Aasblume überwintern

Noch gar nicht im Bett, Gast? Schön, dass Sie mal hereinschauen! Einen angenehmen Aufenthalt wünscht das "Sukkulentenforum"-Team.
  • Hallo zusammen,


    ich überwintere u.a. 2 Aasblumen im Keller (hell, nicht geheizt). Wie jedes Jahr habe ich die Pflanzen seit Oktober nicht gegossen. Alles hat seit 5 Jahren gut funktioniert, im Frühjahr waren die Pflanzen fit, ich habe sie mit den anderen Kakteen im Sommer ins Freie gestellt und sie haben geblüht (und gestunken, wie es sein soll).


    Doch dieses Jahr sehen sie im Winterquartier schlecht aus, sie sind schrumpelig. Deshalb habe ich sie bereits Mitte Februar erstmalig gegossen und heute auch wieder, allerdings nicht viel. Das erste Gießen hat am Zustand nichts geändert, sie schrumpeln weiter. Insgesamt sehen die Pflanzen so schlecht aus wie kein Jahr zuvor.


    Kann mir jemand eine Tipp geben was zu tun ist? Wie gesagt, in den letzten Jahren war die Überwinterung problemlos.
    Und kann mir jemand den richtigen Namen für die Pflanzen mitteilen? Ich kenne sie nur unter "Aasblume".



    Vielen Dank schonmal im voraus


    Michael

  • Hallo Michael,


    herzlich willkommen hier im Forum :D


    Bestimmen kann ich Deine Pflanze nicht, dafür ist das Foto zu klein, es handelt sich aber vermutlich um Vertreter der Asclepiadaceae, deren stark sukkulenten Formen wie Stapelia, Orbea, Huernia und Co. sich zum Teil so ähnlich sehen, dass eine genaue Bestimmung nur anhand der Blüte möglich ist. Vielleicht findest Du Deine Pflanzen auf dieser Asclepien-Seite .


    Meine Ascleps schrumpeln auch manchmal und ich muss immer wieder mal gießen, selten aber doch gelegentlich. Ich finde es weniger verwunderlich, dass Deine Pflanzen dieses Jahr ohne Wasser schrumpeln, als dass sie es die letzten Jahren nicht taten ;)


    Viel Vergnügen beim Durchsuchen der Asclep-Seite und viel Glück mit Deinen Beiden wünscht


    der TOM

  • Hallo zusammen,


    zuerst mal vielen Dank für die Antwort.


    Vielleicht bin ich dieses Jahr etwas mehr sensibel was das Schrumpeln anbelangt. Bisher haben die Aasblumen immer überlebt, ich hoffe auch dieses Jahr.


    Ich dachte nur, dass mir vielleicht jemand sagen kann ob ich die Pflanzen jetzt gießen soll oder nicht und wenn ja, wieviel. Ich bin da immer etwas unsicher, ich denke Schrumpeln = Wassermangel, auf der anderen Seite weiß ich natürlich, dass Wasser im Winter nicht gut für Sukkulenten ist. Mein Problem ist eben abzuwägen, trockene Überwinterung auf der einen Seite und Wasserbedarf der Pflanzen auf der anderen. Ich neige eher dazu, die Pflanzen zu gießen weil ich immer denke, sie brauchen ja Flüssigkeit. Natürlich will ich auch, dass dann Fäulnis entstehen kann.


    Das war der Hintergrund meiner Frage im Forum. Wenn mir jemand etwas näheres darüber sagen kann wäre das schön. Fotos der Blüten für die Bestimmung werde ich gerne nachliefern (im Spätsommer).


    Jedenfalls nochmals danke für die Antworten,


    Gruß


    Michael

  • Hallo Michael,


    also ich meine daß die Aasblumen jetzt schon allmählich etwas Wasser abkönnen. Ich habe meine auch letzten Samstag zum ersten mal etwas gegossen, aber nur ganz wenig. die ganzen Sukkulenten sind keine Kakteen und die brauchen meiner Meinung nach etwas früher Wasser. Auf der anderen Seite wie zum Beispiel Hawortia fängt bei mir schon zum blühen an. Also brauchen sie auch Wasser. Ich bin der Meinung , An Deiner Stelle heller Keller also kannst Du etwas Wasser geben. Sprich das Substrat ganz leicht feucht halten.

    Gruß Robert.

  • Entschuldige Michael, ich habe das wohl nicht ausführlich genug beantwortet.


