Ceropegia sandersonii

Noch gar nicht im Bett, Gast? Schön, dass Sie mal hereinschauen! Einen angenehmen Aufenthalt wünscht das "Sukkulentenforum"-Team.
  • Hallo Urs,


    das ist keine schöne Nachricht. :(


    Diese Pflanze gedeiht bei mir zwar prächtig, doch leider bin ich kein "Experte". C. sandersonii ist eine der Begleitpflanzen der für mich im Mittelpunkt stehenden Euphorbien und dient zur Auflockerung des Gesamtbildes. Möglicherweise helfen Dir präzisere Angaben über die Kulturbedingungen meiner Pflanze weiter. Meine C. sandersonii bekommt 4 Stunden direkte Sonne Vormittags und wird leicht beschattet durch daneben stehende Pflanzen (keine Mittagssonne!). Sie steht direkt am Fenster, in einem Plastiktopf und in dem "Kakteensubstrat" von Pflanzen-Kölle (60 % Torf, 40 % mineralische Anteile). Die Temperatur in ihrer Umgebung schwankt zwischen 24 und 35 Grad im Sommer, und liegt im Winter zwischen 23 und 25 Grad. Ich gieße sie, wenn das Substrat fast trocken ist. Gelegentlich lasse ich dieses ganz austrocknen. Da ich sehr kleine Töpfe für meine Sukkulenten bevorzuge und die Temperaturen bei mir recht hoch sind, muss ich sie mindestens einmal die Woche gießen. Seit der Umtopfaktion habe ich meine Pflanze nicht gedüngt. Ich warte nach dem Umtopfen in der Regel etwa vier Monate bevor ich mit dem Düngen beginne. Ich verwende beim Düngen stets die Hälfte der vom Hersteller empfohlenen Menge. Gedüngt wird höchstens zweimal im Monat, gelegentlich nur einmal im Monat und manchmal sogar erst im Abstand von 5-6 Wochen. Zu den von mir bevorzugten Düngemitteln zählt Flüssigdünger u.a. Sukural, produziert von S. Schaurig. Ich öffne nicht das Fenster, vor dem diese Pflanze steht. Frische Luft strömt durch ein separates Fenster darüber ins Zimmer. Die Pflanze ist nicht Zugluft ausgesetzt.


    Zwei meiner Freunde, die sich gut mit Pflanzen auskennen, meinen, daß meine Pflanzen deshalb gut wachsen, weil es in meiner Wohnung so besonders warm und hell sei. Ob sie damit recht haben, kann ich nicht beurteilen.
    Im Moment habe ich nur einen Schädling in meiner Wohnung, Trauermücken. Interessanterweise leben und vermehren sich jene in den Töpfen, die fast ausschließlich mineralisches Substrat enthalten. Ich habe diese Woche chemische Mittel zu deren Bekämpfung eingesetzt, weil die betroffenen Pflanzen nicht wachsen.


    Einen Schädlingsbefall Deiner Pflanze kann ich nach Deiner Schilderung nicht ausschließen. Ich wünsche Dir, daß Deine C. sandersonii Dir bald wieder Freude bereitet.


    Gruß,
    Norbert

  • Ich danke Dir sehr für die Ausführlichkeit des Berichtes. Tja, vielleicht gieße und dünge ich zu viel, das werde ich mal reduzieren. Schädlingsbefall schließe ich aus, das habe ich untersucht, es müssen die Haltungsbedingungen sein. Also muß ich weiter experimentieren. Ich hänge mal ein Foto von einem Blatt an. Man sieht deutlich die gelbe Verfärbung an der Spitze. Das breitet sich nun aus, bis das Blatt abfällt. Urs

  • Zur Ceropegia-Kultur kann ich nichts beisteuern außer, dass ich hier prinzipiell zuwenig gieße. Im Winter geht´s noch aber im Sommer komme ich da irgendwie nicht hinterher...


