Ton- oder Kunststofftopf für die Kultivierung?

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  • Nun, hatte bisher immer Kunststofftöpfe, sie lassen sich zum Teil sehr schlecht reinigen, sind bei großen Pflanzen nicht sehr standfest und das Material altert In der Sonne. Habe meine Pflanzen im Sommer meist unter freiem Himmel. Meine Überlegung geht dahin, für größere Pflanzen lasierte Tontöpfe einzusetzen bzw. Tontöpfe vor Gebrauch mit Öl zu behandeln, zum Beispiel Terrakottaöl.

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  • Ah, ganz vergessen - nicht aufgepasst... Herzlich willkommen hier im Forum!


    Ich weiß nicht recht. Gerade in großen Sammlungen sind natürlich Plastiktöpfe ungleich praktischer im Handling. Der entscheidente Vorteil von Tontöpfen ist ja sicher der Luftaustausch durch die grobporige Tonstruktur. Wenn man nun glasierte Tontöpfe nimmt oder diese extra einölt, dann nimmt man ihnen ja gerade diesen Vorteil und gewinnt nichts, außer die Standfestigkeit für Säulen.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Die Frage ist vor allem auch, in welchen Töpfen wachsen die Pflanzen besser bzw. sind gesünder? Gibt es dazu wissenschaftliche Untersuchungen?

  • Wie ich bereits angedeutet habe, wachsen die Wurzeln in Tontöpfen hauptsächlich entlang der Innenwände und kleben manchmal regelrecht daran fest. Dadurch werden beim Umtopfen viele Wurzeln beschädigt, allein schon aus diesem Grund bevorzuge ich Kunststofftöpfe.

    Gruß Markus

  • Tja, die Diskussion um den richtigen Topf dauert an, seit es Kunststoff- und Tontöpfe gibt ;) .

    Beide haben aus meiner Sicht Vor- und Nachteile, sodass es wohl keinen eindeutigen Sieger gibt.

    Ich verwende Kunststofftöpfe für meine Aussaaten, Sämlinge und Jungpflanzen. Gerade bei kleinen Volumina ist es zumindest in der Vegetationszeit von Vorteil, dass das Substrat nicht so schnell austrocknet. Das Wurzelwerk breitet sich in Kunststofftöpfen gleichmäßiger aus, d.h. das Substrat und die Nährstoffe werden besser erschlossen, da es anders als in Tontöpfen keinen Wasser- und Nährstoffgradienten zum Topfrand gibt. Dieser entsteht durch die Verdunstung der Tontopfwände, d.h. die Nährstoffe wandern eher Richtung Topfrand, die Wurzeln somit auch. Das kann dazu führen, dass das Austopfen aus einem Tontopf schwerer ist als aus einem Kunststofftopf, da dort die feinen Wurzelhaare innig mit der rauhen Oberfläche verkleben. Da hilft dann oft nur noch der Hammer. Ein weiterer Vorteil von Kunststofftöpfen ist, dass sie nach Gebrauch schneller "ready to reuse" sind. Bisschen schrubben, desinfizieren, auswaschen, trocknen, fertig. Bei Tontöpfen dauert die Prozedur -zumindest bei mir - deutlich länger: Einweichen in Seifenlauge, schrubben, ent"krusten" durch Tauchbad in Citronensäure, wässern, um die Säure wieder auszuwaschen, trocknen.

    Tontöpfe verwende ich bei meinen älteren Pflanzen, insbesondere denen mit "Kopflastigkeit", da der schwerere Tontopf mehr Kippsicherheit bietet. Allerdings verwende ich bei meinen Aloen meist nicht die Normalvariante sondern die als Azaleentopf bezeichnete Variante mit geringerer Tiefe. Tontöpfe verzeihen auch eher Gießfehler (insbesondere ein "Zuviel") da sie infolge der oben beschriebenen Verdunstung schneller das Wasser abführen können. Tontöpfe heizen sich bei großer Hitze wegen der Verdunstungskälte dann auch etwas weniger auf als Kunststoffbehälter, noch dazu wenn diese in schwarz gehalten sind. Ich verwende keine schwarzen Kunststofftöpfe.

    Ein weiterer Vorteil von Tontöpfen ist, dass man sie in Grundbeeten oder größeren Pflanztrögen einsenken kann und die Wasserversorgung dann auch über den Kontakt mit dem umgebenden Einsenkungssubstrat möglich ist - da kann man Pflanzen dann auch mal länger alleine lassen - Stichwort Urlaub.


    Glasierte Tontöpfe würde ich nicht verwenden, da die o.g. Vorteile zunichte gemacht würden.


    Beste Grüße


    Ingo

  • Nun, hatte bisher immer Kunststofftöpfe, sie lassen sich zum Teil sehr schlecht reinigen, sind bei großen Pflanzen nicht sehr standfest und das Material altert In der Sonne. Habe meine Pflanzen im Sommer meist unter freiem Himmel.

