Die "Unaufsteigbaren" sind aufgestiegen!

Noch gar nicht im Bett, Gast? Schön, dass Sie mal hereinschauen! Einen angenehmen Aufenthalt wünscht das "Sukkulentenforum"-Team.
  • 8) Pauli und der HSV treiben ja schon seltsame Dinge, aber das, irrational!

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
    We do not forgive!! We do not forget!!
    Tom

  • Pauli und der HSV treiben ja schon seltsame Dinge, aber das, irrational!


    Es ist halt immer noch eine Stadt und nicht zwei verschiedene Städte mit unterschiedlichen Autokennzeichen, etc. Da liegt der Hund begraben. Das macht schon einen großen Unterschied!


    Ein interessantes Filmchen über die aktuelle Situation in Fürth. Recht treffend und gut gemacht: http://www.br.de/fernsehen/bay…20419-quer-fuerth100.html


    Übrigens sind mittlerweile die Feierlichkeiten auch in Rom angekommen:

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • matze, jedenfalls brauchts ihr vorerst nicht mehr Montags zu spielen. :P


    Hatte die Zeilen auch nur bekommen und auch nicht im Internet recherchiert. Danke für die Vervollständigung. :thumbup:


    Hamburg und Närmbärch/Färdd das unterscheiden sich Welten.


    Der "Knatsch" zwischen den beiden Nachbarstädten besteht ja schon länger und ist historisch bedingt.


    Hier mal die Ansicht der Westvorstadt: http://www.fuerthwiki.de/wiki/index.php/N%C3%BCrnberg :whistling:

    Grüsse aus dem Frankenland
    Dieter

  • "Der Weg von Nürnberg nach Fürth ist zwar nur einen Schritt lang; wie weit die Städte voneinander entfernt sind, läßt sich aber nicht einmal in Kilometern messen." - Dr.Adolf Schwammberger


    Richtig überragend und irgendwie sehr treffend finde ich dies hier: http://www.youtube.com/watch?v=G7Mvg9wDVjs Allerdings wird für Außenstehende wohl wahrscheinlich ein Dolmetscher nötig sein. Das fängt schon mit "Happala" an... Etz Nämbercher, sing um dai Läbm!


    Aber Dieter, sind wir mal ehrlich: Es ist wohl vergebene Liebesmühe was wir hier versuchen. Es ist einfach unmöglich Außenstehenden die Rivalität zwischen Nämberch und Färdd zu erklären!

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • 8) Was mich nun mal interessiert; Ist der Matze nun "nur" Anhänger der Fürther oder ein "Gebürtiger". Bei dem Engagement.

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    Tom

  • Ich hatte 45 Minuten lang einen ausführlichen Beitrag zu dem Thema verfasst aber nun ist alles weg. ;(
    Nein, kein Gebürtiger.


    Vielleicht habe ich ja irgendwann nochmal die Muße, einen ausführlicheren Hintergrundbericht über die Rivalität zwischen Nürnberg und Fürth zu verfassen.


    Und irgendwie kann ich mir immer noch überhaupt nicht vorstellen, dass hier nächstes Jahr Bundesliga gespielt wird. Bayern, Schalke, Dortmund und wie sie alle heißen. Im drittältesten Stadion Deutschlands... (die Fotos sind frisch von gestern):

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • :D Endstation, alles Aufsteigen! Ich lach mich schlapp, geniales Ding!

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    Tom

  • Matze, trotz der Glückwünsche zum Aufstieg, uns teilen ja Fußballtechnisch gesehen Welten.


    Macht nix Dieter. Wenn man aus dem Landkreis Forchheim kommt, ist man gewohnt, dass man von lauter Rot-Schwarzen umgeben ist. Mein gesamter Freundeskreis besteht aus Blubberern. Wenn ich nach Fürth komme, ist dies immer eine Oase von Gleichgesinnten für mich! 8)


    @ Tom: Gelle, das Poster finde ich auch extrem klasse. Die Marketingabteilung bei SpVgg hat ständig solche gute Ideen. Damit jetzt am besten noch Nürnberg zukleistern - Dieter würde sich bestimmt freuen. Bei uns daheim hängt auch schon ein Exemplar.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Matze, das mit den Postern kenne ich ja schon. :rolleyes:


    Problem hätte ich selbst damit weniger. 8)


