Weingartia 2012

Guten Abend Gast. Schön, dass Sie mal hereinschauen! Einen angenehmen Aufenthalt wünscht das "Sukkulentenforum"-Team.
  • Hallo zusammen,
    gebe zu, Weingartia muss man mögen und das Mögen fällt dann sehr viel schwerer als die Zuwendung zu Sulcorebutia. Das liegt wohl auch daran, dass die nördliche Gruppe nicht aus dem Schatten der Sulcorebutia herauswächst und deshalb auch nie den Status von Anfängerpflanze verlieren wird.
    Ja und dann gibt es noch die Weingartia der südlichen Gruppe und ein paar Aggregate, von denen man nicht weiß, wohin sie gehören.
    Die nördlichen Weingartien werden am häufigsten gezeigt und deshalb werde ich Euch mit meinen Trollii-/ Neocumingii- und Pulquinensisbildern nicht langweilen, sondern Euch nur Bilder der südlichen Gruppe zeigen.



    noch ohne Blüten, Weingartia fidaiana subsp kargliana WR 677



    Weingartia fidaiana subsp pygmaea n.n. HTH029



    Weingartia fidaiana spec nov. BLMT 89.01 (unbeschriebene Form von Tupiza)



    Weingartia fidiana spec nov.HTH 150 (unbeschriebene Form von Berque)



    Weingartia neumanniana FR 50 von Iturbe in Nordargentinien


    L.G.


    CABAC

    Einmal editiert, zuletzt von CABAC ()

  • Und wieder mal ein Beitrag, für welchen man sich nur bedanken kann! Genial!
    Mich würden übrigens auch die nördlichen Weingartia-Fotos sicher nicht langweilen. Generell hätte diese Gattung deutlich mehr Aufmerksamkeit verdient, als ihr zuteil wird. Ganz abgesehen davon, dass auch sog. Anfängerpflanzen wunderbar und absolut kulturwürdig sein können!

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • 8) Du hast Recht, obwohl mir diese südliche Gruppe doch deutlich mehr zusagt!

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
    We do not forgive!! We do not forget!!
    Tom

  • Hallo zusammen


    die Weingartien blühen natürlich auch weiter:



    Weingartia neumanniana L456 von Humahuaca



    Weingartia fidaiana ssp cintiensis oberhalb von San Pedro (Strecke Camargo - Culpina)



    Weingartia fidaiana WR 749 von Berque


    und



    Weingartia frey-juckeri aus dem Übergangsgebiet von der südlichen zur nördlichen Gruppe.


    Wer etwas mehr über die Taxonomie und Nomenklatur von Weingartien der südlichen Gruppe erfahren möchte, kann sich mal die Kaktusblüte 2012 oder die succulenta nr. 3 und 4 2011 besorgen und dort nachlesen, was ein gewisser H.T. aus P. dazu geschrieben hat.
    Im Übrigen, das Kaktusy spezial 1 aus 2000 ist zum Thema auch als Lektüre zu empfehlen.


    Macht es gut bis zum nächsten Mal
    Euer CABAC

  • Sehr schön, sehr schön. Besonders auffallend sind auf diesen Fotos die mächtigen Blütenhälse - dank der gewählten Perspektive. Die braucht man schon um die Blüten außerhalb des Dornenwirrwarrs öffnen zu können.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Hallo schweigende Mehrheit,
    also es hätte mich schwer gewundert, scoparius wenn Du nicht auch ein paar Weingartia in der Sammlung gehabt hättest.
    Ja,mit etwas Glück kann man bei Weingartien sich alle Farbnuancen von Gelb in die Sammlung holen. Während ich noch auf der Jagd nach der weißblühenden WR 600 (W.sucrensis) oder KK 741 (W.fidaiana ssp westii) bin, sind andere wie verückt hinter rotblühenden W.neumannianas her. Das war ich auch und konnte vor ein paar Jahren in der Samenliste von succseed folgende W.neumannianasamen WR 42, FR 50 und MN 172 entdecken und erwerben. Alle diese Fundnummern sind dafür bekannt, dass sie rotblühende Klone haben. Diese Angabe stimmt nur zum Teil. Ich weiß inzwischen auch, dass sich diese Eigenschaft nicht auf alle Pflanzen vererbt, sondern nur einzelne Induvidien betrifft. Und dass die rote Blüte nicht dominant vererbt wird. Wer also in irgendeiner Samenliste rotblühende W.neumannianas entdeckt, sollte sich nicht wundern, wenn die Aussaat gelb blüht.


    Selbst die als rotblühend beschriebene Weingartia fidaiana ssp amerhauseri blüht ab und zu ganz normal gelb. Aber das war Augustin und Amerhauser nicht bekannt. Oder haben die Beiden es wohlweislich verschwiegen ? Denn der Holotyp war rotblühend, aber erst jetzt kommen andersblühende Nachzuchten in den Umlauf. Wäre ein schlechter Prophet, wenn das nicht ein offenes Scheunentor für Halda und Ko ist.


