Tigeraloe in Not

Guten Morgen Gast. Schön, dass Sie mal hereinschauen! Einen angenehmen Aufenthalt wünscht das "Sukkulentenforum"-Team.
  • Liebe Forenteilnehmer,


    ich bin neu hier und habe heute nach langer Suche herausgefunden, dass es sich bei einer Pflanze die ich seit etwa 20 Jahren besitze um eine Tigeraloe handelt.


    Auf die Suche habe ich mich gemacht, nachdem sich nach dem letzten Umtopfen vor 2 Wochen der Zustand der Pflanze verschlechtert hat. Mit den Jahren sind die unteren Blätterschichten vertrocknet, während die Pflanze oben immer weitergewachsen ist bis zu einer Gesamtlänge von jetzt etwa 30 cm. Die Blätter sind eher schmal und kurz und die Pflanze hat schon lange den eigenen Halt verloren, so dass ich sie mit Bambusstäben stütze.


    Nach dem Umtopfen ist die vertrocknete Region bis 2cm über der Erde weich und matschig geworden. Ich habe in meiner Not alles vertrocknete und matschige entfernt und die Pflanze am Stumpf wieder in die Erde gesteckt. Inzwischen weiss ich nach vielem Nachlesen, dass die Pflanze eher hell und trocken leben sollte, daher lasse ich die zu Beginn feuchte Erde (halb Grünpflanzen, halb Kaktuserde) jetzt trocken werden, aber habe ich es ansonsten richtig angestellt?


    Muss der Stumpf auf spezielle Weiese abgetrennt/gesäubert werden?


    Gibt es eine bessere Erdkombination?


    Sollte ich den Stumpf erstmal ganz trocknen lassen oder darf er so in der Erde stecken?


    Kann ich die Gesundheit der Pflanze an den oberen Blättern ablesen? (Unten wie gesagt trocken und gelblich, in der Mitte auf 3/4 der Gesamtlänbge satt grün und fest, oben 2 -3 Blätter etwas heller und weich, aber nicht matschig sondern wie mit luft gefüllt)


    Ich wäre für Eure Hilfe wirklich sehr dankbar!

  • Hallo,


    das problem mit dem halt ja, ja das kenne ich nur zu gut aber deine Pflanze ist 20 jahre alt und nur 30 cm hoch??? Meine ist ca. 38 cm und ist dabei gerade mal 10 jahre alt??
    Hast du das matschige mit einem sterilem Messer weg geschnitten?? Also heißes und sauberes Messer benutz?? Wenn nein würde ich das vieleicht lieber nochmal machen! Es sei den die Stelle ist gut abgetrocknet.
    Nach dem beschneiden, den Stamm in Holzkohlepulver oder auch gemahlenen Zimt stecken gegen das anschimmeln.
    Der Rest ist eigentlich Abwarten. Die Pflanze nun in trockenes substrat Stecken, nicht ins feucht, das kann auch wieder zu schimmel führen. Und dann einfach ca.1-2 Wochen an einen hablschattigen Ortstellen und dann langsam zu gießen anfagen!
    Keine Angst die Pflanzen können auch eine ganze Weile ohne Wasser und Wurzeln auskommen :thumbup:
    Wenn du das alles beachtest wird sie wieder! Die Aloen sind hart im nehme!
    stell wenn du kannst am besten noch ein Photo ein !
    Ich hoffe ich konnte dir Helfen!


    Gruß Rip

    Wer nicht kämpft hat schon verloren, doch wäre nicht aufgibt geht den Weg in menschlicher Würde :thumbup:


    Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten!

  • 8) Moin Michael,


    erst einmal herzlich willkommen und viel Spaß hier im Forum!
    Bei der Familie der Aloen(Aloaceae) ist es ganz normal, dass sie jedes Jahr die unteren Blätter verlieren.
    Wobei verlieren nicht ganz richtig ist, diese vertrocknen und legen sich an den Stamm an.
    Die Aloen gehören zu den Sukkulenten und brauchen eher ein trockeneres Milieu.
    Rip hat schon Recht, wenn der untere Teil deiner A.variegata matschig war, solltest Du mit einem sterilen Messer soweit zurückschneiden, bis im Schnitt keine "braunen" Färbungen mehr sichtbar sind. Mit jedem Schnitt(siehe Rip) muß das Messer wieder neu desinfiziert werden, da sonst immer wieder Fäulnisträger in die Wunde gelangen könnten.
    Viel Erfolg beim Bewurzeln hat man, wenn man die abgetrocknete Schnittstelle dazu in anisierten Vogelsand steckt. Gibt´s in jeder Zoohandlung und funktioniert bestens und relativ schnell.
    Nach ca. 4-6 Wochen hat Deine Aloe wieder gesunde Wurzeln und kann in Kakteenerde umgetopft werden.
    Du hast Recht, Aloen lieben Sonnenlicht, je mehr desto besser!


    ciao, Tom.