    Allerdings finde ich die Trauermücken im mineralischen Substrat interessant. Ich gehe aber mal davon aus, dass es sich nicht um rein mineralisches Substrat handelt und sie sich (mangels anderer Alternativen) mit dem geringen Humusanteil arrangieren. Der Überlebenswille ist stärker als ungünstige Trauermückenbedingungen. Regelmäßige, längerfristige komplette Trockenheit dürfte ihnen (allerdings dem Nachwuchs nicht) den Garaus machen - was aber, gerade im Sommer, die Pflanzen auch nicht so toll finden würden. Nicht sonderlich gefährliche Viecher aber nervig und lästig!


    Urs drücke ich mal die Daumen, dass sie doch noch den richtigen Ceropegia-Weg findet. Diese Ceropegia sandersonii-Blüten sind einfach ein Traum und machen diese Pflanze auch absolut kulturwürdig.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Ich gehe aber mal davon aus, dass es sich nicht um rein mineralisches Substrat handelt und sie sich (mangels anderer Alternativen) mit dem geringen Humusanteil arrangieren.


    Das dachte ich früher auch. Doch nun wurde ich eines Besseren belehrt. In den Töpfen mit humoseren Substraten sind bei mir keine solch großen Ansammlungen der kleinen Plagegeister vorhanden. Sie nutzten die Löcher im Boden der Töpfe als Ein- und Ausflugsschneisen. Das etwas grobkörnige, mineralische Substrat gestattet ihnen im Gegensatz zu den teils steinharten, und etwas humoseren Substraten der anderen Töpfen mehr Bewegungsfreiheit. Mittlerweile habe ich noch einen weiteren Topf als einen zentralen Herd ausgemacht, der Orchideenerde enthält. Ich werde nächste Woche ausnahmslos alle Töpfe mit chemischen Mitteln behandeln.


    Also muß ich weiter experimentieren.


    Ich wünsche Dir dabei Erfolg!


    Gruß,
    Norbert

  • Urs züchtet kieselgurresistente Wurzelläuse, Norbert züchtet Trauermücken mit einer Abneigung gegen humose Substrate - Leute, wo soll das nur hinführen mit euch?! :huh:

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Leute, wo soll das nur hinführen mit euch?!

    In eine geschlossene Anstalt! Ich jedenfalls bin bald so weit.
    Und im übrigen bin ich nicht die Einzige in der Kakteengemeinde, die nicht an Kieselgur als Abwehrmittel gegen Wurzelläuse glaubt....Urs

    Quallen haben 650 Millionen Jahre ohne Gehirn überlebt. Das gibt vielen Menschen Hoffnung.

  • Norbert züchtet Trauermücken mit einer Abneigung gegen humose Substrate


    Nach der chemischen Behandlung der genannten Töpfe ist die Zahl der sichtbaren, kleinen Plagegeister stark zurückgegangen. Die Trauermücken kamen übrigens nach einem Pflanzenkauf in meine Wohnung. In dem gelieferten Topf war ausschließlich mineralisches Substrat. Der Züchter dieser speziellen Trauermücken war demnach wohl der Pflanzenverkäufer. 8o


    Regelmäßige, längerfristige komplette Trockenheit dürfte ihnen (allerdings dem Nachwuchs nicht) den Garaus machen


    Interessanterweise wurden die stark befallenen Töpfe (mit mineralischen Substraten) von mir mit den geringsten Wassermengen versorgt, da in ihnen Pflanzen wachsen, die sehr trockentolerant sind. In der Nachbarschaft dieser Töpfe befinden sich Pflanzen, die in humoseren Substraten wachsen und deren Wasserverbrauch überdurchnittlich ist. Möglicherweise schätzen diese Trauermücken lockere, zugängliche Substrate als Heimstatt, wenn sich gute Nahrungsquellen in der Nähe befinden. :rolleyes:


    es müssen die Haltungsbedingungen sein. Also muß ich weiter experimentieren.


    Ich habe des weiteren eine Beobachtung (keine wissenschaftliche !) gemacht, die ich unten nicht geschildert habe. Wenn ich die Triebe von C. sandersonii so wachsen lasse, wie sie wollen, entwickeln sie einen größeren Querschnitt und dickere, fleischigere Blätter als wenn ich die Triebe zwinge, mittels Biegen der Rankhilfe zu folgen.


