Lophophora - hier rapido alberto

Guten Abend Gast. Schön, dass Sie mal hereinschauen! Einen angenehmen Aufenthalt wünscht das "Sukkulentenforum"-Team.
  • Hallo zusammen,
    den Pfropfgegnern rate ich dringend, diesen Beitrag nicht weiter zu verfolgen. Die Gefahr eines heftigen Kotzkrampfes ist vorhanden. Und bevor jemand wegen eben solch einem Unwohlsein der Tag verdorben wird, bitte also nicht weiter lesen und keinesfalls die Bilder anschauen.


    Die Frage, ob es möglich ist Kakteen innerhalb eines Jahres von der Aussaat zur Blüte zubringen, kann man in einschlägigen Journalen ab und zu lesen und verfolgen. Mit Lophophoren beschäftige ich mich nur am Rande. Meine Sammlung wäre nicht komplett, gäbe es diese Kakteen nicht. Sie sind recht unkompliziert und werden wurzelecht gehalten. Gründe, sie zu pfropfen gibt, es nicht. Wenn ich es dennoch tat, dann hat es damit zu tun, dass eine erst kürzlich gefundene Art zu unverschämt hohen Preisen in einer Samenliste auftauchte. Danach muss es sich wohl um eine ganz seltene und auch außergewöhnlich empfindliche Art handeln. 16 € für 10 Korn rechtfertigen diese Auffassung. Von einem Freund bekam ich vor einem Jahr fünf Korn von L.alberto voitechii geschenkt. Daraus entwickelte sich der Gedanke, doch daraus so schnell wie möglich vermehrungstaugliche Pflanzen zumachen. Gesagt getan; im August 2011säte ich aus, nach acht Wochen pfropfte ich drei Sämlinge auf Selenicereus:



    aber nur zwei wuchsen an und wuchsen, wuchsen, wuchsen



    Fortsetzung im nächsten Beitrag

  • Hallo zusammen,
    hier kommt Teil zwei meiner Reportage:
    Den Winter über verbrachten die beiden gepfropften L.alberto voitechii's zusammen mit empfindlichen Asclepien unter Kunstlicht auf einem Regal im Fenster meines Arbeitszimmers.
    Ab März bekamen sie wieder Wasser und das Wachstum setzte sofort wieder ein. Sie wuchsen und wuchsen und bekamen Pflanzenkörper von 2 bis 3 cm DM. Mitte April wurden beide Albertos zu den anderen Lophophoras in die Sammlung gestellt und wuchsen ohne Unterbrechung weiter.



    Ab Mitte Mai bemerkte ich eine Veränderung. Es zeigten sich in den Areolen dunkle Punkte. Aus denen dann bei beiden Pflanzen Knospen wuchsen:



    Beide Albertos blühten dann vier Wochen später:



    Leider aber zeitversetzt, so daß ein direktes Bestäuben nicht möglich war. Durch das Abnehmen und Einfrieren von Pollen ist es mir aber dann bei der letzten Blüte doch noch gelungen, eine Befruchtung durchzuführen.
    Keine 11 Monate nach der Keimung ist es mir gelungen, fortpflanzungsfähige Pflanzen heranzuziehen. Aber nicht die Rekordsucht war der Antrieb, sondern nur, mal Erfahrung zu sammeln, ob so etwas auch möglich ist.
    Beide Pflanzen werden übrigens von der Unterlage heruntergenommen und auf Echinopsen umgepfropft. Sollte ich Samen von der einen Pflanzen ernten können, werden diese natürlich ausgesät und wurzelecht kultiviert...


    ...in diesem Sinne bis nachher mal wieder


    Euer CABAC

  • Sehr interessanter Beitrag!
    Und aus dem genannten Grunde auch voll verständliches Handeln.
    Ich führe noch einen weiteren für eine Pfropfung an, nämlich, wenn eine Pflanze nur auf diesem Wege zu erhalten ist.
    Gratulation zum Bestäubungserfolg!

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
    We do not forgive!! We do not forget!!
    Tom