    Die würden in Nürnberg wahrscheinlich nicht lange so hängen. :whistling::whistling::whistling:

    Grüsse aus dem Frankenland
    Dieter

  • Ein Glück, dass ich für Fußball absolut nichts übrig habe, denn sonst wäre ich im Hinblick auf die derzeitige Lage meines Pfälzer Heimatvereins wohl etwas deprimiert. ^^

    Gruß Markus

  • @ Markus: Es gibt ja aber auch noch andere, viel sympathischere, Vereine in deiner Ecke. FK Pirmasens beispielsweise. Erfolg ist nicht alles! :)


    @ Dieter: Hängen diese Poster wohl auch bei euch rum? In Erlangen hab ich bisher noch keins gesehen.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • In Erlangen hab ich bisher noch keins gesehen.


    8) Ist wohl auch eher auf kleinere Ortschaften wie Fürth und Nürnberg begrenzt....................

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    Tom

  • Tom´s Kommentar lasse ich jetzt mal so stehen. Sonst kommt da noch die gesamte Metropolregion ins Spiel (Forchheim, Schwabach, Ansbach, Roth, etc.)


    Gut, dann schulde ich ja noch einen kleinen geschichtlichen Hintergrundausflug in die Rivalität der beiden Städte Nürnberg und Fürth. Ich versuche mich kurz zu fassen und nicht all zu weit auszuholen, schließlich will ich auch nicht den Rahmen sprengen. Aber etwas weiter zurück gehen muss man halt schon, um das etwas nachvollziehen zu können was hier so alles passiert ist.


    Am anschaulichsten macht man so was dann an einem einfachen Beispiel – in diesem Fall habe ich mal die Juden dafür verwendet:
    Fürth ist die ältere der beiden Städte (an der ersten urkundlichen Erwähnung gemessen). Allerdings wurde Nürnberg sehr schnell viel bedeutender und größer. Damit wächst halt häufig auch die Arroganz und Intoleranz. Jedenfalls waren in Nürnberg Juden geächtet wie sonst kaum irgendwo in Deutschland, während diese in Fürth sehr willkommen waren. Bereits die ältesten Aufzeichnungen belegen, dass es in Fürth schon immer Juden gegeben hat. Ab 1556 war dann der Zuzug von Juden auch offiziell bewilligt. Natürlich nicht nur aus lauter Menschenliebe und Toleranz – es wäre vermessen dies zu behaupten. Die Juden mussten Geld dafür zahlen, dass sie bleiben und leben durften, aber wurden dafür auch unter Schutz gestellt. So genannte Schutzjuden. Eine gute Einnahmequelle für die Stadtherren.


    Im Laufe der Jahrzehnte wurde aber wirklich Toleranz daraus. Den Leuten war es ziemlich egal ob der Nachbar Christ, Jude oder sonst was ist: schließlich waren sie alle Fürther! Aufzeichnungen belegen, dass es hier wohl wirklich nie Probleme gab – auch wenn ein Großteil der Fürther Juden reich und wohlhabend wurden (die Hintergründe dafür kennt man ja auch noch aus dem Geschichtsunterricht).


    Nun sollten, zumindest laut Talmud, gläubige Juden den zehnten Teil ihres Geldes denen zur Verfügung stellen, die nicht so viel haben – und wenn dies der nette Herr XYZ macht, dann will man dem natürlich in Nichts nachstehen. Davon profitierte wiederum die Stadt: unzählige Denkmäler stammen aus dieser Zeit (schließlich wollten sich die Juden ja auch für die nette Aufnahme in Fürth bedanken), das erste Waisenhaus Deutschlands wurde deshalb in Fürth eröffnet, das erste Heim für alleinerziehende oder kranke Mütter, etc., etc. Dadurch entstand ein funktionierendes Sozialsystem, welches zu damaligen Zeiten wohl weltweit Seinesgleichen suchte. Eine soziale Absicherung nicht nur für Juden wohlgemerkt! Eine klassische Win-Win-Situation für alle Beteiligten! Während im benachbarten Nürnberg immer noch keine Jude leben durfte... Auch einer der Gründe, warum Nürnberg zu einer von Hitlers Lieblingsstädten wurde. Übrigens profitierte auch die SpVgg in ihren Anfangsjahren nicht unerheblich von den Juden. Wer weiß, ob die Deutschen Meisterschaften auch ohne ihre finanzielle Unterstützung erreicht worden wären?


