Gymnocalycium achirasense

Noch gar nicht im Bett, Gast? Schön, dass Sie mal hereinschauen! Einen angenehmen Aufenthalt wünscht das "Sukkulentenforum"-Team.
  • Und wenn man dann mal einen der Namen zufälligerweise brauchen sollte, dann kann man prima auswürfeln - bzw. den Bleistift rollen.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • dann kann man prima auswürfeln


    Nix! Wie Du ja weißt, in der Botanik feststehende Namensgebungen haben auf ewig Bestand! ;)

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
    We do not forgive!! We do not forget!!
    Tom

  • Nach 6 Jahren blühte es heuer zum ersten Mal auf:
    G. orientale GN 91-341/1157; eine Nachzucht der Typuspflanze aus Alpa Corral, Córdoba.

    Gruß Stefan

  • Geduld macht glücklich,gelle!! :thumbup:

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    Tom

  • Glückwunsch zur Erstblüte - ist ja immer ein besonderer Moment!

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Auch wenn ich mit dieser neuen Namensgebung so meine Schwierigkeiten habe - Dein GN 91-341/1157, Stefan ist wirklich hübsch. Überhaupt sind diese Feld- Wald und Wiesengymnos aus dem monvillei-Clan sehr kulturwürdig. Pflegeleicht und große, meist üppig erscheinende Blüten.
    Bei mir gab sich kürzlich Gymnocalycium orientale kainradliae LB480 die Ehre...

  • ... welches sehr, sehr wie mein G. achirasense ssp. echinatum aussieht... ?(
    Egal, Du hast recht, die großen Blüten machen richtig was her. Und ich habe keine Ahnung, wieso alle meine Gymnos aus diesem Aggregat erst dieses Jahr blühen. Zuvor war teilweise 8 (!) Jahre Flaute. Aber nun ist alles gut. :D

    Gruß Stefan

  • Wirklich herrliche Blüten, Robby! :thumbup:

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    Tom

  • Erklärst Du mir bitte, wie die ssp. Berechtigung fand? Die Bedornung ist ja nun nicht wirklich unterschiedlich zur Art.

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    Tom

  • Die Subspezies echinatum wurde von Gert Neuhuber 1993 in Gymnocalycium 6 aufgestellt. Sie unterscheidet sich sehr wohl vom G. achirasense in der Bedornung. Bei echinatum (igelartig) sind die Randdornen viel zahlreicher als bei der Typart. Ich finde, diese Subspezies ist eine der wenigen, die sich mal gut unterscheiden läßt. So gibt es G. achirasense, welche im Habitus keine Unterschiede mehr zu G. monvillei aufweisen. Weshalb Hans Till ja auch auf den Gedanken kam, diese zusammen zu "lumpen". Siehe hier. Auch das hier vorgestellte G. orientale läßt sich ohne Herkunftskenntnisse und Blütenbilder von manchen G. achirasense s. l. nicht unterscheiden. In den nächsten Wochen werde ich hier noch ein paar Vertreter zeigen, da kannst Du dann die Unterschiede gut sehen (oder eben auch nicht.)

    Gruß Stefan

  • Ok, vielen Dank! Dann schauen wir mal. :thumbup:

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    Tom

  • Die Arten des monvillei/achirasense/horridispinum/orientale - Komplexes besiedeln ein recht großes Areal und sind dabei recht variabel. Klar, dass da viele Namen veröffentlicht wurden. Mit der Abgrenzung von G.orientale muss ich mich da erst noch anfreunden.
    Nicht akzeptabel finde ich, dass G.kainradliae zu G.orientale gestellt wird. Letztere kommt aus der Sierra de Comechingones, Cordoba, das liegt nordöstl. der Vorkommen von G.achirasense. G.kainradliae hingegen kommt mitten aus dem Gebiet der achirasense-Formen. Die Vorkommen von G. achirasense ssp. echinatum liegen sogar in unmittelbarer Nähe von G.orientale kainradliae. G.achirasense chacrasense und G.achirasense villamercedense sind ebenfalls in der Nachbarschaft beheimatet. Aufgrund der geografischen Gegebenheiten zählt daher m.E. G.kainradliae zu G.achirasense und kann vielleicht sogar zu echinatum gestellt werden. Es ist daher nicht verwunderlich, wenn Stefan in meiner kainradliae ein echinatum sieht.