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
    We do not forgive!! We do not forget!!
    Tom

  • Hallo Michael,


    zum Bewurzeln der Pflanze wurde ja schon einiges geschrieben, wenn Du das befolgst, wirst Du auch Erfolg haben. Vielleicht können wir Dir aber auch noch weiter helfen, wenn Du uns ein Foto von der Spitze zeigst. "oben 2 -3 Blätter etwas heller und weich, aber nicht matschig sondern wie mit luft gefüllt" klingt nicht so, wie die oberen Blätter eigentlich sein sollten. Hat sie in den letzten Wochen / Monaten wenig Licht bekommen, bzw. warm gestanden?


    Grüße


    vom TOM

  • Vielen Dank zunächst für die schnellen und hilfreichen Antworten. Die Vorgehensweise habt Ihr super erklärt und ich werde das so versuchen!



    Ein Foto werde ich die Tage reinstellen, wenn ich mich von daheim einlogge. Ich fürchte ich habe ziemlich viel verkehrt gemacht in den Jahren... Habe die Pflanze damals am letzten Grundschultag mit nach Hause genommen, als die Fensterbankpflanzen verteilt wurden und wusste wie gesagt bis gestern nicht wie sie heisst, geschweige denn wie man sie optimal pflegen sollte... Habe sicher oft zu viel Wasser gegeben oder zu schattige Plätze verwendet... Richtig habe ich es wahrscheinlich nur "aus Versehen" in meiner Studienzeit gemacht, als ich in Ermangelung von Erde Seramis verwendet und die Aloe oft ohne Wasser in der Sonne vergessen habe...



    Ein paar Fragen habe ich noch, um es auch sicher richtig zu machen. Kann die Fäulnis im Inneren hochsteigen wenn man zu lange wartet? Wo und wie muss der Schnitt erfolgen? Und ist die Stelle dann offen?



    Vielen Dank!

  • 8) Moin Michael,


    das meinte ich mit "braune Stellen" in der Schnittfläche. Die Fäulnis steigt im inneren, in den Leitbündeln mit hoch.
    Du mußt quasi so lange weiter schneiden, bis die Schnittstelle keine bräunlichen Verfärbungen mehr aufweist, also klar grün ist.


    ciao, Tom.

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
    We do not forgive!! We do not forget!!
    Tom

  • Danke Tom!


    Ich verstehe es richtig, dass man sie quasi nicht zu hoch abschneiden kann? und wie muss der Schnitt sein, gerade horizontal? Entstehen dabei nicht an der Basis verletzte Blätter?




    Meine Frau hat mir ein Foto geschickt, das ich jetzt hochladen konnte!


    Der Zustand ist momentan dass der provisorisch vom feuchten "Matsch" gereinigte Stumpen in nicht ganz trockener (weil relativ neuer) Erde steckt...


    Die Blätter unten herum sind heller, weicher und dünner als diejenigen im oberen Teil. Ich glaube man müsste den Schnitt weiter oben machen, aber bevor ich das riskiere warte ich lieber noch Eure Antworten auf meine Fragen im vorigen Beitrag ab... Hab Angst was falsch zu machen...



    Viele Grüße!

  • 8) Moin Michael,


    richtig, Du mußt weiter oben gerade, waagerecht durchschneiden. Die dort vorhandenen Blätter kannst Du ohne weiteres entfernen. Den Schnitt ein paar Tage antrocknen lassen und in leicht feuchte Kakteenerde setzen. Besser ist zum Bewurzeln anisierter Vogelsand oder die zu bewurzelnde Stelle in Bewurzelungshormon tauchen. Ist ein Pulver, bekommt man in jedem guten Gartenzenter.
    Auf geht´s.


    ciao, Tom.

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
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    Tom

  • Hi Tom,


    also… ich habe mich jetzt mit mir auf eine Vorgehensweise geeinigt.


