Aussaat 2015

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  • Habe vor 12 Tagen meine erste Aussaat für 2015 gemacht. Da ich Gedanken an zukünfige Platzprobleme ziemlich gut ignorieren kann, ist wieder viel zusammen gekommen :whistling: ...


    Jetzt habe ich erst mal ausgesät:
    - 30 verschiedene Astrophytum-Formen (meist Hybriden von Asterias, Myriostigma und Coahuilense, außerdem noch Caput-Medusae)
    - 23 Gymnocalicium-Arten
    - 5 Ariocarpus Retusus-Formen
    - einige Chilenen


    Eins vorab: außer bei den Astrophyten kommen alle Samen von einem tschechischen Anbieter, mit dem ich schon sehr gute Erfahrungen gemacht habe... Nur dieses Jahr ist die Keimrate traurig; bis jetzt keimen nur ca.5 Gymnos und Pyrrhocactus bulbocalyx einigermaßen gut. Vieles keimt noch gar nicht.... Vielleicht kommt ja noch einiges, einige Gymnos (boszingianum, ferrari, catamarcense, castellanosii, andreae) haben in den letzten 2 Tage erst angefangen. Von den Ariocarpen hat noch kein einziger Samen gekeimt ;(


    Bei den Gymnos und Astrophyten habe ich dieses Jahr mal experimentiert: da die Samenportionen relativ groß waren, habe ich sie geteilt. Die Hälfte kam auf mineralisches Substrat (wie sonst auch immer), die andere Hälfte auf humushaltiges Haage-Substrat. Ich habe meine Aussaaten immer sehr hart gehalten und das Wachstum war in den ersten Jahren immer sehr gering. Meine 2-Jährigen Rebutien sind gerade einen cm groß :S - ich möchte einfach mal schauen, ob das in humosem Substrat unter den gleichen Bedingungen schneller geht.


    Bei den Astrophyten kann ich das jetzt auf jeden Fall testen - die Keimungsraten sind super und ich habe jetzt ca 800 Keimlinge. Die Keimungsrate war übrigens auf beiden Substraten ziemlich gleich, da kann ich keinen Unterschied feststellen. Hatte ich auch so erwartet. Ich hoffe jetzt das humushaltige Substrat schädlings- und pilzfrei halten zu können und werde dann in den nächsten Monaten mal schauen ob es bei gleicher Pflege unterschiedliche Entwicklungen gibt. Und wenn es sie im Humosem dahinrafft, habe ich immer noch die Anderen ;) . Ich werde weiter davon berichten.


    Übrigens: A. caput-medusae fängt jetzt an zu keimen, nach 11 Tagen... Ich hatte sie schon längst aufgegeben und jetzt habe ich plötzlich doch 3 Keimlinge :) . Und das will ein Astrophytum sein ?(


    Aussaatbedingungen:
    - Westfenster im Zimmergewächshaus unter Leuchtstoffröhren, ca 25 Grad
    - Angestaut mit Chinosol, nach Keimung oberflächlich gespritzt mit Schachtelhalmextrakt und Chinosol
    - nach Keimung wird die Glasabdeckung durch Vlies ersetzt - Frischluft kann da unten durch


    Und noch einige Bilder: die Aussaataufstellung und einige Töpfchen mit Astrophyten.


    Gruß, Anton

  • Übrigens stehen neben den Aussaatkästen auch einige Pereskiopsis-Stecklinge am Fenster. Bin von Passanten schon mehrfach gefragt worden wie es meiner Hanfplantage geht... :D

  • Hallo Anton,


    schön, dass du deine Aussaat hier vorstellst. :thumbup:


    Bei den Gymnos und Astrophyten habe ich dieses Jahr mal experimentiert: da die Samenportionen relativ groß waren, habe ich sie geteilt. Die Hälfte kam auf mineralisches Substrat (wie sonst auch immer), die andere Hälfte auf humushaltiges Haage-Substrat.

    Bitte halte uns insbesondere über dieses interessante Experiment auf dem Laufenden.

    Gruß Markus

  • Hallo Anton!


    Herzlichen Dank für die Vorstellung deiner Aussaat! Die Liste liest sich interessant - ich drücke die Daumen, dass da doch noch einige Samen mehr keimen, vor allem auch bei den bisher so unwilligen Arios! :thumbup: Und bei deinem Experiment interessiert mich der Ausgang auch sehr.......meine Sämlinge (rein mineralisch) sind auch noch nie Senkrechtstarter gewesen. Wobei ich natürlich auch kein Gewächshaus habe und die ab Mai mit überdachten Freilandbedingungen klar kommen müssen. Aber trotzdem - da lerne ich gerne dazu!