    Leider finden sich viele relevante Erstbeschreibungen in der Zeitschrift Gymnocalycium, welche ich nicht abonniert habe. Daher sind mir die exakten Unterscheidungsmerkmale vieler Formen nicht bekannt.


    Stefan - wie unterscheidest Du die beiden Varietäten, hast Du (oder jemand anderes) vielleicht die Beschreibungen?


    Grüßle
    Robby

  • Vielen Dank, Robby, für Deine Sichtweise!
    Nun, ich kann die neue Subspezies kainradliae nicht unterscheiden, da ich sie nicht habe. Auch habe ich die Erstbeschreibungen von 1993 nicht. Da müsste evtl. Markus aushelfen, der hat alle Gymnocalycium-Exemplare, soweit ich weiß.
    Ich habe mich, ehrlich gesagt, mit dem Komplex G. achirasense-monvillei-horridipinum-orientale nie näher beschäftigt, da er so "komplex" ist. Das heb' ich mir vielleicht für später auf. In der Zwischenzeit bin ich auf Erkenntnisse der Argentinien-Fahrer, wie z. B. Dich, angewiesen. ;)
    Den einzigen Unterschied erkannte ich, wie gesagt, bei der Subspezies echinatum an den Dornen, welche viel zahlreicher sind, als bei der Typ-Art G. achirasense. Außerdem haben sie nicht den "dunklen Fuß" von G. orientale oder der Ssp. chacrasense. Aber Du hast uns ja eines Besseren belehrt...

    Gruß Stefan

  • In der Zwischenzeit bin ich auf Erkenntnisse der Argentinien-Fahrer, wie z. B. Dich, angewiesen


    Beobachtungen vor Ort eröffnen tatsächlich oft ganz neue Sichtweisen. Allerdings hab ich in Sachen achirasense selbst auch keinerlei eigene Feldkenntnisse. Wir haben zwar etliche monvillei-Standorte gesehen, aber wir waren nicht soweit südlich, wo das achirasense Gebiet anfängt.


    Allerdings sammle ich akribisch Fotos und Standorthinweise aus dem Netz. Diese Infos markiere ich in GoogleEarth. Mittlerweile haben sich dadurch recht brauchbare Verbreitungskarten gebildet :rolleyes:


    Grüßle
    Robby

  • Diese Infos markiere ich in GoogleEarth

    Das mache ich genauso Robby. Zur Zeit bei G. affine-robustum-erinaceum und Unterarten. Doch seit G. campestre und G. pinali hätte ich mir auch da eine leichtere Arbeit suchen können. 6 bis 7 verschiedene Namen auf knapp 40 km²... :wacko:

    Gruß Stefan

  • Zur Zeit bei G. affine-robustum-erinaceum und Unterarten


    ha.. dass ist exakt das Thema, welches mich demnächst in den Wahnsinn treibt :wacko:


    Der Artikel "Gymnocalycium of the subgenus black seeds" in der Schütziana 2/2011 von Thomas Strub streift dieses Thema. Ich finde die Ausführungen sehr seriös und nachvollziehbar. Das Thema G.parvulum, muss man wohl in diesem Zusammenhang auch analysieren, ist nämlich auch so ein chaotisches Taxa. Wenn es mir die Zeit erlaubt, werde ich hier mal einige Aspekte vorstellen.


    Grüßle
    Robby

  • Hier, wie versprochen, zwei unterschiedliche Vertreter:
    G. achirasense ssp. chacrasense HA 90-406 (synonym STO 90-406) von San Martin, im Nordosten der Provinz San Luis


    und G. orientale comb. et stat. nov. P 104 c aus Alpa Corral, Córdoba

    Gruß Stefan

  • Wunderbare Pflanzen! :thumbup:

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
    We do not forgive!! We do not forget!!
    Tom

  • Diese Arten gehören einfach in jede Sammlung - herrlich :thumbup:


    Aber mal ehrlich - sind das wirklich zwei verschiedene Arten? Und ich zweifle nicht im geringsten daran, dass Stefan etwa falsche Feldnummern hätte. G.achirasense und orientale sollen sich wie folgt unterscheiden:


    G. orientale Neuhuber & Gapon differs from G. achirasense H.Till & Schatzl ex H. Till by the dark green colour of the stem, lower (5–7) number of spines, which are shorter, thicker, dark brown to black, later grey.


    Ich denke eher, da hat wohl jemand anhand einer extremen Standortsform einen neuen Namen kreiert. Als ob es bei den Gymnos nicht schon genug geben würde :wacko:


    Grüßle
    Robby