    Gruß,
    Norbert

  • Hast Du denn mal bei Dir beobachtet, daß die alten Blätter abgeworfen werden? Das oben gezeigte Blatt war ein altes und ist inzwischen abgefallen. Ein weiteres macht sich auf den Weg dahin. Aber die Pflanze macht keinen kranken Eindruck, sie blüht wie doll und verrückt. Es heißt nun also abwarten. Urs

    Quallen haben 650 Millionen Jahre ohne Gehirn überlebt. Das gibt vielen Menschen Hoffnung.

  • Hast Du denn mal bei Dir beobachtet, daß die alten Blätter abgeworfen werden?


    Hin und wieder verliert sie Blätter. Ein paar Blätter fielen im Zuge der Attacke von Wollläusen. Was mich bei meiner Pflanze etwas irritiert, ist, daß manche Blätter dick und fleischig sind, andere dünn und teils runzlig. Ich vermute, daß dies die Folgen des Wolllausbefalls sind. Einmalig in meiner Sammlung: am Boden des Topfes von C. sandersonii hatte sich im vergangenen Jahr ein Schleimpilz angesiedelt.


    Gruß,
    Norbert

  • Interessante Beobachtungen. Sowohl bei den Trauermücken wie auch bei der Ceropegia sandersonii. Vorsicht: Schleimpilze sind mobil! Nur falls er demnächst mal in deinem Schuh o.ä. sitzt.

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  • Oooooh liebe Urs! Wunderschön!! Der Neid macht sich breit. :thumbup:

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
    We do not forgive!! We do not forget!!
    Tom

  • Dann sollte ich mal schleunigst schauen, dass ich dies schöne Teil irgendwo bekomme! :thumbup:

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    Tom

  • Urs, Deine C. sandersonii sieht prächtig aus. Die Pflanze ist bei Dir in guten Händen. :thumbup:
    Vielen Dank für den Hinweis, dass die Blüten duften. Ich hatte das bislang bei meiner Pflanze nicht bemerkt. Nun komme ich auch in den Genuss eines kleinen Hauchs von Zitrone.

  • Danke, Norbert. Ja, sie sieht prächtig aus und schiebt ununterbrochen neue Blüten, es sind immer so an die 15 Stück aufgeblüht. Bei meiner ersten war das nicht so. Nach wie vor aber bin ich in Sorge, weil sich etliche Blätter verfärben und abfallen, ich konnte den Trend nicht stoppen. Und ich habe auch noch nicht rausgekriegt, was es ist. Urs

    Quallen haben 650 Millionen Jahre ohne Gehirn überlebt. Das gibt vielen Menschen Hoffnung.

  • Und ich habe auch noch nicht rausgekriegt, was es ist.


    Nun, solch eine Blütenfülle kostet enorm Kraft. Unterstütze sie doch mit einer öfteren leichten Düngergabe! 8)

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    Tom

  • Nach wie vor aber bin ich in Sorge, weil sich etliche Blätter verfärben und abfallen


    Die hellen Verfärbungen, das Verschrumpeln und Abfallen der Blätter sind möglicherweise ein Resultat von Sonnenbrand. Bei dunklen Verfärbungen würde ich Pilzbefall nicht ausschließen.


    Gruß,
    Norbert

  • Hallo, Norbert! Als ich von unserem Treffen nach Hause kam, fand ich ein Blatt abgefallen. Ich habe es mal fotografiert. Die Pflanze selbst sieht gut aus, und blüht immer noch wie doll und verrückt, aber man sieht auch die Verfärbung der Blätter, die demnächst abfallen werden. Also mir gefällt das ganz und gar nicht. Urs

  • Also, wenn ich mich da einmischen darf, eine Blühphase kostet die Pflanze enorm viel Kraft, dass da einige Blätter als Substanzzehrung herhalten müssen, ist die logische Konsequenz! 8)

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    Tom