    Bin gespannt wann ich diese Bilder







    bei einer der Suchmaschinen wieder entdecke.


    Während die nördlichen Weingartien ziemlich gut untersucht werden konnten (kein Wunder, sie sind ja auch sehr häufig anzutreffen) gibt es bei der Gruppe der südlichen Weingartien und bei den Vorkommen aus dem Übergangsgebiet (W.frey-juckeri, W. pucarensis usw. ) noch viele Fragen zuklären. Wenn ich das derzeitige Rauschen im Blätterwald entschlüssele, dann können wir uns auf rotblühende Weingartia westiis freuen.


    Die Verfügbarkeit der gezeigten Pflanzen ist begrenzt (bei mir braucht keiner anzufragen, denn ich fange mit der Vermehrung erst an und außerdem bin ich Beutelipper ) Interessenten können ja mal bei südlich gelegenen Spezialgärtnereien anfragen, denn ein Teil der gezeigten Pflanzen stammen aus diesen Betrieben.Samensuchende und Aussaatmutige werden übrigens erfolgreicher sein ...


    ..na denn bis nachher mal wieder


    Euer
    [color=#ff0000]C[/color][color=#0000ff]A[/color][color=#004000]B[/color][color=#0000bf]A[/color][color=#ff0000]C [/color]


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  • Besten Dank, dass die meiner Ansicht nach sehr interessante und kulturwürdige Gattung Weingartia hier in Wort und Bild näher vorgestellt wird.


    Hier noch einige interessante Links über die Verwandtschaftsbeziehungen der Gattung Weingartia


    Weingartia und Gymnocalycium sind nicht verwandt


    Eine engere Verwandtschaft zwischen Gymnocalycium und den Gattungen Weingartia, Sulcorebutia und Rebutia ist nicht gegeben." (Diers)


    Sulcorebutia ist tot, es lebe Weingartia!

    Gruß Markus

  • ...na, seid Ihr jetzt alle schlauer?
    Spaßbremse CABAC muss natürlich Salz in die offenen Wunden der Weingartia- und Sulcorebutiasammler reiben.


    1. Der wahre Inforamtionswert dieser Texte kommt natürlich nur zu tage, wenn man die gesamte Länge der Beiträge kennt. Die Zusammenfassung auf der SSK-Seite gibt nur eine sehr einseitige Sichtweise wieder.


    2. Egal was sich Rainer Mecklenburg, Karl Augustin oder Lothar Diers so ausgedacht haben, Hunt hat Sulcorebutia und Weingartia schon vor langem zu Rebutia zusammengefasst. Und besonders pikant ist diese Tatsache, dass er dabei auf eine Theorie von unserem Freund Fred H.Brandt zurückgegriffen hat. Nur Brandts Initiative wurde wegen schwerer Formfehler für null und nichtig erklärt, tauchte dann aber als Gedankengut der IOS-Konsensusgruppe bei der Schaffung der Großgattung Rebutia wieder auf.


    Wenden wir uns erfreulicheren Dingen zu:



    Weingartia trollii rotblühend


    oder Pflanzen aus dem Formenschwarm Weingartia fidaiana ssp westii



    Ich wünschen allen ein schönen Tag
    Euer CABAC

  • Hallo zusammen,
    wenn nicht immer an ihnen "herumgedoktert" würde (Dr. Hunt macht alle zu Rebutia und ein gewisser Anderson teilt sie wenigsten noch in W. fidaiana und neocumingii auf), wären Weingartien eine sehr beliebte und begehrte Kakteengattung.
    So erschließt sich der Zauber dieser Kakteen nur einigen wenigen (wie z.B. dem ollen CABAC). Na ja und deshalb kann der heute wieder ein paar Bilder zeigen:



    Weingartia trollii, orange Blüte



    Weingartia neocumingii AW 188 von den Gestaden des Rio Pilcomayo bei der Puente Sucre



    Weingartia neocumingii HTH 176 von Rio Icla


    und noch ein paar Zombies



    aus der Abteilung "gibt es nicht" zwischen Santa Elena und dem Rio Turuchipa.


    LG
    Euer CABAC

  • Wenn Hunt, Anderson und Co. auch noch Einfluss hätten, ob ich Kakteen mag oder nicht mag, dann hätte ich viel zu tun...! Weingartien sind klasse und ganz sicher keine Rebutien. Amen.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Letztlich geht es ja doch eher um die Pflanzen als um die Namen- obwohl Diskussionen über Namen auch Spass bringen können