    Hanfplantage.....zzz, als ob Pereskiopsis damit auch nur ansatzweise eine Ähnlichkeit hätten 8o Aber die sehen Grünzeug und Kunstlicht und reimen sich dann wild was zusammen ;)
    Ich fände eine Kontrolle ja oberwitzig - die Pereskiopsis haben ja so fiese Dornen, es wäre also nur gerechtfertigt wenn ein Kontrolleur da was abbekäme, hihi.


    Eine Frage habe ich allerdings noch: Auf deinem Sämlingsfoto sieht es für mich wirklich so aus, als hätte die Substratoberfläche einen Belag aus Schimmel. Das täuscht mich doch, oder?


    Grüße und einen schönen Abend,
    Sabine

  • Nein, Sabine, das ist eine Minimalschicht feuchter Vogelsand ;)


    Ja, das sind 10m Distanz ab Straße - da sieht man nicht so genau ob Pereskiopsis oder ...

  • Ja, das sind 10m Distanz ab Straße - da sieht man nicht so genau ob Pereskiopsis oder ...

    Dabei ist die Hanfzucht doch im Keller versteckt.


    Stimmt, so auf den Fotos sieht der feuchte Vogelsand wirklich etwas fies aus...!


    Danke für den ausführlichen Aussaatbericht! :thumbup: Bin auch schon mächtig gespannt, wie denn wohl die weitere Entwicklung so verlaufen wird.
    Für die unwilligen Arios drücke ich gleich noch die Daumen.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Niiiieeeemals!
    Wie geht´s eigentlich dem Nachwuchs im Keller?

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Wieder ein Grund mehr für meine jahrelange Anwendung der Frühjahrsaussaat.
    Ich habe immer optimale Temperaturen und eben solches Licht!
    Auf Grund der Tatsache, dass humose Substrate immer Pilzsporen enthalten können, benutze ich keine für die Aussaat.
    Gib den Nichtaufläufern ruhig noch ein paar Tage Zeit, da kann noch einiges kommen! :thumbup:

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
    We do not forgive!! We do not forget!!
    Tom

  • Wieder ein Grund mehr für meine jahrelange Anwendung der Frühjahrsaussaat.
    Ich habe immer optimale Temperaturen und eben solches Licht!


    Mein Grund für Winteraussaat ist eher praktischer Natur - da habe ich einfach mehr Zeit. Funktioniert normalerweise auch tadellos.
    Die miserabele Keimrate bei den tschechischen Samen ist meiner Meinung nach auch wirklich auf die Samenqualität zurückzuführen - ich weiß, das behauptet jeder ;) . Viele Töpfe teilen sich Gymnos und Astros - die eine Hälfte keimt, die andere nicht... Die Samen waren aus einer Sonderangebotsliste, wobei mir versichert wurde, dass die Samen frisch sind - aber ob das auch gestimmt hat? Ist halt ärgerlich - die Aussäerei ist doch richtig Arbeit und dann kommt fast nichts....


    Auf Grund der Tatsache, dass humose Substrate immer Pilzsporen enthalten können, benutze ich keine für die Aussaat.


    Mir ist das Risiko klar und habe es vorher auch nie benutzt. Mit Backofen und Chinosol habe ich jetzt versucht dem entgegenzuwirken. Eine andere Quelle für Pilze, wovon ich übrigens nur selten etwas lese, sind die nicht-gekeimten Samen und aufgesprungenen Samenkapseln. Die versuche ich immer penibel zu entfernen, da bei mir ab und an von dort aus Pilze sich vermehrt hatten.


    Übrigens werde ich beim ersten Pikieren alles wieder in mineralisches Substrat setzen. Außer für Epi-artige Kakteen, wächst bei mir alles rein mineralisch. Aber bis zum ersten Pikieren dauert es bei mir üblicherweise 1.5 Jahre :).

  • Ich glaube eigentlich gar nicht, dass man bei absolut sauberem Arbeiten zwangsläufig ein größeres Infektionsrisiko durch Torfanteil hat. Nur ab dem Tag des ersten Lüftens könnte es kritisch werden............durch umherfliegende Pilzsporen, Trauermücken und ähnlich Gefahrenherde. Und ja, auch bei mir hat sich Schimmel immer an nicht gekeimten Samen gezeigt. War aber auch nie schlimm - raus mit dem betroffenen Samen oder der Samenhülle und gut wars.


