Crassula ovata - Kulturprobleme

Schon so früh aus den Federn, Gast? Schön, dass Sie mal hereinschauen! Einen angenehmen Aufenthalt wünscht das "Sukkulentenforum"-Team.
  • das alte Teil entsorgen.

    Tja, die Urs hat den Nagel auf den Kopf getroffen. Die Ursache dürfte im Substrat liegen.
    Bevor Du aber zum Kompost rennst, mach doch einmal den Substrattausch.
    Zuerst die befallenen Pflanzenteile entfernen und zwar "großzügig"! Anschließend das Substrat pingelig entsorgen.
    Mach Dir eine größere Schale mit warmem Laugenwasser fertig(55-65 Grad-messen!!), in die die "Restpflanze" untergetaucht werden kann. Pilzmyzele werden von der Lauge(überdosiertes Spüli reicht schon) zerstört, die Temperatur unterstützt hierbei. Das ganze ca. 5 Minuten tauchen und in der Lösung bewegen. Danach gründlich mit lauwarmem Wasser abspülen und eine Woche trocknen lassen.(nicht kühl stellen)
    Da es immer irgendwo in den Blattaxeln noch Sporen geben kann, solltest Du diese Prozedur danach noch einmal wiederholen, damit die ausgekeimten "Viecher" dann auch hinüber sind.
    Diese Maßnahme ist auch bestens gegen saugende Insekten (Läuse und Milben) erprobt.
    So, nun aber ab in mineralisches Substrat, dort haben Pilzsporen meist kaum Chancen sich zu vermehren, weil der humose Anteil fehlt.

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
    We do not forgive!! We do not forget!!
    Tom

  • Hallo Coccinelle,


    auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum.


    Deine Vermutung mit dem Mehltau scheint zu stimmen. Dies ist der Echte Mehltau, gut zu erkennen an dem vorerst braunen Punkt auf dem Blatt und am Auftreten an der Blattoberseite.
    Dieser Mehltau lässt sich leider nur mit Mittelchen gegen den Mehltau bekämpfen, hier sind einige gelistet. Es gibt auch einige Hausmittelchen (Link entfernt), deren Wirkung ich aber noch nicht selbst getestet habe.


    Ich würde nicht befallene Äste abschneiden, neu bewurzeln und das alte Teil entsorgen. Urs


    Umgedreht wird es sicher besser funktionieren. Diese Crassulas sind recht hart im Nehmen, allerdings benötigen diese auch ein klein wenig Pflege bzw. Rückschnitt.
    Triebe, welche über das Jahr eher waagerecht wachsen, sollten entfernt werden, denn diese sind oft dünn und unausgereift, daher anfälliger für Krankheiten und Schädlinge.
    An deinem Bild habe ich mal markiert, wo ich das Messer ansetzen würde.



    Na ja, mit nem Messer muss man nicht unbedingt ran, denn die Triebe sind in lauter kleine Abschnitte geteilt, welche gleichzeitig eine schöne Abbruchstelle markieren.
    Zum Vergleich mal eine meiner Pflanzen:



    Im ersten Bild die ziemlich zugewucherte Pflanze in 2008. Im Frühjahr 2010 habe ich umgetopft und zurückgeschnitten bzw. gebrochen. Die nächsten Bilder sind dann vom Herbst 2011. Das letzte Bild habe ich vorhin gemacht. Die Haupttriebe sind schon etwas kräftiger geworden. Vor dem Einräumen wurden schon einige dünne Triebe gekappt. Die etwas quer stehenden Triebe in der Krone werden dann im Frühjahr noch ausgebrochen, wenn sie über den Winter nicht selbst fallen. So langsam bekommt das Bäumchen dann auch wieder Form.


    Allerdings sind trocken werdende Blätter im Winter sonst ganz normal



    werden trocken, sehen etwas silbrig aus und fallen einfach ab.


