Pterocactus

Guten Abend Gast. Schön, dass Sie mal hereinschauen! Einen angenehmen Aufenthalt wünscht das "Sukkulentenforum"-Team.
  • Hallo in die Runde,


    so langsam wird es doch mal höchste Zeit einen eigenen Thread für die herrliche Gattung Pterocactus zu erstellen. Als Einleitung quasi wurden hier Gelöst: Pterocactus tuberosus, Knospenrätsel mal ein paar Besonderheiten erwähnt aber ansonsten führt diese Gattung hier im Forum ein ziemliches Schattendasein - und das hat sie absolut nicht verdient!


    Jens (aka scoparius) hat mir im Herbst 2011 mal ein paar verschiedene kleine, abgebrochene Triebe geschickt. Diese hatte ich dann in Quarzsand gesteckt und in der Wohnung überwintert. Eingesprüht wurden sie relativ häufig und ab Februar/März wurde dann auch der Quarzsand regelmäßig angefeuchtet. Als ich die kleinen Triebstücke dann im Frühling eintopfen wollte, war kaum bis gar keine Wurzelbildung vorhanden.


    Das gibt´s doch nicht dachte ich mir! Kakteen, bei denen einzelne Teile so leicht abbrechen, setzen doch auch auf die Weise auf die klassische vegetative Vermehrung und dazu müssen diese Teile doch auch leicht bewurzeln! Also ab damit in ganz normales Substrat und ebenso ganz normal behandelt wie alle anderen Kakteen auch und ruckzuck waren die Wurzeln da. Da Pteros auch gerne unterirdische "Kartoffeln" anlegen fühlen sich mittlerweile die ersten Töpfe schon verdächtig hart an, obwohl ich extra Tiefe für die Kleinen genommen habe. Erst gar nicht bewurzeln wollen und jetzt, ein gutes Jahr später, schon an den Töpfen rumdrücken. Ganz schön frech!


    Als Entschädigung kommen nun auch die ersten Pteros langsam zur Blüte. Den Anfang macht heute mal Pterocactus spec. HPT (Hans-Peter Thomas) 307:


    Hier mal im Vergleich eine Blüte, die bereits den zweiten Tag blüht (die größere rechts) mit einer ganz frisch aufgeblühten (links):


    Die Blüte hat übrigens, bei dem heißen Wetter, zwei Tage durchgehalten. Hier nun der gesamte Pterocactus spec. HPT 307 samt der gewählten Topfgröße:


    Auch auf die Gefahr hin, dass ich jetzt gesteinigt werde aber für mich ist das ein relativ klassischer Pterocactus tuberosus. Dieser hat ja auch ein relativ großes Verbreitungsgebiet.


    Viele Grüße - Shamrock (aka Matthias)

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Sehr schön! Obwohl ja sehr Opuntia-lastig, habe ich mich doch letztes Jahr über Deine "Runtergefallenen" gefreut. Nun, auch dort, noch keine Wurzelbildung.

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
    We do not forgive!! We do not forget!!
    Tom

  • Zitat

    und das hat sie absolut nicht verdient!

    Da hast du aber so was von recht. Leider habe ich diese Gattung nicht, werde mich aber bemühen, welche zu bekommen. Ich habe doch da noch ein kleines Plätzchen für die Kleinen.

  • Hallo Jens,
    ich habe hier noch einen Pterocactus gonijanii von Michael Kiessling, mit dem ich nicht so recht zurande komme (im letzten Winter hat er wieder die Glieder abgeworfen). Den könnte ich dir vermachen.



    Es grüßt Josef

  • Gern geschehen und es soll sicher nicht mein letzter Beitrag zu dieser Gattung bleiben. Aber bitte seht mir nach, dass ich bestimmt nicht auf wissenschaftliche oder taxonomische Hintergründe eingehen werde. Dazu fehlt mir zum einen der nötige Hintergrund und zum anderen ist es auch nicht mein Ding. Ich will lediglich etwas Werbung für diese Gattung betreiben.
    Allerdings weiß ich sehr wohl, dass es Leute hier im Forum gibt, die mit den genannten Hintergründen dienen können. Wenn also jemand Zeit und Lust haben sollte sich einzuklinken, dann immer gerne! Und wenn es vielleicht auch nur Fotos o.ä. sein sollten.


    Ist beispielsweise der oben gezeigte Pterocactus spec. HPT 307 wirklich ein klassischer Pterocactus tuberosus wie ich so leichtfertig sagte? Er hat zwar senkrechte Streifen unter den Areolen aber sie sind nicht violett oder sonstwie angehaucht.


