Gymnocalycium ferrarii
Benannt nach Omar Ferrari, einem argentinischen Gärtner und Kakteenspezialist, wurde die Art von Walter Rausch 1981 in der KuaS 32(1) erstbeschrieben. Die Pflanzen stammen aus dem südlichen Ausläufer der Sierra de Mazán, bei dem Örtchen Santa Teresita, in der Provinz Catamarca, wo sie an Hängen in ca. 1000m Höhe ü. d. M. fast ungeschützt in reinem Granitgrus wachsen. Kennzeichend für diese Gegend ist die sehr große Hitze und Trockenheit, außer in den 2-3 Sommermonaten, wo ein wenig Regen während heftiger Gewitter fällt. Dies sollte man auch bei der Kultur beachten: rein mineralisches Substrat und seltener wie die anderen Gymnos gießen.
Naturgemäß durch diesen Lebensraum entwickeln auch schon kleine Pflanzen eine mächtige Rübenwurzel, d. h. 2/3 der Pflanze wachsen unterirdisch, weshalb man tiefe Töpfe verwenden sollte, um dieser Rübe den nötigen Platz zu geben.
G. Charles stellte die Art 2005 als Subspezies zu G. glaucum, begründet durch ihre Ähnlichkeit, obwohl aber G. glaucum am Typstandort und auch in der Nähe von Mazán überhaupt nicht vorkommt. G. ferrarii soll ingesamt kleiner als G. glaucum bleiben.
Ich selbst durfte mich im Arten-Raten bei Helmut Amerhauser in seinen Gewächshäusern vor ein paar Wochen probieren: Ich war nicht in der Lage, ein G. glaucum von einem G. ferrarii nur anhand des Habitus' zu unterscheiden.
Einen sehr guten Bericht über G. ferrarii liefert Massimo Meregalli in der neuesten Schütziana-Ausgabe, wo er sehr anschaulich beschreibt, dass das einzige Unterscheidungsmerkmal von G. ferrarii zu anderen Mitbewohnern der Samengruppe Scabrosemineum (z.B. G. nidulans, G. hossei, G. mazanense), die im gleichen Gebiet wachsen, das Aussehen der Samen selbst ist: diese sind stark gehöckert und glänzend schwarz. Zudem bildet die Pflanze fast blaue Früchte aus; dies geschieht durch eine Wachsschicht an der Frucht, welche den grünen Früchten der anderen Mazán-Bewohnern fehlt. Abgesehen davon erwähnt Meregalli eine mögliche Verwandschaft zu G. glaucum überhaupt nicht. Er sieht diese eher bei G. hossei.
Ich finde, es ist eine insgesamt sehr empfehlenswerte Art, die durch ihre schönen dunkelrosa Blüten besticht und es über's Jahr nur ein wenig trockener möchte. Für Mexikaner-Pfleger also genau das richtige.