Hallo,
hier zu einer Neuvorstellung einer Pflanze, die in der Namensgebung auch schon eine ziemliche Geschichte hat. 1961 kam ein größeres Gymnokonvolut durch Fechser zur Firma Uhlig mit der Bezeichnugn Gymno Chep.V ( was anfangs oft mit Chep 5) weitergegeben wurde. Weitere Nachlieferungen wurden durch Fechser abgelehnt, da es dort " keine weiteren Pflanzen mehr gäbe". Spätere Pflanzen mit diesem Namen waren mit ziemlicher Sicherheit dann F-1 Nachzuchten aus den Samen dieser Pflanzen, von denen auch viele in der heutigen tschechischen Republik nachgezogen wurden. Dieses Pflanzenmaterial beschrieb dann 1977 Schütz in Kaktusy 13(6) als G.bozsingianum, damit dem österreichischen Pflanzensammler Franz Bozsing gewidmet.
Ende der 1970-er Jahre kamen dann auch Pflanzen durch Jörg und Brigitte Piltz nach Europa mit der Sammelnummer P 205, der diese Pflanzen dann 1993 unter G.castellanosii v. bozsingianum umkombinierte. Meines Wissens nach hat Schütz damals allerdings keine Pflanze in einem Herbar hinterlegt, bzw. er vergaß es allem Anschein nach und so war eigentlich G.bozsingianum von Anfang an ein nomen nudum. Natürlich konnte in der Zwischenzeit auch Fechsers Fundortkürzel Chep V als Chepes Viejo geklärt werden, ein wirklich sehr kleiner Ort in der Provinz La Rioja, in der weiteren Zwischenzeit wurden diese Pflanzen aus der Umgebung von Chepes nördlich und südlich durch H. Till 2006 nochmal umkombiniert zu Gymnocaylcium castellanosii subsp. bozsingianum.
Das erste Bild stellt eine Pflanze direkt aus Chepes Viejo dar (BKS 76) und das zweite Vergleichsbild ist eine Fechser Chep V Pflanze. Bei den Sammlern gesucht sind dabei Pflanzen mit mehr oder weniger breiten Rippen und manchmal einer wirklich gefährlichen starken Bedornung, wie es die ersten Importe dieser Art waren. Heute weiß man, daß diese Gruppe um G. castellanosii sich erheblich variabler darstellt, da man auch weiter Aufsammlungen kennenlernte und das Gebiet sich nicht nur auf Chepes Viejo erstreckt.
VG
Gymnofan