    Das Ganze ging so lange gut bis 1806 Franken zu Bayern kam (danke Napoleon, du Trottel!) und Bayern an sich sind ja bis heute nicht gerade für Toleranz und Weltoffenheit bekannt... Die vorhandenen Juden in Fürth traute man sich aber zu damaligen Zeiten auch noch nicht einfach zu vertreiben. Dafür durften sie aber (fast) nicht heiraten und Kinder bekommen und viele weitere kreative Repressalien wurden eingeführt. Die Fürther Stadtobrigkeit hätte gerne auch noch lange an dieser friedlichen und erfolgreichen Koexistenz festgehalten, aber dies führte halt zu einem Dauerclinch mit München.
    Gute 100 Jahre später erledigte sich dann ja dieses „Problem“ von allein. Heute gibt es in Fürth nicht mehr und nicht weniger Juden als anderswo in Deutschland. Zumindest bewahrte der geschichtliche Hintergrund Fürth vor dem, was Nürnberg in Schutt und Asche legte. Henry Kissinger flüchtete übrigens 1938 aus Fürth.


    Vielleicht noch kurz am Rande: Ein Ausflug mit weiß/grünen Farben in Nürnberg führt mit größter Wahrscheinlichkeit zu gesundheitlichen Problemen. Rot-schwarz in Fürth könnte man heil überstehen. Wird zwar eine Gratwanderung aber wenn man rhetorisch gut ist: Machbar! Vielleicht ein Überbleibsel der besagten Fürther Toleranz?


    Da soll nochmals jemand behaupten Sport und Politik seien zu trennen (aktuell ist die Formel 1 in Bahrein ja das beste Beispiel: http://www.tagesschau.de/kommentar/bahrainkommentar100.html )


    Und wenn´s jetzt schon soviel über Juden ging, hier noch eine sehr interessante Geschichte über einen jüdischen Fußballer: http://de.wikipedia.org/wiki/Julius_Hirsch


    So, jetzt hoffe ich mal, ich habe euch mit meinem Exkurs in die Vergangenheit nicht zu sehr genervt und ich konnte ein kleines bisschen darstellen, wie sehr sich Fürth und Nürnberg, trotz der Nachbarschaft, unterschiedlich entwickelt haben.


    You can change your car, your house or your wife. You can even change your sexual orientation but you cannot change your football team!

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • 8) Ok, danke für einen sehr lehrreichen Excurs!
    Nichts, bis auf den "braunen" nürnberger Anteil, hab ich gewußt. Sehr ergreifend und zuletzt auch sehr enttäuschend, diese deutsche(Fürther) Geschichte.

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    Tom

  • Tja Tom, dies ist auch vielen zugezogenen Fürthern nicht so wirklich bewusst... Wundert mich nur, dass Dieter bisher noch keinen Senf dazu abgegeben hat.


    Wer uns/mich übrigens im Fernsehen feiern sehen will, dem sei dies hier wärmstens empfohlen: http://www.greuther-fuerth.de/…rnsehen-berichtet-li.html
    Seit Tagen überlege ich schon wann und wie ich hier am strategisch sinnvollsten das Auto parke... ;)

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • 8) Naja, Jedem das Seine.
    Ich bin nicht so frenetisch.
    Wenn Pauli aufsteigt und der HSV drin bleibt, dann freue ich mich und gut ist`s.
    Liegt wohl eher auch daran, dass ich "Menschenmassen " nicht besonders anziehend finde.........

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    Tom

  • Die Färdder können sich auch noch Beglückwünschen, dass ihnen der BR nicht noch die Übertragung gestutzt hat. 8o8o8o


    Bei der Pokalfeier des "Ruhmreichen" FCN 2007 haben die aus der "verbotenen Stadt" es doch fertig gebracht,
    kurz vor der Siegerrede des damaligen Trainers Hans Meyer die Übertragung abzubrechen und
    eine Sendung über den "Sibirischen Luchs" zu bringen. ;(;(;(


    Anscheinend haben die Bazis vom BR da was gelernt. Wäre das damals bei den "Roten" aus München passiert,
    wäre es zu einem Staatsstreich gekommen. :whistling::whistling::whistling:

    Grüsse aus dem Frankenland
    Dieter