Kakteen bewurzeln

Guten Morgen Gast. Schön, dass Sie mal hereinschauen! Einen angenehmen Aufenthalt wünscht das "Sukkulentenforum"-Team.
  • Hallo in die Runde!


    Aufgrund von zu viel Nässe bei kalten Temperaturen im Herbst und auch jetzt im Mai sind bei einigen älteren Gymnocalycien (10 cm Durchmesser) die Wurzeln abgefault. Die Basis der Pflanze ist noch fest, nur bei einer Pflanze sieht man Folgeschäden am Pflanzenkörper, die meiner Meinung nach darauf zurückzuführen sind (helle Flecken), die anderen sehen unverändert gesund aus.


    Ich weiß wie ich mit Kakteen verfahren muss, um sie wieder zu bewurzeln, habe damit bei einem kleineren Kaktus eine gute Erfahrung gemacht, bei einem größeren jedoch nicht. Was könnt ihr mir zur Widerstands- / und Regenerationsfähigkeit von Gymnocalycien sagen, überleben sie solche gravierenden Pflegefehler? Sind sie „wuchsfreudig“ was die Wurzelbildung angeht?


    Vielen Dank für Tipps und Ratschläge.


    Liebe Grüße vom TOM

  • Hallo Tom,


    im Allgemeinen sind Gymnocalycien recht robust und verzeihen so manchen Pflegefehler. Von daher dürfte es nicht allzu schwierig sein die Pflanzen durch die üblichen Verfahren zu neuer Wurzelbildung anzuregen.

    Gruß Markus

  • ...und rein mineralisches Substrat nehmen ;)
    Das hat keine Nährstoffe und die "Wurzeln" müssen sie sich suchen :)


    Bei größeren Pflanzen dauert halt etwas länger bis sie neue Wurzeln bilden. Einfach mehr Zeit geben, dann wird das sicher was.

  • Hallo zusammen,


    ich habe auf meinem Urlaub auf Cuba diese Kakteen (siehe Bild) abgeschnitten und die Schnittstellen vor Ort mit Holzkohlepulver bestäubt. Dann lagen die Kakteen ca. 1 Woche im Trockenen. Jetzt nach meiner Rückkehr nach Deutschland möchte ich die Stecklinge natürlich bewurzeln und dann in Erde setzen.
    Welche Vorgehensweise würdet Ihr mir raten?
    Senkrecht stellen und einfach warten bis sich sich Wurzeln zeigen und dann in Substrat pflanzen, oder jetzt schon in feuchten Sand setzen und auf Wurzeln warten?
    Ich habe keine Ahnung um welche Pflanzen es sich handelt, die schmaleren dürften aber so etwas wie Königin der Nacht sein. Ich habe Bilder der Pflanzen, wie ich sie vor Ort gefunden habe, auch als Anhang hochgeladen.


    Vielen Dank schon mal für die Antworten
    Gruß Michael

  • jetzt schon in feuchten Sand setzen


    8) Genau, die Schnittstellen sind ja lange trocken!

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
    We do not forgive!! We do not forget!!
    Tom

  • Hi Michael,


    du Standortplünderer. Hast du noch mehr Urlaubsfotos von Kakteen im Habitat mitgebracht? Dann immer her damit!
    Beim Thema Säulenbestimmen halte ich mich traditionell zurück. Da kann ich leider nicht wirklich mitreden. Aber dafür ist dein Selenicereus klar. Ob es aber wirklich die Königin der Nacht ist (Selenicereus grandiflorus), möchte ich nicht beurteilen aber zumindest kommt dieser auch auf Kuba vor. Dennoch gehe ich mal davon aus, es handelt sich um einen anderen Selenicereus (kann ich aber so auf den Fotos nicht sonderlich gut erkennen).


    Selenicereus bewurzelt normalerweise recht einfach und bilded ja auch reichlich Luftwurzeln. Ansonsten wurde über das Thema "Bewurzelung" hier im Forum schon sehr viel geschrieben. Dazu kannst du gerne die Suchfunktion nutzen - wobei du das aber auch sicher so drauf hast und hinkriegst. Nur würde ich den Sand die ersten Wochen auch noch trocken halten und dafür die Stecklinge regelmässig besprühen (damit sie nicht allzusehr austrocknen). Wer auf Kuba wächst, mag sowieso generell eine erhöhte Luftfeuchtigkeit.


    Dann mal viel Erfolg und herzliche Grüße!

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Hallo zusammen,
    ja ich weiß schon, dass man nicht einfach Kakteen an ihrem ursprünglichen Standort wegnehmen soll, aber gerade die Selenicereus sind in einer Menge vorhanden, dass meine paar "Mitbringsel" sicherlich zu keinem Schaden geführt haben. Aber klar, wenn das jeder machen würde....
    Ich habe vom letzten Urlaub noch ein paar Fotos von Pflanzen, allerdings ist Cuba nicht so das Kakteenland, jedenfalls aus meiner Erfahrung.
    Die Bewurzelung werde ich wie vorgeschlagen machen und hoffe dass sich die Pflanzen gut entwickeln. Für weitere Vorschläge, auch bzgl. Substrat und Sonstiges bin ich natürlich dankbar.


    Gruß Michael

  • allerdings ist Cuba nicht so das Kakteenland


    Naja, die dort wachsenden Melocacteen hätten mich schon sehr interessiert.


