Alles anzeigenDu, das mit der GWH-Hälfte hab ich auch überhaupt nicht als schlimm befunden. Eher im Gegenteil! Ich finds hochgradig amüsant...
Weiß nicht ob es beruhigt, aber auch im Süden ist das mit den Frailea-Blüten immer so eine Sache. Zumindest wenn man kein GWH hat... Etliche Fraileen mögen ja lieber eine etwas halbschattigere Aufstellung und ich kann ihnen auf dem Balkon aber nur Sonne pur (stecken etliche problemlos weg und das sind dann auch die, die am ehesten mal Blüten öffnen) oder Schatten bieten. Es gibt dann noch so eine Stelle, wo nur temporär die Sonne hinkommt - aber dann auch nur entweder volle Dröhnung oder eben halt gar nicht. Suboptimal für eine erfolgreiche Blütenbildung!
Statt in die Heimat der Fraileen zu fliegen (was natürlich prinzipiell immer eine gute Idee ist!), kann man sich natürlich auch auf nicht-kleistogame Fraileen festlegen - aber das wäre ja feige!
Seit Jahren versuche ich schon erfolgreich rauszufinden, was alles zutreffen muss, damit die Blüten auch zur Anthese kommen. Eine Weile dachte ich, dass schwülwarmes Wetter und eine Wassergabe dazu der Schlüssel zum Erfolg sind - aber mittlerweile muss ich gestehen, dass das auch Blödsinn ist. Ich denke viel mehr, dass es direkt mit dem Ölstand bei Nachbars Zweitwagen in Verbindung mit dem Luftdruck im eigenen Fahrradreifen zusammenhängt. Die Kausalitätsforschung ist aber noch am Laufen und Gedeihen!
Bis zum letzten Jahr ging ich zumindest davon aus, dass es mit der Anthese klappt, wenn man gelben Schimmer in den Knospen erkennen kann. Dann kann nix mehr schiefgehen! Dachte ich - bis die Frailea gracillima subsp. lepida (gerne auch Frailea gracillima subsp. gracillima) mich auf den Arm genommen hat. Da sah ich schon gelben Schimmer und freute mich auf die Erstblüte - und dann hatte das Wetter einen bösen Sonnendurchhänger. Was macht dann die Knospe? Weder Anthese noch kleistogame Bestäubung - nein, sie macht einen Ableger draus, obwohl die laut Literatur eigentlich einzeln zu wachsen hat! Hinterhältig und gemein! Oder hat was mit dem Ölstand nebenan nicht gestimmt?
Nun ja, dieses Jahr sah es wieder sehr vielversprechend aus und dann war ich einen sonnigen Tag unterwegs. Natürlich wollte ich die Erstblüte nicht verpassen und Mitschleppen war mir auch zu blöd. Also mal etwas nach hinten in den Schatten verbannt, damit sie am nächsten Tag wieder in die Sonne umziehen kann. Nun sieht sie seit rund zwei Wochen so aus:
Naja, die roten Bäckchen unter den Areolen sind auch sehr attraktiv. :wacko:
Vielleicht sollte ich der Vollständigkeit halber auch dazu schreiben, dass ich das lepida auf dem Schild auch etwas in Frage stelle.
Aufgrund der kurzen Blütenöffnungsdauer bei den meisten Fraileen (nur wenige Stunden am Nachmittag und dies auch nur an einem Tag) muss man aber auch davon ausgehen, dass man einige Blüten schlicht verpasst und gar nicht mitkriegt, dass diese auch mal geöffnet waren.
Besten Dank übrigens auch für dein großzügiges Angebot! Grüße aus Schleswig-Holstein! Ich bin noch schwer am Überlegen, ob ich in meiner Frailea-Gier sämtliche Platznöte ignoriere und freudvoll zugreife, oder ob ich mich in Vernunft und Diszplin übe.
Und komm mir bitte nicht mit der alten Mär, dass Fraileen schön klein und platzsparend bleiben. Tun sie nämlich auch nicht immer!
Übrigens auch ein hervorragendes Beispiel dafür, dass auch die angebliche Kurzlebigkeit der Fraileen nur eine Mär ist. Auf dem Balkon hier stehen nämlich richtig alte Frailea-Säcke rum.
Fazit: Manchmal klappts einfach mit den Frailea-Blüten: Frailea und manchmal muss man sich halt einfach was einfallen lassen, wenn man die gelbe Pracht sehen will: Frailea Auch so einen Unfug hab ich für den kurzen Anblick schon unternommen: Frailea
Wünsche allen Frailea-Anhängern noch einen blütenreichen, gelben Sommer!
Matthias
Hallo Matthias, da hast du eine schöne Abhandlung geschrieben, vieles davon kann ich nur bestätigen. Hier ein paar Bilder von heute (kaum Sonne, 24°C)
Bild 1 F. friedrichii (Bild ist von gestern)
Bild 2 F. grahliana VoS 305
Bild 2 F. conceptionensis VoS 293
Bild 3 F. spec.