Beschneidung

Guten Morgen Gast. Schön, dass Sie mal hereinschauen! Einen angenehmen Aufenthalt wünscht das "Sukkulentenforum"-Team.
  • Ich beschneide sehr ungern meine Euphorbien. Ich liebe es, wenn sie wachsen, wie sie wollen. Da der für die Pflanzen zur Verfügung stehende Platz sehr begrenzt ist, muss ich jedoch dann und wann die Schere benutzen. Wie beschnitten werden sollte, wurde mir schon mehrfach erklärt, doch ich scheiterte dabei des Öfteren.
    Meine verzweigungsfaule Euphorbia tardieuana wächst nach meiner Beschneidung bescheiden schön, deshalb möchte ich mir hier kundigen Rat einholen.
    Sie bildete an jedem beschnittenen Trieb nur einen einzigen neuen Trieb. Sie wächst nun kreuz und quer.



    Sollte ich die Pflanze komplett zurückschneiden, oder kann ich ihr auf eine andere Weise wieder ein ansehnlicheres Antlitz verschaffen? Oder wäre es besser einen schönen Ableger zu bewurzeln, und einen neuen Anfang zu machen. Ein großer Ableger dieser Pflanze, etwa 35 cm hoch, der sich noch nicht verzweigt hat, steht in meinem Ausweichquartier, und blüht dort sehr schön.



    Gruß,
    Norbert

  • Hallo Norbert!


    Da alle ziemlich ratlos zu sein scheinen, versuche ich mich mal an einer Antwort.....
    Ich würde sie deutlich radikaler zurückschneiden, bin da meist recht mutig - allerdings auch schon mal gescheitert, mein Pachypodium wuchs nach dem Schnitt auch nicht schöner :rolleyes:


    Vielleicht kannst du dir bei Bonsai-Züchtern auch einiges an Schnitttechnik abkupfern? Bei youtube gibt es entsprechende Tutorials ;)
    Sicherheits-Updates würde ich allerdings in jedem Fall machen - und dann verschenken, falls mir die Mutterpflanze dann wieder gefällt ^^


    Viel Erfolg dir!
    Sabine

  • Oder wäre es besser einen schönen Ableger zu bewurzeln, und einen neuen Anfang zu machen.

    Hallo Norbert,


    vorweg möchte ich anmerken, dass ich mich mit der Kultivierung von Euphorbien nicht auskenne.


    Vermutlich würde ich aber die im Zitat erwähnte Option bevorzugen.

    Gruß Markus

  • Ich würde sowieso nie ein Messer ansetzen. Am Ende wird die Euphorbia dann depressiv, da sie aus ihrem Leben nicht das machen darf, was sie gern möchte. Könnte man´s ihr verdenken? ;)

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Hallo Norbert,
    Vermutlich würde ich aber die im Zitat erwähnte Option bevorzugen.


    Darauf wird es wohl hinauslaufen.
    Ich hab mir noch mal einige Bilder (viele gibt es da wirklich nicht) der E. tardieuana angesehen. Die meisten zeigen stakelige, wenig verzweigte Pflanzen. Lediglich ein Bild in einem italienischem Forum zeigte eine Jungpflanze/Ableger, welche sehr viele Seitensprose bilden wollte.
    In der Natur, umgeben von anderer Vegetation mag das wahrscheinlich nicht groß auffallen, aber auf dem Fensterbrett wirkt so eine Pflanze nicht so toll.
    Da gibt es ja auch noch andere Vertreter, die solch sparrigen Wuchs haben: Meine erste Euphorbia geroldii hab ich irgend wie zu einem kleinen Baum ziehen können, das zweite Exemplar nun sieht eher struppig aus, keine schöne Form. Auch Euphorbia spec. nov. Umbroculi (Norbert weiß den richtigen Namen) war bei Erhalt ein kompakter Quirl mit belaubten Triebspitzen. Ich habe da zweimal einen Seitentrieb geschnitten. Der eine verbliebene Seitentrieb trocknete gänzlich zurück, der andere machte genau einen neuen Trieb. Jetzt, nach zehn Jahren bei mir bildet sich die erste neue Etage mit drei Seitentrieben.


    Ich werde dazu übergehen, solch sparrig wachsende Pflanzen zu verjüngen, also einen schönen Trieb bewurzeln und dann so lange pflegen, bis er wieder nicht mehr so richtig auf die Fensterbank passt, denn ein Rückschnitt fördert bei diesen Arten keinerlei vermehrtes Triebwachstum.
    Zum Schneiden muss man sicher nicht viel sagen, ausser: Vorsicht Wolfsmilch! und bei der Bewurzlung sollte es sicher auch keinen Probleme geben, denn die Dünnen, ohne Dornen wurzeln willig im Wasserglas.


    LG
    Frauke

  • Ich danke allen für die Hilfe. :)
    Zwei Hinweise setze ich in die Tat um: ich schneide mehrere Triebe ab, und bewurzle sie im Wasserglas. Zudem werde ich die Pflanze radikal zurückschneiden, und weiterpflegen, falls sie es überlebt.
    Danke Frauke, dass Du Dich erkundigt hast, wie die Pflanze gewöhnlich wächst. Auf diese Idee kam ich nicht; ich war (und bin immer noch) davon überzeugt, dass meine Schnitttechnik schlecht ist. Ja, sehr viele Fotos von der Pflanze sind nicht zu finden, und das erste Foto der Google-Bildersuche zeigt meiner Meinung nach nicht E. tardieuana, wohl eher eine Hybride (x lophogona?).


    Ich werde dazu übergehen, solch sparrig wachsende Pflanzen zu verjüngen, also einen schönen Trieb bewurzeln und dann so lange pflegen, bis er wieder nicht mehr so richtig auf die Fensterbank passt, denn ein Rückschnitt fördert bei diesen Arten keinerlei vermehrtes Triebwachstum.


    Ich werde diese Einsicht von Dir übernehmen. Danke für den Tip. :thumbup:


    Gruß,
    Norbert