    Ansonsten Danke für die tollen Fotos! Bei Selenicereus-Trieben werde ich auch sicherlich keine Einwände bezüglich deren Wild-Entnahme einbringen.
    Zum Substrat: Du weißt doch am Besten unter welchen Bedingungen deine Mitbringsel bisher gewachsen sind. Versuch dies zuhause bestmöglich zu imitieren und sie werden sich wohlfühlen! Bei Selenicereus wäre jedenfalls rein mineralisch nicht optimal.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • allerdings ist Cuba nicht so das Kakteenland


    Nächstes Mal geh' s dann aber in ein richtiges, gelle?!

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
    We do not forgive!! We do not forget!!
    Tom

  • Hallo zusammen,


    ich habe 2 "Ohren" von Brasiliopuntia brasielensis (und in den nächsten Tagen noch O. ficus indica).


    Ich würde sie zum Bewurzeln 1/4 tief in Vogelsand stecken, nachdem die Bruchstelle abgetrocknet ist.


    Oder doch besser gleich in "richtiges§ Substrat?


    Wann gieße ich? EIgentlich je erst, wenn auch Wurzeln da sind (kann man ja ohne wieder austopfen ja nicht feststellen...)


    Gerne bessere Ideen...

  • Hi Katja,


    ein Opuntienohr kannst du kopfüber irgendwo hinstecken und es wird bewurzeln. Es gab schon Fälle, da sind Opuntienohren auf einem Parkettboden bewurzelt... Insofern also ganz entspannt: Du kannst nichts verkehrt machen!


    Ich würde empfehlen die Ohren gleich in ein "richtiges" Substrat zu stecken und die Ableger gelegentlich einsprühen. Wenn irgendwann Neutrieb kommt, dann kannst du auch vorsichtig mit dem Gießen anfangen. Falls sich der Neutrieb weigert zu zeigen (ist ja bei so Opuntienohren nicht so einfach wie bei anderen Kakteen...), dann kannst du nach drei oder vier Wochen auch ganz vorsichtig am Ohr zupfen (also am Opuntienohr, nicht an deinem) und höchstwahrscheinlich wirst du da schon einen leichten Widerstand spüren.


    Gutes Gelingen und viele Grüße!


    Matthias

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Ich bin dabei, meine ganze Sammlung umzutopfen. Dabei entdeckte ich etliche Pflanzen ohne Wurzeln ohne ersichtlichen Grund. Wurzelläuse habe ich schon lange nicht mehr. Einige Pflanzen habe ich entsorgt, aber an diesen beiden hängt mein Herz - Acanthocalycium thionantum und aurantiacum. Ich habe beide erst mal aufrecht über ein Glas gestellt in einem kühlen Raum, aber was soll ich wie tun, damit wieder Wurzeln kommen? Jetzt im Winter so trocken stehen lassen und im Frühjahr ins Wasser hängen?!? Oder dann diese Strünke abschneiden und hoffen, daß Wurzeln kommen?!? :/ Bin dankbar für jeden Rat. Die Pflanzen selbst sind fest und knackig. Ich hänge Bilder an, die nicht sehr scharf sind, aber ich denke, man kann erkennen, worum es geht.


    Quallen haben 650 Millionen Jahre ohne Gehirn überlebt. Das gibt vielen Menschen Hoffnung.

  • Ich würd sie Eintopfen, normal überwintern und im Frühling erst mal vorsichtig Gießen und dann Hoffen.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Danke! Gut also, ich werde sie irgendwann eintopfen. Im Moment liege ich flach. Nein, nicht Covid, eine stinkknormale Bronchitis. So was gibt es auch noch!

    Quallen haben 650 Millionen Jahre ohne Gehirn überlebt. Das gibt vielen Menschen Hoffnung.

  • Gute Besserung! Dir und dem Acanthocalycium. :thumbup:

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Ach je, ich bin bei Wurzelverlust auch stets in Alarmbereitschaft, aber auch genauso optimistisch, dass sie nach dem Abtrocknen und Umtopfen wieder wurzeln werden. Denn ich vermute, das passiert häufiger als wir tatsächlich mitbekommen.

    Dafür viel Erfolg und auch dafür, dass Du schnell wieder gesund sein wirst.

    Liebe Grüße

    vom Tom

  • Liebe Urs, gute Besserung an Dich und natürlich auch für die Kakteen.

    . . . erst mal aufrecht über ein Glas gestellt . . .

    Das würde ich lassen, denn der geringste Rest an Feuchtigkeit kann hier zur Schimmelbildung führen. Entweder in einen kleinen Plastiktopf (ich nehme da solch Mini-Orichideentöpfe, die sind gitterförmig, also durchlöchert ohne Ende) oder einfach eine leere Klopapierrolle wo ein paar Löcher rein gemacht sind. Es sollte also Luft an die Wurzeln kommen.
    Wenn es dir wieder besser geht, dann topf sie in trockenes Substrat, wie Matthias schon schreibt.

  • Danke für Eure Genesungswünsche, die habe ich bitter nötig, der Husten....!!!



    Das würde ich lassen,

    Hm, ich habe mir die Aufhängung nochmal genau angesehen, da kommt genug Luft an die Wurzeln. Die Pflanzen hängen auf ihren stabilen Dornen, die Gläser sind größer, da ist genug Raum. Eine Klopapierrolle würde umfallen. Auch die Strünke habe ich nochmal inspiziert, alles trocken.

    Quallen haben 650 Millionen Jahre ohne Gehirn überlebt. Das gibt vielen Menschen Hoffnung.