    Noch eine Anmerkung zum Substrat:
    Ich denke nicht, dass dieses zwingend gewechselt werden muss. Meine Crassula ovata's und alle ähnlichen wie C. arborescens und die mit den Shrek-Ohren kommen sehr lange mit sehr magerem Substrat aus.
    Diese Pflanze wurde in 2004 das letzte Mal umgetopft:



    Ok, das Pflänzchen ist für sein Alter (ca. 10 Jahre) nicht das größte und war auch schon voller (hab es in 2010 komplett zurückgeschnitten), aber ich mag dieses knubbelige Stämmchen, welches mir im großen Topf mit viel Nährstoffen zu sehr treiben würde.


    LG
    Frauke

    Einmal editiert, zuletzt von Markus Spaniol () aus folgendem Grund: Link zu "Hausmittelchen" auf Wunsch des Seitenbetreibers entfernt.

  • Nun ist sie aber völlig verunsichert. Drei verschiedene Empfehlungen.
    Frauke, mir scheint das Substrat doch recht "gelitten" zu haben. Rein optisch kein guter Eindruck. Coccinelle, vielleicht kann ein Foto des Substrates etwas mehr Licht bringen.

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    Tom

  • Nun ist sie aber völlig verunsichert. Drei verschiedene Empfehlungen.


    Nicht Empfehlungen, sondern Meinungen bzw. Erfahrungen.


    Frauke, mir scheint das Substrat doch recht "gelitten" zu haben. Rein optisch kein guter Eindruck.


    Also Tom, leiden tut hier nichts. Ich nehme an, dass du die letzten Bilder mit dem moosüberwucherten Topf meinst. Obwohl man hier beim Topfinhalt nicht mehr großartig von Substrat sprechen kann, erfreud sich diese Pflanze größter Gesundheit und wird wohl auch in den nächsten Jahren nicht zwingend einen neuen Topf bekommen.


    LG
    Frauke

  • Frauke, ich meine das Substrat von Coccinelle, nicht Deines!

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    Tom

  • Na, Frauke, da habe ich wieder was gelernt, danke! Ich hätte es, bzw. habe ich es ja auch, umgekehrt gemacht. Und beschnitten habe ich meine nie...Urs

    Quallen haben 650 Millionen Jahre ohne Gehirn überlebt. Das gibt vielen Menschen Hoffnung.

  • Auch wenn es "off topic" ist und zur eigentlichen Problemlösung nichts beiträgt, kurz mein Senf dazu: Mir gefällt der wild zugewucherte Geldbaum deutlich besser als der zurechtgestutzte. Wenn es keinen Handlungsbedarf gibt (was bei Coccinelle aber leider natürlich der Fall ist), würde ich nie ein Messer ansetzen. Wenn ich irgendwas zurechtstutzen will, dann halte ich mir Buxbäume oder irgendwelche Hecken...
    Worauf ich hinaus will: Also Coccinelle, du siehst, das Stutzen ist reine Geschmacksache. Wenn du dir den Link aus Beitrag 2 angeguckt hast, dann siehst du da u.a. meinen wild gewucherten Geldbaum, welcher nie ein Messer aus der Nähe sehen musste.


    Zwecks Mehltau aber empfehle ich dir, den Ratschlägen von Frauke zu folgen und großzügig zu schneiden. Lieber den Hauptbaum erhalten als jede Menge kleiner, gesunder Triebe bewurzeln. Bei der Gelegenheit kann aber auch ein Substratwechsel prinzipiell nicht schaden. Wenn schon Aufwand, dann gleich richtig!


    Viele Wege führen nach Rom bzw. zu einer gesunden Crassula ovata. Nun such dir mal die Empfehlung raus, welche dir am meisten zusagt. Viel Erfolg dabei! 8o

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Hallo,
    Ich melde mich nur ganz kurz, bin heute schon wieder über eine Stunde im Verzug (hoffe, ich komme die Tage dazu auf eure -sehr hilfreichen und interessanten- Postings- einzugehen):
    war heute mit einem befallenen Ästchen im Gartencenter beim Zimmerpflanzendoktor: Es soll KEIN Mehltau sein sondern zuviel Wasser (wann??) oder evtl. ein Virus.
    Empfehlung von dort ist: austrocknen lassen, befallene Blätter abknipsen und im Frühjahr radikal zurechtstutzen ....
    Da ich die nächsten Tage eh keine Zeit habe, das eine oder andere zu machen (ausser nicht giessen, das kommt mir grade recht momentan) muss er noch ein wenig darben.
    Was meint ihr dazu?
    P.s. Substrat ist rel. neu (nach 5 Jahren oder länger) Erde mit Sand gemischt (nagelt mich nicht fest, ich glaube 2:1 -GC Empfehlung-). Deshalb ist es so weiss, das ist der Sand.