    Ich würde die Pflanzen gießen. Wenn eine meiner Asclepien schrumpelt, bekommt sie Wasser, dann befeuchte ich mit einer kleinen Gießkanne (= schmale Tülle = weniger Wasser) das gesamte obere Substrat. Sie faulen nicht und blühen im Sommer ^^


    Kleiner (vielleicht überflüssiger) Exkurs: Nicht alle sukkulenten Pflanzen wollen den gesamten Winter komplett trocken stehen. "Sukkulent" heißt nicht gleich, dass alle diese Pflanzen 3 - 6 Monate ohne Wasser unbeschadet überstehen können. Schau Dir den Körper der Pflanze an, je mehr Oberfläche er hat, umso mehr Wasser verliert die Pflanze. Eine Kugel (z. B. Kaktus) hat die geringste Oberfläche, alles was sich verzweigt bietet der Hitze und Sonne mehr Angriffsfläche und wenn die Pflanze dann auch noch Blätter trägt, ist sie am höchsten. So viel zur Theorie. In der Praxis muss man herum probieren, denn jede Pflanze hat ja noch ihren eigenen Schutz vor Austrocknung entwickelt (z. B. dicke Wachsschichten, viele und dichte Dornen, Pfahlwurzeln, Rippen oder Blätter zur Beschattung). Ich halte mich grob daran, dass alles was Laub trägt wöchentlich inspiziert wird und gegebenenfalls Wasser erhält (siehe oben: kleine Gießkanne), diese Pflanzen stehen an den sonnigsten Plätzen da sie zum Teil auch im Winter wachsen (z. B. Crassulaceen). Was kein Laub hat und verzweigt ist schaue ich mir seltener an und nur wenn sie schrumpeln gibt es etwas Wasser (Asclepien und Aloen). Was kugelig ist bekommt am wenigsten bis gar nichts. Ausnahmen bestätigen die Regel: meine Hoya carnosa vergesse ich manchmal wochenlang zu gießen und obwohl sie Laub trägt und relativ warm steht, nimmt sie es mir nicht übel. Meine Haworthien habe ich diesen Winter noch gar nicht gegossen und der Ferocactus hat schon Wasser bekommen. Bei jeder Pflanze überlege ich, welche Bedingungen der diesjährige Überwinterungsplatz bietet, was die Erfahrung gezeigt hat oder schaue was die Literatur empfiehlt - oder frage das Forum ;) (Und trotzdem kommt es manchmal zu Schäden, wir können die Natur nun mal nicht 100%ig nachahmen und nicht alle Pflanzen sind vergleichbar robust, die eine packt es, die andere nicht.)



    Liebe Grüße


    vom TOM

  • und kleiner Erfahrungsbericht noch von mir:


    Meine S. grandiflora bekommt im Winter ca. 2 mal Wasser, vorgestern habe ich alle Echinopsen und Echinocereen das erstemal durchgegossen, da bekam die Stapelia dieses mal auch einen kräftigen Schluck ab, wenn ich gieße dann durchdringend (jetzt) im Winter nur minnimal wie Tom. Die anderen Ascleps (wobei es sich um 28 verschiedene noch Stecklinge handelt) wurden jetzt auch das erstemal leicht befeuchtet.


    lG,
    Echinopsis2

  • Na dann geb ich auch noch meinen Senf dazu: ;)


    Ich hab meine Ascleps teilweise im Wohnzimmer bei ca. 20 Grad stehen, da kriegen sie alle 2 - 3 Wochen einen Schluck Wasser (Manchmal sprüh ich stattdessen aber auch nur ein wenig), die Huernia longituba hat schon die erste Knospe getrieben, die sollte sich in etwa in einer Woche öffnen.


    Die Jungs im Keller, die bei 12 Grad frieren, kriegen ca. alle 1,5 Monate ein paar Tröpfchen, aber nur wenn sie schlapp und schrumpelig werden.

    Alles Liebe

  • Vielen Dank für die Antworten.


    Ich habe jetzt (d.h. am 06.03.09, also vor 3 Tagen) sehr wenig gegossen. Bis jetzt kann ich noch keine Reaktion der Pflanzen feststellen, wäre ja auch noch zu früh, denke ich.


    Als Fazit Eurer Tipps nehme ich mit, dass die totale Wasserenthaltsamkeit während der Winterruhe nicht das Maß aller Dinge ist. Das finde ich gut, da ich bis jetzt auch nach Gutdünken gegossen habe. Mal sehen, wie die Aasblumen aussehen, wenn sie ins Freie zurückkommen. Aber wenn der Winter so weitermacht wird das ja noch eine ganze Weile dauern.


    Wie schon gesagt, wenn die Blüten kommen werde ich sie zwecks Bestimmung im Forum einstellen, bis dahin nochmals vielen Dank,


    Gruß


    Michael

  • Aber es geht auch ohne Wasser!
    Im Herbst habe ich einen ca. 7 cm langen Stecklinge einer Stapelia bekommen. Natürlich konnte er 2008 keine Wurzeln mehr ausbilden. Als ich heute im GWH war konnte ich ca. 1 cm lange Wurzelspitzen entdecken. Das bedeutet, dass dieser Strung nicht nur kein Wasser aufnehmen konnte, sondern dass er zusätzlich noch Wasserverlust durch die Wurzelneubildung hatte. Der Steckling hat bedingt durch seine Größe wenig Substanz.
    Mir erscheint er nicht so, dass er "Übermorgen" auch ohne Wasser vertrocknen würde. Deshalb hat er auch noch kein Wasser bekommen.


    Viele Grüße.
    Jens