? Weiter oben steht Haage als Beispiel. Oder alternativ selber mischen (salzfreie Lava als Streumaterial gegen Glätte aus'm Baumarkt, Sandkastenüberfall auf dem Spielplatz nebenan, zermörserte Ziegel von Nachbars Dach - sei halt mal kreativ!). :P

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Den Grundbestandteil Bims kaufe ich meist bei Vulcatec. Dort würde sich z. B. Bims Premium 3-8mm eignen, oder die Kakteenerde Premium. (Die normale Kakteenerde bei Vulcatec enthält Lava, davon halte ich nichts.)



    Gruß,


    Hardy 8)