    Wie bereits Ingo ausführlich geschrieben hat, ist die Reinigung von Kunststofftöpfen einfacher als die von Tontöpfen.


    Die Materialalterung von Kunststofftöpfen ist aus meiner Sicht ein vernachlässigbarer Faktor. So stehen von Frühjahr bis Herbst einige meiner größeren Sukkulenten mitunter seit ca. 10 Jahren im selben Kunststofftopf auf dem Balkon und haben durch Hitze und UV-Strahlung keinen Schaden genommen.

    Gruß Markus

  • Da die meisten der Tontöpfe sich zum Fuß hin verjüngen, ist deren Standfestigkeit für mich eine absurde Behauptung, es sei denn, man will sie vermarkten, dann fällt einem im Schlechten immer etwas Gutes ein............................. ;)

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
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    Tom

  • Tja, die Diskussion um den richtigen Topf dauert an, seit es Kunststoff- und Tontöpfe gibt ;) .


    Guten Morgen PflanzenfreundInnen,

    guten Morgen liebe Ingo,


    zuerst einmal - Ingo, herzlichen Glückwunsch nachträglich, las gerade von Deinem Geburtstag!


    Ingo hat es sehr gut zusammengefaßt, kann ich so unterstützen.

    Ich würde allerdings schreiben:

    "Tja, die Diskussion um den richtigen Topf dauert an, seit es Kunststofftöpfe gibt."


    Es gibt nur einen Grund für die Verwendung von Tontöpfen, dies ist die Ästhetik.

    Darüber kann man nicht streiten, das ist Geschmackssache.


    Ich hab ein Auto von 1961, eines von 1994 und eines von 2020; welches ist wohl das bessere?

    Genauso ist es mit den Töpfen, alt muss nicht schlecht sein - neu ist aber oft besser. . . ;)


    Herzliche Grüße

    K.W.



    ...

  • Interessant ist, dass es scheinbar keine wissenschaftlichen Untersuchungen hierzu gibt. Ich jedenfalls habe diesbezüglich im Internet nichts gefunden. Wäre ja mal ein Promotionsthema, welches viele interessieren dürfte. Das die Wurzeln am Topfrand wachsen, sagt ja noch nichts über Wachstumsgeschwindigkeit und Gesundheit der Pflanzen in Tontöpfen aus.

  • AndyNRW


    Worauf willst du eigentlich mit den von dir wiederholt gewünschten wissenschaftlichen Untersuchungen hinaus, die selbst wenn es sie gäbe kaum aussagekräftig wären, denn dann müssten ja sämtliche Gattungen/Arten untersucht werden?


    Wie dir bereits mehrfach aufgezeigt worden ist, haben beide Varianten Vor- und Nachteile. Letztendlich spielen dabei praxisorientierte und persönliche Erfahrungswerte eine wesentlich wichtigere Rolle als irgendwelche im Labor durchgeführte wissenschaftliche Untersuchungen..


    Du hast dich doch negativ über Kunststofftöpfe geäußert.


    Dann versuche es doch in Zukunft mit Tontöpfen...


    Oder geht es dir ausschließlich um den inzwischen entfernten Werbelink?

    Gruß Markus

  • Ich kann es nur bestätigen: Die Diskussion über die Vor- und Nachteile von Ton- und Kunststofftöpfen ist so alt wie das Erscheinen der Kunststofftöpfe auf dem Markt. In der KuaS gibt es etliche Artikel dazu von Meinungen über Beobachtungen bis zu experimentellen Untersuchungen. Man findet ähnliches in Fachzeitschriften anderer Pflanzengruppen ebenso wie in vielen Garten- und Pflanzenbüchern, übersichtlich zusammengefasst auch in Fachkunde-Büchern für Gärtner. Wer wissenschaftliche Untersuchungen sucht, kann die entsprechenden Fachzeitschriften für den Gartenbau beginnend mit den 1950er Jahren durchstöbern. Wem diese Informationen dann noch nicht reichen, der muss selbst experimentieren und eigene Erfahrungen machen -- auch ein schöner, manchmal aber auch verlustreicher Aspekt des Pflanzenhobbys.

  • Wäre ja mal ein Promotionsthema, welches viele interessieren dürfte.


    Na ja, viele?

    Mancher kommt darüber in's grübeln. . .


    344190kl




    Guten Abend PflanzenfreundInnen,


    manche Pflanztöpfe wachsen sogar an ihren Aufgaben. . . (Material unabhängig ;) )


    344233kl



    344232kl



    Heute gesehen beim Besuch des Pflanzenmarktes im Kloster Knechtsteden.

    Viele "alte" PflanzenfreundInnen und Pflanzenverkäufer getroffen.

    Lohnend wie stets!



    Herzliche Grüße

    K.W.



    ...

  • Rein zur Thementreue wär´s jetzt schon interessant zu wissen, aus welchem Material denn diese beiden Töpfchen waren. :/

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969