    Ich danke erstmal allen für die Tipps und bitte Euch, mir Bescheid zu geben falls Euch Fehler auffallen…


    1. Ich nehme die Aleo aus der Erde und schneide sie gerade bis zu der Stelle ab, an der im Inneren keine braune Verfärbung mehr sichtbar ist. Dabei verwende ich ein steriles Messer.


    2. Ich entferne diejenigen Blätter, die ihre Basis durch den Schnitt teilweise verloren haben.


    3. Ich stecke das abgeschnittene Ende in trockenen Vogelsand (Rip V hat Kohlepulver oder Zimt vorgeschlagen, aber ich glaube an Vogelsand komme ich am einfachsten…) (was bedeutet "anisiert"?)


    4. Ich warte einige Tage/Wochen, bis die Pflanze trocken ist und sich sicher keine Fäulnis mehr bildet. Ausserdem warte ich, dass sich an der Schnittstelle wieder Wurzelansätze bilden.


    5. Ist die Planze trocken, ohne Fäulnis und bildet Wurzeln pflanze ich die Aloe in Seramis/Kakteenerde (was ist besser?) um und achte zukünftig darauf, dass sie Licht hat und nicht zu viel Wasser bekommt.


    Hört sich das so gut an?



    Viele Grüße!

  • Hi Michael,


    naja, so halbwegs... Also mal in Kurzform meine Ergänzungen/Verbesserungen:


    zu 1: Vor jedem Schnitt muss das Messer wieder sterilisiert werden (wurde zwar weiter oben schon erwähnt aber zur Sicherheit lieber nochmal...)


    zu 3: Zimt oder Holzkohlepulver ist zum Wundverschluß bzw. desinfizieren gedacht (stimmt zwar so auch nicht 100%ig ist aber so verständlicher). Mit anisierten Vogelsand (also feiner Quarzsand mit Anis = "normaler" Vogelsand) war das Substrat zum Bewurzeln gemeint... ...kleines Mißverständnis also.


    zu 5: Nimm Kakteenerde und vermische sie sehr, sehr großzügig mit mineralischen Bestandteilen wie Sand, etc. Bevor ich jetzt einen Roman über Substratmischungen schreibe nutze einfach mal hierzu die Suchfunktion in diesem Forum. Dann kannst du stundenlang zu diesem Thema Schmökern. ;)


    Soviel in Kurzform - gemeinsam werden wir deine Tigeraloe schon retten! :)


    Viele Grüße und ebenso viel Erfolg - Shamrock (aka Matthias)


    Edit: Auch Bilder wie eine ältere Aloe variegata aussehen kann findest du hier im Forum --> Aloe variegata

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Vielen Dank für Deine Hinweise Matthias!


    Wie leider in der Anfängerphase unvermeidlich stellt sich mir aber aus jeder neuen Antwort auch mind. eine neue Frage...


    Kann ich für das Gemisch zum Neueinpflanzen neben der Kakteenerde auch den besagten anisierten Vogelsand verwenden oder gibt es andere empfehlenswerte Sande?


    (Sorry, ich weiss dass ich wie von Dir beschrieben wahrscheinlich viel im Forum gefunden hätte, aber es wäre toll wenn ich die letzen Fragefragmente hier mit Euch, die mir so schnell und nett weitergeholfen haben klären könnte...)


    Danke und viele Grüße


    Michael

  • Hi Michael,


    wir sind doch geduldig - schließlich waren wir alle mal Anfänger... Der Vogelsand soll lediglich zum Bewurzeln dienen. Danach musst du auf jeden Fall in ein "richtiges" Substrat umtopfen. Bis die Bewurzelung erfolgt ist, hast du also noch genügend Zeit dich über Substratmischungen zu informieren. ;)

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • hallo,


    ich habe mal in einem anderem forum gelesen das Vogelsand für substrat eher ungeeignet ist da er viel Kalk enthält und viel zu fein sei und dadurch das substar verschlemmt!


    Für Aloensubstrat nehme ich einfach Kakteenerde, Perlit, Aquakies körnung 2-3 mm, im Verhältniss 2:1:1.


    Da Aloen ja sukkus sind mögen die nährstoffreichen Boden daher kann man auch nur Kakteenerde nehmen musst aber dann mit dem Gießen aufpassen :thumbup:


    Keine Angst das Kalpt schon! Musste selbst dieses Jahr schon 2 kleine und 1 große beschneiden weil es faulte aber die kleinen sind Hart im nehmen!


    Viel erfolg wünscht Rip!

