Kalanchoe (?) Schädling im Winterquartier

Guten Tag Gast. Schön, dass Sie mal hereinschauen! Einen angenehmen Aufenthalt wünscht das "Sukkulentenforum"-Team.
  • Hallo!


    Vor ein paar Wochen fing es ganz harmlos an. Auf den Blättern zeigten sich erste braune Flecken (ich glaube auf den Bildern kann man ganz gut erkennen, wovon ich hier schreibe). In kurzer Zeit breitete sich diese Krankheit (Pilz ?) sehr schnell aus. Die Blätter werden welk und fallen dann ab. Inzwischen ist das Schadbild recht gross geworden und ich weiss nicht, wie ich es bekämpfen soll.


    Kenn hier jemand ein Mittel, das auch noch in diesem Zustand wirkt?


    Was mich erstaunt, ist, dass trotzdem immer neue Blattpaare entstehen, die auch wirklich gut aussehen. Dann aber, ab einer gewissen Grösse werden auch die befallen. Dann zeigt sich immer das gleiche Bild. Braune Flecken und innerhalb weniger Tage Totalverlust des Blattes.




    Ach ja, falls möglich. Ich weiss nicht so genau um was für eine Sukkulente es sich handelt. Ich tippe auf die Familie Kalanchoe. Aber vielleicht weiss ja hier jemand zufälligerweise genauer, wie mein Sorgenkind heisst.




    Danke und Grüessli aus der Schweiz, Heike

  • Hallo Heike.
    Erstmal denk ich das Deine Pflanze eine Crassula arborescens ist.
    Zum Schadbild sieht es für mich wirklich nach einem Pilz aus, besonders wenn die neuen Blätter auch schnell befallen werden. Ich habe da aber nicht so die Ahnung, warte mal noch die Antworten von den Anderen ab, denke die können Dir weiter helfen. Isolier auf jeden Fall die Pflanze von den anderen, dass nichts übertragen wird.

    Gruß Timo

    Einmal editiert, zuletzt von Timo ()

  • 8) Moin Heike,


    C.arborescens ist richtig.
    Den Schädling kann ich so nicht bestimmen, würde aber sicherheitshalber ein paar Kopfstecklinge schneiden, antrocknen lassen und neu bewurzeln. Bevor die ganze Pflanze hin ist.


    ciao, Tom.

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
    We do not forgive!! We do not forget!!
    Tom

  • ich muß vorausschicken, daß ich selbst so ein Schadbild bei Crassula noch nie gesehen hab:



    Aber ich frag trotzdem: Könnte es ein Kälteschaden sein? Weil eigentlich überdauern die Dinger ja sonst jede Behandlung--

    Alles Liebe

  • Hallo!


    Vielen Dank für Eure Antworten! Die Identifikation stimmt wohl. Ich habe nach Bildern gegoogelt und finde Ihr habt Recht. Danke!


    Im Winterquartier steht sie seit Ende Oktober. Das ist mein unbeheiztes Dachzimmer, sehr hell mit 15-18 °C. Gegossen wird etwa alle 4 Wochen, dann aber nur wenig. Das Schadbild zeigte sich erstmals Ende Februar!


    Trotzdem kann ich den Kälteschaden nicht ganz ausschliessen. Ich hatte im Oktober ziemlich Stress und alle meine Pflanzen, die den Sommer im Garten verbringen, haben den ersten Nachtfrost erwischt ;( . Aber ist es denn möglich, dass zwischen Ursache und Wirkung in einem solchen Fall viele Wochen liegen???


    Seit gestern sind wieder fast alle im Garten. Aber die aborescens steht in Quarantäne, also weit weg von den Anderen. Ich habe mir die Mühe gemacht und alle Blätter abgefriemelt. Dabei habe ich überlegt, ob ich einen Radikalschnitt ausführen soll. Wie es scheint sind nur die Blätter betroffen....


    Im letzten Mai fegte hier ein heftiger Hagelsturm über uns hinweg. Ich musste meine Ovatas, die wirklich arg betroffen waren, fast komplett zurückschneiden. Die haben sich davon aber wieder ganz gut erholt. Damit hatte ich eigentlich nicht so gerechnet.


    Aber es kann ja sein, dass die mechanische Beschädigung durch den Hagel viel besser verkraftet wurde, als diese eigenartige Schadbild.


    Wäre sehr froh, für :thumbup: oder :thumbdown: zum Radikalschnitt. Ach ja, Kopfstecklinge geht nicht mehr, dazu ist alles viel zu kaputt. Da kann ich dann höchstens beim Radikalschnitt versuchen noch etwas zu retten.