    Übrigens haben alle meine Pteros den letzten Winter fast komplett draußen verbracht. Nur in einer kurzen, extrem kalten Periode durften sie kurzfristig ins Treppenhaus umziehen. Sie haben also alle gut Frost abbekommen und diesen auch ohne größere Stresssignale weggesteckt. Vor allem wenn man die beiden Extreme der Überwinterung 2011/2012 in der Wohnung zur Überwinterung 2012/2013 draußen hernimmt. Von 0 auf 100 sozusagen. Hart im Nehmen die Jungs! Wobei ich mich aber dennoch hüten werde hier zu übertreiben. Wichtig ist bei den Pteros auf jeden Fall, dass sie bei einer Frostaussetzung absolut und 100%ig trocken stehen.


    @ Jens: Wenn was abfallen sollte, dann weiß ich ja wohin ich mich wenden muss. Prädestiniert dazu ist der Herbst, was aber für die Bewurzelung nicht unbedingt förderlich ist (so zumindest meine Erfahrung). So oder so gibt´s da sicherlich mal Klone.


    @ Josef: Das "Gliederabwerfen" ist, wie bereits kurz erwähnt, völlig normal bei einigen Pterocactus-Arten. In wie weit allerdings der P. gonijani dazu neigt, entzieht sich meiner Kenntnis.

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  • Mich würde mal noch das Substrat interessieren, in dem Du sie hast. Mir wurde mal gesagt, man sollte nicht mit Dünger sparen und nährstoffreiches Substrat nehmen. Daraufhin hab ich Kuhfladen untergemischt, aber blühen tun die "Kriebel" (wie wir Sachsen zu sagen pflegen) trotzdem nicht.

  • Ganz normale mineralische Einheitsmischung (inkl. relativ hohem Kieselguranteil). Wirklich nichts besonderes. Bisher auch keine erhöhten Düngergaben. Ich bin ja auch relativ positiv überrascht, dass sie bei den Kleinen nach so kurzer Zeit schon Blüten bilden. Ein weiterer Pterocactus scharrt derzeit noch in den Startlöchern und bei zwei oder drei Anderen bin ich mir noch nicht sicher.
    Der Glochidenanteil ist ja im Regelfall bei Pterocactus nicht weiter nennenswert, aber dass sie in die opuntioide Ecke gehören erkennt man halt an den Knospen: Wird´s jetzt ein neuer Trieb oder vielleicht doch eine Blüte?


    Die einzige abweichende Behandlung zum großen Rest an Kakteen war ein relativ frühzeitiges Angießen. Da hätte mich theoretisch das Wetter nochmal nervös machen können.


    Kommt drauf an, welche Pteros du da pflegst. Eventuell hilft eine Verjüngung im Herbst weiter, da beispielsweise der P. tuberosus nur aus den neuen Sprossen blüht. Hierzu muss ich allerdings gestehen, dass ich das aus dem Patagonienbuch von Elisabeth und Norbert Sarnes hab.


    Hier nochmal der besagte Pterocactus spec. HPT 307 mit einem Foto von heute:


    Hab ich eigentlich schon erwähnt, dass ich ein totales Faible für echte endständige Blüten habe? Bei Kakteen fällt mir hierzu spontan nur noch Wilcoxia ein.

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  • Hab ich eigentlich schon erwähnt, dass ich ein totales Faible für echte endständige Blüten habe? Bei Kakteen fällt mir hierzu spontan nur noch Wilcoxia ein.


    Hallo,
    mir noch Schlumbergera und Hatiora.
    Es grüßt Josef

  • Hallo,
    mir noch Schlumbergera und Hatiora.

    Stimmt, danke! In meinem Kaktustran habe ich die epiphytischen Kakteen wohl ganz an den Rand meines Denkschemas verdrängt. Danke dir! Rhipsalis gibt´s ja auch noch.

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  • Dieses kühle Schmuddelwetter beschert unzählige halbgeöffnete Blütenknospen und viel Mißstimmung. Aber bei den bereits gezeigten Pterocactus-Blüten hat es doch den Vorteil, dass die letzten beiden Blüten immer noch durchhalten. Öffnen sich zwar nicht mehr so 100%ig und sehen auch mittlerweile etwas lädiert aus aber immerhin.