    Wobei ich ehrlich gesagt auch nicht glaube, dass allein der Torf den "Speck fett" macht. Ich habe mir dieses Mal vorgenommen, nicht ganz so zaghaft zu düngen - bekam jetzt schon öfter mit, dass Sämlinge recht früh mit der vollen Dosierung Grünpflanzendünger (noch gar nicht Kakteendünger!) bei jedem zweiten Gießen versorgt werden! Und dann auch noch nicht mastig werden.......
    Da war ich ja früher sowas von geizig! :D
    Aber wir werden ja deine Ergebnisse hier sehen können, Anton.


    Schönen Tag!
    Sabine


    PS: Ich habe die Herbstaussaat auch das erste Mal praktiziert und bin positiv überrascht worden. die Keimquote war nicht besser oder schlechter als sonst und es ist eine nette Abwechslung - wenn alles trüb und grau ist und man schöne Sämlinge ankucken kann 8o
    Jetzt im Frühjahr sind bei mir auch andere Sachen im Vordergrund, da kommen zwar nochmal Samen aufs Substrat, aber soviel Zeit habe ich eigentlich nicht mehr.

  • Wobei ich ehrlich gesagt auch nicht glaube, dass allein der Torf den "Speck fett" macht. Ich habe mir dieses Mal vorgenommen, nicht ganz so zaghaft zu düngen - bekam jetzt schon öfter mit, dass Sämlinge recht früh mit der vollen Dosierung Grünpflanzendünger (noch gar nicht Kakteendünger!) bei jedem zweiten Gießen versorgt werden! Und dann auch noch nicht mastig werden.......


    Da muss man unterscheiden zwischen Torf und Humus. Torf ist sehr nährstoffarm, Humus nährstoffreich.
    Die holländischen Massenzüchter ziehen ja fast alle in Torf und düngen dann kräftig. Das wollte ich eigentlich nicht, bin davon ausgegangen dass das Haage-Substrat eher nährstoffreich ist. Aber ich muss zugeben, ich habe keine Ahnung was genau drin ist ;( . Vielleicht sollte ich mal nachfragen ob meine Annahme stimmt und meine Düngergaben darauf abstimmen....


    Der wesentliche Punkt für mich ist, dass ich hoffe auf bessere Durchwurzelung im humosen Substrat - da bin ich bei meinen früheren Aussaaten nach einem Jahr oft entsetzt gewesen wie wenig Wurzelwerk da war.

  • Hallo Anton,


    mit Kakteen kenne ich mich nicht aus, bin jedoch mit dem humushaltigen Substrat von Haage vertraut. Ich benutze dieses Substrat seit Jahren sowohl in der Pflege meiner adulten Euphorbien als auch zur Aufzucht ihrer Nachkommen, und bin damit sehr zufrieden. Als ich bei Kakteen-Haage war, habe ich gefragt, aus welchen Komponenten das Substrat besteht. Die Verkäuferin hat mir geantwortet, sie sei zur Verschwiegenheit verpflichtet, die genaue Zusammensetzung des Substrats sei ein Familiengeheimnis. Mein Eindruck ist, daß im Substrat - wenn überhaupt - nur in sehr geringem Grad Torf enthalten ist, eher Humus.


    Der wesentliche Punkt für mich ist, dass ich hoffe auf bessere Durchwurzelung im humosen Substrat


    Ich wünsche Dir, daß dieses Experiment erfolgreich ist.


    Gruß,
    Norbert

  • Aber bis zum ersten Pikieren dauert es bei mir üblicherweise 1.5 Jahre


    Sympathisch der Mann. Die Kleinen brauchen halt Gesellschaft, gelle!
    Genau, Torf hat nichts mit Humus gemein! Bei der Entwicklung von Humus bilden sich halt sehr viele verschiedene Bakterien und vor allem Pilze. Da steckt die Gefahr.
    Natürlich hilft in erster Linie der Ofen und zusätzlich Chinosol. Da hab ich dann mein eigenes Problem, mein Tablettenrest von vor 10 Jahren ist verbraucht. Nun, wo bekomme ich noch das "alte" Chinosol?

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    Tom

  • Wirkstoff muss Chinolinolsulfat sein.


    Das ist mir schon klar, aber meiner neuerlichen Recherche nach gibt es nur noch Neochinosol.

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    Tom

  • Vielen Dank Marco, wo war ich denn unterwegs.................. 8o

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