    Danke und Grüessli aus der Schweiz, Heike

  • Hallo Heike,


    bitte schau Dir frisch befallene Blätter von der Seite an, so dass Du über die Blattoberfläche guckst. Ist sie an einigen stellen etwas pelzig? Ich glaube dieses Schadbild zu kennen und habe es bei mir als Mehltau diagnostiziert. Ob es wirklich stimmt kann ich nicht sagen, ich habe ihn vorwiegend an diversen Crassulaceeen, aber auch schon an einer Stapelia gehabt. Die Blätter sehen zwar unschön aus, aber meine Erfahrung mit diesem Pilz hat gezeigt, dass er der Pflanze nicht schadet - also oberflächlich bleibt. Erst als ich wegen der befallenen Stapelia nach einem Mittel gesucht habe, wurde mir Brennspiritus empfohlen. Es klappt hervorragend! Topfe die Pflanze um, entferne das alte Substart und den Topf, dann benetze sämtliche oberirdischen Teile der Pflanze gründlich mit dem Spiritus. Es schadet der Pflanze nicht, solange Du sie hinterher einige Zeit ohne direkte Sonne lässt. Wiederhole es nach einer Woche und dann ist es vorbei mit dem Pilz :thumbup:
    Im nächsten Jahr solltest Du für mehr Luftbewegung sorgen, vielleicht einen Ventilator mit Zeitschaltuhr aufstellen oder täglich gut (!) durchlüften.


    Viel Erfolg,


    der TOM

  • Guter Hinweis von Tom. Wie sieht es denn mit der Luftfeuchtigkeit im ungeheizten Dachzimmer aus? Wenn die recht hoch ist kann das ja auch Mehltaufördernd sein. Wie auch immer: Mehltau schadet den Pflanzen nicht.


    Crassulas sind wirklich hart im Nehmen aber viele (z.B. die C. ovata) hassen eines ohne Ende: Frost! Wie lange aber die "Inkubationszeit" ist, kann ich dir leider nicht sagen. Aber halt auch eine Theorie. Wobei die Tatsache, dass neue Blätter erst ab einer gewissen Größe vom Schadbild betroffen werden eher gegen Kälteschaden spricht.


    Und jetzt kann ich widerrum nur für die C. ovata sprechen (keine Ahnung ob das für deine C. arborescens auch zutrifft): Die Blätter sind egal! Also bloß keinen Radikalschnitt! Primär stammsukkulent und wenn es der Pflanze gut geht, kommen die Blätter von alleine wieder (ich hatte mal eine im Winter komplett vergessen zu gießen, das hat fast kein Blatt überlebt aber im Herbst war sie wieder ganz die Alte).


    Also dann viel Erfolg und halte uns auf dem Laufenden!


    Viele Grüße - Shamrock (aka Matthias)

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Hallo!



    Hm, Mehltau also! Gut, ich werde es mit dem Spiritus versuchen. Ist mir ehrlich gesagt wesentlich lieber, als wenn ich zur Chemiekeule greifen muss.


    Zu wenig Luftbewegung und zu hohe Luftfeuchte kann ich aber fast 100%ig ausschliessen. Ich lüfte unser Haus zweimal täglich durch Stosslüften. Da sind dann alle Fenster und Türen vom Keller bis unters Dach für 5 min. offen. Die Luftfeuchte lag im übrigen Haus bei ca. 40% was also eher sehr niedrig ist.


    Aber ich kann mir gut vorstellen, dass sie durch den Frostschaden einfach sehr anfällig geworden ist. Ausserdem gehörte sie auch zu den Hagelgeschädigten. Allerdings nicht mit Totalverlust sondern so etwa 70%. Aber ich gehe davon aus, dass sie durch den Hagelschaden und den Nachtfrost vorgeschädigt war. Und somit war es für die Sporen vom Mehltau leicht, ganze Arbeit zu leisten.


    Ich finde das klingt zumindest einleuchtend.


    Ich werde euch auf dem Laufenden halten, wie es sich entwickelt. Es wäre klasse, wenn ich noch ein paar Jahre mit der Schönen verbringen könnte. Ich habe sie seit 2001 in meinem Bestand. Damals habe ich von einer Bekannten ein Blatt bekommen und aus diesem Blatt ist mit den Jahren eine recht stattliche Pflanze geworden.


    Danke und eure Unterstützung. Ich melde mich in jedem Fall wieder.


    Grüessli aus der Schweiz, Heike

  • 8) Moin,


    interessant, Spiritus ist keine Chemie, aahhh.....................................



    ciao, Tom.

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
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    Tom

  • Hallo Heike,


    der Tom wieder... ...aber da hat er schon Recht. Auch Spiritus ist Chemie. Nikotin ist biologisch und damit kann man auch Pferde töten. Alles sehr relativ aber kommen wir wieder zum eigentlichen Thema zurück (man verfahre nach dem Ausschlußverfahren): Bei ca. 40% relativer Luftfeuchtigkeit hat kein Mehltau eine Chance so ein Schadbild zu verursachen! Doch ein agressiverer Pilz? Oder wirklich die Kombination aus Hagelschaden und Nachtfrost? Schwierig - halte die Isolation bei und solange nur die Blätter betroffen sind kann der Sommer eine Selbstheilung bewirken. Abwarten und Hoffen!