    Genau der richtige Zeitpunkt um mal wieder auf die Gattung Pterocactus einzugehen. Bei vielen Gattungen vom Rand des Sammlungshorizontes wird ja gejammert, dass es kaum bis keine vernünftige Literatur dazu gibt. Könnte man bei Pterocactus jetzt eigentlich genauso gut machen aber wenn man es mal ganz pragmatisch sieht, dann ist man mit aktueller Literatur hierzu eigentlich gar nicht mal so schlecht bedient:
    - Michael Kießling http://www.chiemgau-kaktus.de/ hat in der KuaS-Septemberausgabe 2008 einen relativ interessanten Kulturerfahrungsbericht zu Pteros publiziert und
    - Elisabeth und Norbert (nobbi) Sarnes http://cactus-de-patagonia.de/ sind in ihrem Werk "Cactus de Patagonia" erst im letzten Jahr auf die Taxonomie näher eingegangen


    Was will man eigentlich mehr? Eine Monografie zu Pterocactus wird wohl eh niemand irgendwer verfassen also ist man mit diesen beiden Sachen doch erstmal ganz gut bedient. Kultur und Taxonomie, schon ganz praktisch. Klar würde mich auch noch etwas mehr Geschichte, etc. zu Pterocactus interessieren aber die beiden elementaren Punkte für den Durchschnittssammler sind immerhin gegeben.


    So, und jetzt mal gucken wie lange die nächste Blüte noch auf sich warten lässt (und ob bzw. wo ich mir mal einen oder zwei der eher kugeligen Pteros besorge) und ob bzw. wann Jens (aka scoparius) und nobby mal bei diesem Thema einsteigen... Kommt Zeit, kommt Rat... ;)

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  • wann Jens (aka scoparius) und nobby mal bei diesem Thema einsteigen.


    ...........tatsächlich, das wundert mich allerdings auch................... 8|

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    Tom

  • Bevor die ersten Steine fliegen....
    Komme gerade von einer tollen Veranstaltung aus Tschechien zurück - es ging von meiner Seite aus dort um Pterocactus - und gestalte gerade meinen Garten und die Unterbringung der Pflanzen komplett um. Da fehlt mir einfach die Zeit für das Fotografieren und das Lesen und Schreiben in Foren. Das ist keine böse Absicht.
    Bei der Abbildung würde ich bei P. tuberosus den Daumen heben!
    Die Pflegetipps von Michael sind nicht zu toppen.
    Taxonomie etc. sind für viele Sammler ja eher abschreckend. Aber ganz ohne geht es leider nicht.
    Ich denke, auch dort wird es in Zukunft bei den Pteros noch ein paar Neuigkeiten geben.
    Wenn ich wieder mehr Zeit habe, werde ich sicherlich noch etwas zu dem Thema beitragen.
    Bis dahin erst mal viel Vergnügen mit den Pflanzen.


    Herzliche Grüße
    Nobby

  • Nobby, sind bei uns schon jemals Steine geflogen?!


    Jetzt weiß ich, dass du diesen Thread zumindest mal zur Kenntniss genommen hast und lehne mich wieder etwas entspannter zurück. Schließlich bist du einer der Wenigen hier, die zu Pterocactus wirklich kompetente Beiträge liefern können. Ich hoffe mal, ich kann das auch irgendwann... Mit anderen Worten: Ich würde mich also freuen, wenn irgendwann von deiner Seite mehr zu dieser Thematik kommt. Dann fühle ich mich nicht mehr so alleine gelassen. ;) So, und jetzt lege ich die Steine zurück auf den Haufen. :D


    Danke für deine Wünsche und insbesondere auch für die P. tuberosus-Bestätigung!

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  • Lange kann´s nicht mehr dauern, dann lüftet die nächste Pterocactus-Blüte ihr Geheimnis:


    Wenn das, was da oben spitzt der Stempel ist, dann wird dieser schonmal nicht rot sein.


    Bin eh schon gespannt was mich da erwarten wird. Das Namenschild ist beschriftet mit "Pterocactus kuntzei v. megliolii HPT 302". Pterocactus kuntzei ist mittlerweile wohl recht unumstritten als Synonym zu P. tuberosus (so sieht der Ptero auch aus) anerkannt. Pterocactus megliolii ist wieder was ganz was anderes. Klingt spannend!

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  • Interessant auf jeden Fall! :rolleyes:

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    Tom

  • Hallo,
    auf der Messe in Essen ist mir dieser Kleine nachgelaufen:



    Nun habe ich schon zwei dieser Gattung.
    Es grüßt Josef

  • Glückwunsch! Sehr schönes Teil! :rolleyes:

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