Tigeraloe in Not

Guten Tag Gast. Schön, dass Sie mal hereinschauen! Einen angenehmen Aufenthalt wünscht das "Sukkulentenforum"-Team.
  • Liebe Mitglieder,


    nachdem ihr mir vor einigen Jahren bereits einmal geholfen und damit meine Tigeraloe gerettet habt (siehe erster Eintrag in diesem Thema), ist die Aloe die mich einen grossen Teil meines Lebens begleitet wieder in Not. Und dieses Mal bei weitem ernsthafter als das letzte Mal...
    Sie war in ausgezeichneter Form als ich sie vor einem Monat ein letztes mal vorsichtig gegossen und im Ferienhaus gelassen habe. Jetzt habe ich sie voll Wasser und über den Topfrand hängend wiedergefunden. Es war hier extrem kalt und meine Vermutung ist, dass sie nach dem Giessen gefroren ist und das Schmelzen der Feuchtigkeit in den Blättern ihr den Rest gegeben hat.
    Ich habe sofort reagiert, die Wurzel (die relativ intakt scheint) möglichst knapp an der Basis abgeschnitten, sowie die vier am ehesten intakten / am wenigsten vor Feuchtigkeit labbrigen Blätter ebenfalls abgescnitten. Die Blätter sind dann leergelaufen und ich fürchte dass sie tot sind und jetzt austrocknen werden. Weiss jemand ob und wie die Wurzel in der Lage ist zu regenerieren?
    Momentan habe ich mal alles in Vogelsand gegeben...
    Hilfe... Ich bin für jeden Beitrag dankbar...


    LG Michael

  • Hallo Michael, zeig uns mal ein Bild, bitte.

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
    We do not forgive!! We do not forget!!
    Tom

  • Hallo Michael,


    ich war selbst noch nie in dieser Situation, aber hier meine Einschätzung: der Oberirdische Teil der Pflanze ist leider hinüber. Da die A. variegata zur Sprossung neigt und Pflanzen mit fehlender Triebspitze sowieso Seitentriebe entwickeln besteht durchaus die Chance, dass aus dem Wurzelstock ein Neuaustrieb zustande kommt. Jetzt kommt es darauf an, ob in dem Wurzelstock noch genug Leben steckt um die Kurve zu kriegen.


    Mit der Bewurzelung von einzelnen Aloe-Blättern ist das so eine Sache - soweit ich im Bilde bin, müsste auch Gewebe vom Stamm vorhanden sein damit´s klappen kann. Das ist grundsätzlich schon mal nicht einfach und bei einer Tigeraloe (Rosette) ganz besonders kniffelig.


    Viel Glück


    Flo

  • Fotos sind zu gross, kann ich am handy nicht ändern bzw weiss nicht wie... (iphone se)


    Die "Konsistenz" der Wurzel scheint mir ok... zwar war der Stamm vollgesogen, aber unterhalb der Abtrennung und speziell die Verästelungen sahen normal aus...

  • Da scheibar die einzige Chance darin besteht dass die Wurzel noch lebt, wie gehe ich jetzt am besten mit ihr um? Im Moment liegt sie in normaler Haltung im Vogelsand, 0.5 cm unter der Oberfläche...


    In normaler Erde vergraben und warten? Oder warten dass der Stummel trocknet und dann erst? Stummel an der Luft oder so wie im Moment?

  • Möglicherweise gibt´s schlauere Methoden, aber so würde ich jetzt reagieren:


    Wurzelstock noch drei/vier Tage im Vogelsand lassen bis die Schnittstelle (da wo vorher die Blätter anfingen) abgetrocknet ist.
    Dann in das Substrat (überwiegend mineralisch, gut durchlässig) zurück setzen. Nach einer Woche kleine Wassergaben - dazwischen immer schön abtrocknen lassen. Hier das Gleichgewicht zu finden wird sicher schwierig.


    ... und viel Geduld mitbringen. Gut möglich, dass sich in den ersten drei Monaten garnichts tut.


    Gruß,
    Flo

  • Vielen Dank für die Tipps, so werde ichs versuchen...
    Eine Frage nur noch, Du sagst ins Substrat zurück, aber die letzten Jahre war die Aloe in normaler Erde. Woraus setzt sich idealer Boden zusammen? Damit ich das vorbereiten kann..,

  • So liest man sich also wieder... Ist aber kein schöner Anlass!
    Mineralischeres Substrat halt, mit einem überschaubaren Humusanteil - so wie sie es aus ihrer Heimat auch gewohnt ist. Irgendwas, was nicht so sonderlich lang und viel Wasser hält.