    Wer nicht kämpft hat schon verloren, doch wäre nicht aufgibt geht den Weg in menschlicher Würde :thumbup:


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  • ... ich habe mal in einem anderem forum gelesen das Vogelsand für substrat eher ungeeignet ist da er viel Kalk enthält und viel zu fein sei und dadurch das substar verschlemmt


    Hi Rip,
    das ist absolut richtig.
    Als Substrat oder zur Beimischung in das Substrat eignet sich Vogelsand gar nicht.
    Vogelsand zur Bewurzlung wir aber pur eingesetzt, d.h. du nimmst eine Schale, Topf oder ähnlich, füllst diesen Vogelsand ein, stelltst den Stecki rein und fängst an zu sprühen und später etwas zu gießen.
    Da der Steckling ganz locker in diesem Sand steckt, kann man schon immer mal nachschauen, wie weit er schon ist und ob sich Wurzeln zeigen.
    Sobald sich die Wurzeln zeigen, kann der Steckling in geeignetes Substrat umgesetzt werden.


    Probier es einfach mal aus, es klappt ganz gut (bei einigen Arten bleib ich allerdings bei meinen altbewährten Methoden) hab es shon bei einigen Kakteen und auch Sukkulenten gemacht.


    Frauke

  • Eben - und sicherheitshalber nochmals: Vogelsand bitte nur zum Bewurzeln und nicht als Substrat oder Substratbeimischung.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Vielen Dank! Ich muss wirklich sagen, ich habe selten ein derart hilfreiches Forenpublikum erlebt. :)


    Der anisierte Vogelsand ist gar nicht so fein und enthält auch Muschelstückchen. Den verwende ich dann nur fürs Bewurzeln wie oben vorgeschlagen!


    Ich habe meine Aloe jetzt vor drei Tagen beschnitten.


    1. Foto von der Schnittstelle:
    Sieht die Schnittstelle gut aus? Nichts braunes zu erkennen. Inzwischen ist die Stelle sehr trocken geworden, wie lange muss ich warten bis zum Bewurzeln?


    2. Foto von der gesamten Pflanze:
    Über dem Schnitt ist jetzt ein gutes Stück kahler "Stamm", wo die Blätter schon abgetrocknet waren. Darüber kommen einige Schichten "nicht mehr so fitte" Blätter (gelblich, lasch...). Ist der Schnitt zu weit unten? Besteht Gefahr für die Pflanze wenn der Schnitt weiter oben ist?


    3. Foto vom Abschnitt der "laschen" Blätter:
    Ist dieser bräunliuche Fleck Fäulnis? (Richt nicht, ist auch nicht feucht...)



    Viele Grüße!

  • Hi Michael,


    man hilft doch gerne... Die Schnittstelle sieht soweit sehr gut aus. Zum Warten: Wie oben von Rip erwähnt - an einem halbschattigen Ort 1 bis 2 Wochen warten bis zum Bewurzeln.


    Bräunlicher Fleck? Schwer zu sagen aber meine Empfehlung wäre, über diesem Fleck zu schneiden. Die Pflanze sieht doch da unten eh nicht mehr wirklich sonderlich toll aus. Klar kannst du sie auch beim Bewurzeln "tiefer legen" aber ich würde halt empfehlen, weiter oben zu schneiden (eben über dem Fleck), dann bist du auch auf der sicheren Seite wenn die Leitbündel gut aussehen. Gefahr für deine Aloe besteht auf keinen Fall wenn du weiter oben schneidest.


    Aber warte doch mal sicherheitshalber andere Antworten (von erfahreneren Leuten) ab. Es besteht ja derzeit kein Zeitdruck! :)


    Grüße!

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Hallo,


    ich schlage Dir vor, die Aloe ziemlich genau in der Mitte zu teilen, am besten dort, wo sie mit einem kompakteren und festeren Wuchs beginnt. Wenn Du sie dann unter guten Bedingungen pflegst, wird sie auch kompakt weiter wachsen und nicht wieder so schnell umkippen, als wenn Du sie bewurzelst wie sie dort zu sehen ist. Das untere Stammstück kannst Du auch noch einmal teilen und bewurzeln. Nur Mut, das klappt garantiert und ergibt im Nachhinein schönere Pflanzen! :thumbup:


    Gruß vom TOM

  • das sieht doch super aus! :D


    Dass mit dem teilen würde ich auch beführ worten !


    Nur weiter so!!!

    Wer nicht kämpft hat schon verloren, doch wäre nicht aufgibt geht den Weg in menschlicher Würde :thumbup:


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