  • Also, grundsätzlich vertraue ich auf die Meinung hier im "Spezialistenforum" und nicht einem "unwissenden" Gartencenterdoctor, der von Sukkulenten meist keinen Schimmer hat. Selbiges gilt für das 1A-GC-Substrat, das ist nur Baumarkttorf mit Sand und kann eigentlich gleich wieder in die Tonne. Sorry, meine Meinung.

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    Tom

  • Mit Sand gemischt ist schonmal ganz gut für´s Substrat aber was da in Baumarkt und Co. als Kakteenerde angeboten wird, heißt wohl nur so, weil es für Kakteen keinesfalls brauchbar ist.


    Wie kompetent du deinen Zimmerpflanzendoktor im Gartencenter einschätzt bleibt dir überlassen. Da gibt´s natürlich durchaus auch fähige, kompetente Mitarbeiter - außer Frage! Aber da gibt´s halt auch Leute, die Bux nicht von Geranien unterscheiden können.
    Persönlich hatte ich noch nie Mehltaubefall (wie gesagt), finde aber schon, dass es danach aussieht. Wie zuviel Wasser ein solches Schadbild hinterlassen soll entzieht sich meiner Kenntnis. Sicher gibt es aber auch viele Gartencentermitarbeiter, von denen ich noch eine Menge lernen kann - aber getroffen habe ich bisher davon noch niemanden.
    Virus könnte ich mir da schon viel eher vorstellen aber Virus ist auch immer eine gute Antwort, wenn man nicht mehr weiter weiß.

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  • Hallo Leute, bin neu hier.
    Habe glaube ich ein ähnliches Problem.
    War eben im Baumark und wollte ein Antimykotikum zum Gießen kaufen....gibts nicht, nur zum Sprühen, doch das wird nicht helfen, der Pilz sitzt im Stamm!!! :-c
    Weiß jemand wo man ein Breitspektrumantimykotikum zum Gießen für Zimmerpflanzen findet?
    Brauche schnelle Hilfe, der Baum ist 20 Jahre alt und liegt mir am Herzen. Hausmittelchen?
    Vielen DankMitochondrium

  • Hallo,
    ein Antimykotikum verschreibt man eher bei Mensch und Tier. Du kannst ein systemisches Fungizid nehmen, z.B. Saprol von Celaflor. Das wird zwar gesprüht, dringt aber auch in die Pflanze ein.
    Du kannst zur Sicherheit von einem gesunden Zweig einen Ableger schneiden, manchmal sind so große Pflanzen auch einfach überaltert.
    Es grüßt Josef

  • Vielen Dank für die Antworten.
    Also zum Sprühen kann ich mir nicht vorstellen, dass es in den dicken Stamm in die Tiefe einzudringen vermag der ist knapp 9cm im Durchmesser......


    Habe die Pflanze radikal zurückgeschnitten, mit der Hoffnung, dass ich irgendwann im Gesunden Gewebe lande, aber leider nicht und weiter möchte ich nicht absägen.
    Jetzt hilft nur noch die chemische Keule.....Ableger habe ich schon abgenommen, glaube aber, das die schon infiziert sind.....


    Hier mal ein paar Bilder.....

  • Hallo,
    ich bin sicher, daß der Stamm bald wieder austreibt. Falls es nicht klappt, ich habe hier noch zwei schöne alte abzugeben. Die Mutter hat schon 10 cm Stammdurchmesser und liefert immer reichlich Ableger ( beim letzten Schnitt ein 10 l-Eimer voll für die Biotonne).
    Es grüßt Josef

  • Hallo Mitochondrium,


    auch von mir erstmal ein herzliches Willkommen hier! Schon mal sehr löblich, dass du dich auf die Suche gemacht hast und nicht sofort einen neuen Thread für deine Frage eröffnet hast. Das gibt doch gleich mal Sympathiepunkte! ;)
    Aber sag mal, wie kommt man denn auf so einen Nutzernamen? http://de.wikipedia.org/wiki/Mitochondrium