    Welche Temperaturen hat sie denn da im Ferienhaus abbekommen? Richtigen Dauerfrost?
    Bei meiner großen Gruppe ist mir im Herbst beim Einräumen mal wieder ein Ableger abgefallen und aus Platzmangel hab ich ihn dann gleich mal dekorativ im Garten liegen gelassen. Der hat überraschend lange dem Frost getrotzt, aber irgendwann war dann doch Sense. Kann mir zwar gut vorstellen, dass sie in ihrer südafrikanischen Heimat auch mal Frost abbekommt - aber dann sicher nie lange.
    Wenn es wirklich ein Frost/Kälteschaden ist, dann kannst du jetzt nur hoffen, dass auch die gesund erscheinende Wurzel nichts abbekommen hat. Wurden alle Ableger dahingerafft?


    Ansonsten ist der vorgeschlagenen Vorgehensweise nichts entgegenzusetzen. Ich drück die Daumen und wünsche dir maximalen Erfolg!
    Falls es nichts werden sollte (was wir jetzt einfach mal nicht hoffen), dann könntest du theoretisch gerne einen Ableger von meiner haben. Ist dann zwar nicht "deine" Aloe, aber immerhin ist sie auch alt. ;)

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Fotos sind zu gross, kann ich am handy nicht ändern bzw weiss nicht wie... (iphone se)

    Dann gegebenenfalls kurz am PC.
    Paint kann Fotos verkleinern.
    Dazu gibt es noch den "genialen Fotoverkleinerer" bei Chip zum Download.
    Im letzteren Fall ziehst du deine Bilder in einen Ordner und wählst diesen Ordner im Programm aus. Alle Bilder in diesem Ordner werden verkleinert zu wenigen KBs und in einen Unterordner namens "verkleinert" veschoben.
    Pass aber auf, dass du keine gesonderten Harken setzt oder Zusatzprogramme mit nein danke auswählst. Chip ist etwas lästig geworden mit deren eigenen Installern. Fakt ist, dass jeder hier seine Meinung zu allem geben kann. Ganz ohne Bilder bleibt definitiv alles ohne Gewähr und sicherlich nicht die beste Option.
    Derzeit habe ich nichts bezüglich der Aloe dazuzugeben und wünsche auch viel viel Glück. Halte uns auf den Laufenden ja?


    Greetz

  • Michael, ich drücke dir die Daumen, dass sich aus dem Wurzelwerk ein Ableger hervor kämpft.
    Mir ging es ähnlich, hab meine Pflanze aber nicht ganz verloren.
    Im November, also viel zu spät eingeräumt und vorher waren recht nasse und kalte Tage.
    Ich freute mich schon, als ich im Dezember einen Knospenansatz sah, dann aber Anfang Januar, lag der obere Teil daneben.
    Draußen war Nässe in die Rosette geraten und dann ist der obere Teil abgefault. Zum Glück steht noch ein unbeschadeter Ableger daneben.



    So etwas passiert halt nicht nur Anfängern.


    Gruß
    Frauke

  • Hallo Frauke,


    du könntest sogar Glück im Unglück haben: Wenn die untere Hälfte des alten Triebes noch gesund ist und die faulige Stelle abheilt, könnte die Pflanze (evtl gleich mehrfach) an dieser Stelle neu austreiben. Im Sommer hatte ich eine schöne Gruppe Haworthia cymbiformis bodennah an der Rasenkante aufgestellt. Es hat nur eine Nacht gebraucht damit alle Triebspitzen von Schnecken gefressen wurden. Alle Rosetten gandenlos "entkernt". Zum heulen! Die Schale kam dann in die schneckensichere Zone auf den Balkon - zur Beobachtung. Und prompt haben alle Rosetten bis zum Herbst an den Fraßstellen zwei bis drei neue Triebspitzen entwickelt. Sieht noch etwas seltsam aus, aber was soll´s. Inzwischen habe ich sogar gelesen, dass das "köpfen" eine (rabiate) Methode ist um Klone von nicht-sprossenden Haworthien zu erhalten.


    Gruß Flo