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • 8) Moin Heike,


    ich glaube auch langsam, dass Du hier ein Problem hast, dass durch plötzlich auftretende intensive Kälte entstanden ist.
    Starte doch einmal einen Versuch. Die Familie der Crassulaceae ist bekannt dafür, aus eingepflanzten Blättern Pflanzen entstehen zu lassen. Nimm Dir einmal ein paar größere Blätter ab, lasse sie zwei drei Tage antrocknen und setze sie dann mit der Trennstelle in anisierten Vogelsand zum bewurzeln.Immer leicht einnebeln, nicht giessen. Es werden kleine C.arborescens heranwachsen. diese setzt Du in Kakteensubstrat. Sollte sich beim wachsen das gleiche Schadbild zeigen, wie an der Mutterpflanze, haben wir doch einen Pilz oder Virus am Werk, wenn sie aber gesund sind, war´s die Kälte.


    ciao, Tom.

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    Tom

  • OK, 40 % ist zu trocken für Mehltau. Probieren würde ich es mit dem Spiritus trotzdem, schaden wird es sicher nicht.


    Viel Erfolg wünscht Dir


    der TOM

  • Hallo!


    So, ein bisschen schmunzelnd habe ich nun gelesen... Ethanol ist selbstverständlich Chemie, nämlich C2H5OH 8o


    Sowas weiss ich als Chemikerin natürlich :sleeping: Aber weder ich, noch die Pflanze und auch unser Hund wird durch Aktionen mit Spiritus (Ethanol vergällt mit MEK = Methylethylketon) nicht vergifet. Im schlimmsten Fall bin ich von den eingeatmeten Sprühnebeln ein bisschen angetrunken ^^


    Wenn ich von Chemiekeule rede dann meine ich die übleren Sachen. In diesem Fall wären das Fungizide und da gibt es Dinger, die ich lieber nicht in meinem Haushalt und auch im Garten nur ungern anwenden würde.


    Bewurzelungsversuche mit grossen alten Blättern sind fast nicht mehr möglich. Ich glaube sie hat höchstens noch zwei grössere Blätter.... Aber ich werde auf jeden Fall die Sprühaktion durchführen.


    Und dann hoffe ich auch auf die Selbstheilungskräfte der Natur. Ein schöner trockener Sommer, ein luftiger Standplatz und ausreichende Pflege und vielleicht berappelt sie sich dann ja doch wieder.


    Es stimmt schon die Crassulacae sind ziemlich hart im Nehmen.


    Danke noch für alle Tipps. Ich werde berichten.



    Liäbs Grüessli aus der Schweiz, Heike

  • Hallo Zusammen


    Ich hatte mich im April mit dem gezeigten Schadbild bei Euch gemeldet.


    Jetzt geht der Sommer zu Ende und meine Crassula kommt in den nächsten Tagen ins Winterquartier.


    Ich wollte nur kurz berichten, was aus ihr geworden ist.


    Ich hatte sie ja vollständig entlaubt und eigentlich wollte ich sie auch noch mit Spiritus behandeln. Dazu kam es aber nicht mehr. Ich hatte einen Todesfall in der Familie und dadurch gerieten meine Pflänzchen für ein paar Wochen fast in Vergessenheit.


    Die Crassula hatte aber einen sonnigen Platz auf der Terrasse bekommen, sie stand geschützt vor Wind und Regen, aber hatte nachmittags viel Sonne und den Rest des Tages stand sie ebenfalls sehr hell (Südwest).


    Nach ein paar Wochen entwickelten sich wieder Blattpaare und ganz ohne Flecken und Runzeln. Inzwischen ist sie wieder fast zu alter Schönheit gewachsen. Ich hatte ja sehr grosszügig zurückgeschnitten, aber das wurde mir wohl nicht verübelt.


    Ich werde in den nächsten Tagen ein paar neue Fotos machen und die hier einstellen. Es ist kaum zu glauben, wie gut sich die Crassula an ihrem Sommerplätzchen wieder erholt hat.


    Was immer sie sich im Winterquartier eingefangen hatte, es ist überstanden. :thumbup:




    Liebe Grüsse aus der Schweiz




    Heike

  • 8) Moin Heike,


    na Gratulation!!
    Du siehst, zu viel kümmern ist meist gar nicht von Nöten.
    Freu mich für Dich!


    ciao, Tom.

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
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    Tom

  • Hallo Heike,


    tja, wenn es nur immer so einfach gehen würde... Auf jeden Fall Glückwunsch!
    Dennoch ist der Todesfall in deiner Familie ein sehr trauriger Hintergrund deiner Crassula.


    Dafür freue ich mich persönlich aber, dass du dir nach so langer Zeit die Mühe gemacht hast und einen Zwischenbericht eingestellt hast. Auf die neuen, angekündigten Fotos bin ich auch schon gespannt!

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969