    Aber nur, wenn auch genügend Ironie und Humor mit in die Diskussion eingebracht werden darf. Allerdings bezweifel ich mal, dass weder Hunt, noch Anderson hiermit großzügig ausgestattet sind. Frag mich nicht warum aber ich glaube es einfach mal.
    Ansonsten wieder mal ein geniales Foto wenn nicht schon wieder soviel Zupfbedarf herrschen würde.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Hallo zusammen
    scoparius hat es auf den Punkt gebracht, wichtig ist, dass gute Pflanzen nicht in geistigen Schubladen der Taxonomen und in den Sammlung von einigen wenigen Kultivören versauern. Weingartia fidaiana ssp amerhauserii ist nur deshalb so wenig bekannt, weil Entdecker und Beschreiber ein landestypisches Schweigegelübde abgelegt haben. Vielleicht auch, weil sie befürchten, dass jemand anders entdecken könnte, dass die in der Beschreibung angegebene Blütenfarbe nicht durchgängig rot ist oder andere Mängel beinhaltet. Daß ich HA987 habe und darüber berichten kann, habe ich einem Zufall zu verdanken (und der Tatsache, dass ich mit einer 6 Zentner Sau nach einem winzigen Würstchen werfen musste). Eines steht allerdings fest, die Pflanzen sind nicht einfach in der Kultur und der Weg zur ersten Blüte und ersten artreinbestäubten Frucht war verlustreich.


    Bis 1999 war für mich Weingartia eine Kakteengattung wie viele andere. Hatte zwei oder drei Pflänzchen irgendwo erworben und in der Sammlung versteckt (im Schatten von Walter Weskamp sammelt man als Anfänger natürlich nur Parodien) . Nördliche Gruppe oder südliche Gruppe, mit diesen Begriffen konnte ich nicht viel anfangen. Dann hatte ich nördlich von Tupiza in 4200 Meter Höhe dieses Erlebnis:


    Wenige Wochen später zwischen Yamparaez und Sotomayor dieses



    Die höchst unterschiedlichen Besiedlungsorte und die unterschiedlichen Verbreitungsmodi sorgten für Klarheit und für die Erkenntnis, dass das zwei unterschiedliche Arten sein müssen. Doch dann kamen weitere Reisen und die Entdeckung der Zombies aus dem Übergangsgebiet. Und schon hatte CABAC viel zu tun : offene Türen auftreten, ergebnislose Reisen in ein südöstlich gelegenes Land , herumstochern im Nebel und nicht zuletzt das sehr kritische Hinterfragen der Huntschen Theorie, warum er alle Weingartia zu Rebutia gemacht hat...


    ...in diesem Sinne bis bald mal wieder
    CABAC

  • Vielen Dank lieber Herbert für den Erlebnisbericht. Da ich noch nicht auf "Pirsch" war, kann ich nur erahnen, welche Strapazen damit verbunden sind.

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
    We do not forgive!! We do not forget!!
    Tom

  • Danke Thomas für das Lob,


    aber glaub mir, das Reisen durch Südamerika ist bei weitem nicht so anstrengend und frustrierend wie die Suche nach Informationen bei Leuten, die auch schon mal drüben gewesen sind. Habe zig Briefe und Emails geschrieben, zahlreiche Telefonate geführt und bin fast doppelt soviele Km innerhalb Europas unterwegs gewesen, wie meine Reisen in Südamerika lang waren. Motortünnes sagt man im Lippischen zu Menschen wie mich. Macht mich ein wenig stolz, denn Jeisemänneken wäre das genaue Gegenteil.


    So genug der Laberei, drück mir die Daumen, dass ich in diesem Jahr noch ein paar gute Bilder schießen kann und meine Lust am Fabulieren nicht abhanden kommt.


    Liebe Grüße
    Euer CABAC

  • Verständlich ist vielleicht, dass man die genauen Fundorte nicht unbedingt an "Jedermann" weitergibt - nicht verständlich ist jedoch, dass viele so ein riesen Geheimnis aus allen machen müssen! Seien es spezielle, erfolgreiche Kulturmethoden oder aber auch Standortinformationen.


    In diesem Sinne sind die Daumen selbstverständlich bereits gedrückt!

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Hallo zusammen,


    es der Lauf der Dinge, während bei anderen Kakteengattungen (Leuchtnbergia) gerade mal die ersten Knospenansätze sichbar sind, kann ich bei den südlichen Weingartia schon Samen absammeln:



    Und was für mich dabei das Besonderes ist, ist die Tatsache, es zum wiederholten Male so früh bei Weingartia fidaiana ssp fidaiana forma Cieneguillas LH 652 passiert.


    Sammlungmorphologische Fakten sollten bei der Arbestimmung keine Rolle spielen. Gezeigte Art ist die Erste im Jahr die mit der Blüte beginnt und hat die kürzeste Fruchreifezeit. Registrieren und dokumentieren kann ich dass schon seit mehr als 10 Jahren. Damit kann es keine Weingartia neumanniana und schon gar keine Weingartia kargliana sein.
    Im Feld wird sich niemand neben die Pflanzen legen und die Zeit zwischen Befruchtung und Ausreifen der Früchte stoppen. In der Kultur ist es aber möglich diese Artmerkmale (an sicher definierten Fundpflanzen) zu dokumentieren und auszuwerten...


    ...in disem Sinne habe ich hoffentlich keine schlafende Hunde geweckt


    Euer


    CABAC