    Okay, nun aber zu weniger Erfreulichem: Bei so verfärbten Leitbündeln wird wohl nichts mehr zu retten sein. Schade, aber dass war´s dann wohl. Wie Josef schon erwähnt hat, kann es einfach auch auf das gesetzte Alter zurückzuführen sein und es muss also nicht an einem Pflegefehler von dir liegen. Aber Ursachenforschung hilft da auch nicht wirklich weiter.
    Wenn du unbedingt noch etwas versuchen willst, dann nimm das Fungizid deiner Wahl und mische es ins Gießwasser (zusätzlich aber dennoch auch Sprühen). Zu verlieren hast du wohl eh nix mehr also insofern wäre es zumindest einen Versuch wert (ohne damit Hoffnung schüren zu wollen). Einen Ableger kannst du ja auch mal in das Spritzzeugs einlegen aber sei bitte sehr vorsichtig (Vinylhandschuhe, etc.).
    Hausmittelchen bringen bei Pilzinfektionen nichts. Da hilft meist gar nix und wenn, dann nur die chemische Keule - oder eine Schweigeminute für´s persönliche Empfinden.


    Viel Erfolg und viele Grüße - Shamrock (aka Matthias)


    Noch ein kleiner Edit vor dem Absenden: Wer weiß eigentlich wie die Leitbündel der Crassula ovata normalerweise aussehen? Ich hab diese noch nie wirklich betrachtet... ...evtl. ist die Verfärbung ja relativ normal? Glaub ich zwar nicht aber ich wollte es zumindest mal angemerkt haben.


    Viel Erfolg und viele Grüße - Shamrock (aka Matthias)

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  • Braun, als Leitbündelfarbe ist eigentlich meist mit dem Tod in Verbindung zu bringen.
    Allerdings, und hier gebe ich Josef ein wenig Rückendeckung, sehen die bei meiner, wenn mal etwas abbricht(blöde Katze) auch so aus und sie lebt immer noch!

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    Tom

  • Der Vollständigkeit halber sollte ich vielleicht noch dazu sagen, dass ich bei der Verfassung meines Beitrages den von Josef noch nicht gelesen hatte. Der Gedanke, dass diese Färbung der Leitbündel bei der C. ovata vielleicht doch normal ist, kam mir quasi aus dem Nichts. Da sich bei mir nur selten Katzen tummeln, habe ich eben noch nie die Leitbündel eines Geldbaumes inspiziert.
    Jetzt bin ich wirklich mal gespannt wie´s weitergeht. Hoffentlich hält uns Mitochondrium auf dem Laufenden.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Shamrock:


    Um deine Frage zu beantworten, eine normale, gesunde Schnittfläche sieht hellgrün(wie eine geschälte Gurke) aus mit einer einheitlichen Farbe, in der die Leitbündel von weißlich bis beige prominieren.
    Also ich musste meinen Baum in besseren Zeiten auch regelmäßig, großzügig zurückschneiden und ich habe diese Verfärbungen, wie die beiden prominenten bräunlichen Stellen nie gesehen, glaube also schon recht sicher sagen zu können, dass das krankes Gewebe ist.
    Als ich von distal nach proximal den befallenen Trieb gekürzt habe, hat die Verfärbung stetig abgenommen, begonnen hatte ich in einem fast schwarzen verfaulten Teil (Schade, dass ich es nicht mit Fotos festgehalten habe)
    An einer anderen Stelle an einem Trieb konnte ich mit einem Wattestäbchen die Sporen abwischen, die nach außen durchgebrochen waren........


    @ Thomas
    Braune Leitbündelfarbe ist eigentlich mit dem Tod in Verbindung zu bringen sagst du......so scheint es mir leider auch sehr!
    Bin selbst sehr gespannt, ob sich dieser alte Baum noch mal berappelt??!


    Chemische Keule werde ich definitiv versuchen und euch aufm Laufenden halten. Den gebe ich nicht kampflos auf den alten Knochen! :evil:


    Danke für eure Antworten und bis bald.


    NB: ein echt tolles Forum habe ich doch hier gefunden :thumbup: