Moringa oleifera - wer hilft bei Kultivierung?

Guten Tag Gast. Schön, dass Sie mal hereinschauen! Einen angenehmen Aufenthalt wünscht das "Sukkulentenforum"-Team.
  • Hallo!
    Ich bin vor einigen Wochen auf die Pflanze Moringa oleifera aufmerksam geworden und versuche sie nun zu kultivieren.
    Versuch wurde mit 10 Samen gestartet und habe Bonsaierde genutzt - hat damit jemand auch Erfahrung?
    Von 10 Pflanzen sind bisher 7 aufgegangen - schon mal ein Erfolg. Eine hat sich besonders schnell entwickelt. Diese war auch die erste, die angfangen hat zu wachsen. Leider hat sie seit einger Zeit leicht eingerollte Blätter und hellbraune Flecken an einigen Blättern. (der einzelne Moringa)
    Nun bin ich mir nicht sicher - was mache ich falsch? Standort ist an einem gut gelegenen Süd-Ost Fenster. Hat also den ganzen Tag die pralle Sonne. Raumtemperatur würde ich so auf um die 20°C sagen, mal 2 °C mehr oder weniger.
    Alle anderen Pflanzen wachsen eigentlich gut, nur diese eine macht mir etwas Sorgen. Auch das Blatt, was am ärgsten in Mitleidenschaft gezogen ist, fühlt sich pergamentartig an, also ganz anders als normalerweise. Auch die Blattränder sind leicht eingetrocknet. Was mir gerade auffällt, ist, das auch seine Blätter etwas herab hängen, im Gegensatz zu den anderen Moringas.


    Fehlt eventuell die hofe Luftfeuchtigkeit, sollte ich sie vielleicht ab und an etwas einsprühen? Gegossen wird ca. alle ein bis zwei Tage wenn die Erde etwas ausgetrocknet ist.


    Hoffe ihr könnt mir weiter helfen. :)

  • Kojote - ich weiß, hier sind schon ganz viele Seiten zur Moringa geschrieben worden - aber vielleicht liest du sie dir durch, dann kannst du dir die Frage beantworten, ob wir helfen können oder nicht. ;)

    CABAC:"Und außerdem sind Lithops [...] gut für die Seele. Kakteen sind dagegen nur gut für das Ego. How, ich habe gesprochen!"

  • Hallo Kojote,
    herzlich willkommen im Moringa-Interessenskreis.


    Du sprichst hier ein Thema an, mit dem wir uns auch ständig beschäftigen. Leider sind wir noch nicht aus der Experimentierphase heraus. Ich selber habe z.B. in den letzen 1,5 Jahren ca. 30 bis 40 Samenkörner zum Keimen angesetzt, übrig geblieben sind ca. 8 Pflänzchen. In dieser Zeit bin ich zur Erkenntnis gekommen, dass bisher der Wurzel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Vielleich gibt dein Bäumchen über die Blätter mehr Flüssigkeit ab, als es über die Wurzel aufnehmen kann. Mein Vorschlag, kühler stellen und aus der prallen Sonne raus. Und...... sorry,deine anderen Bäumchen könnten mit ihren zarten Wurzel Probleme beim Duchdringen der Torftöpchen bekommen. Die Wurzeln könnten verkrüppeln und dadurch das Wachstum beeinträchtigen. Folge: die Bäumchen "vergeilen". Mein Vorschlag wäre: die angehenden Bäumchen sehr vorsichtig aus den Torftöpfchen entfernen und in ein Kultursubstrat mit hohem Anteile von Tongranulat und Sand setzen. Ich selber verwende zurzeit nur Tongranulat, das mit einem Kräuterdünger versetzt ist. Als Topf verwende ich ein durchsichtiges Gefäß, die Höhe ist nicht unter 15 cm. Am Tongranulat kann ich immer gut den Feuchtigkeitszustand erkennen (helles/dunkles Granulat) und man kann das rasante Wurzelwachstum gut beobachten. mit dieser Anordnung versuche ich, dem Teufelskreis zu enkommen ( zu viel Wasser ergibt gelbe Blätter und zu wenig Wasser ergibt gelbe Blätter)
    Sicherlich würden wir uns alle über deine weiteren Erfahrungen freuen.
    Grüße


    Ray

  • Hallo und erst mal danke für die Antworten!
    Ich befinde mich auch gerade noch in der Experimentierphase. Hab mir 60 Samen geholt und werde damit in den nächsten Tagen einen großen Test starten, wenn ihr wollt kann ich euch da auf den laufenden halten. :D
    Grob zusammen gefasst will ich die Samen unter folgenden Bedingungen testen:
    - 6 unterschiedliche Substrate (davon 1 Versuch mit Lichtkeimung, da einer damit schon Riesenerfolg hatte)
    - im Gewächshaus und ohne Gewächshaus
    - Samen und Stecklinge in der prallen Sonne und Stecklinge im leichten Schatten, da ich gelesen habe, die jungen Pflanzen die ersten 6 Wochen in den Halbschatten
    - danach folgen Schnittversuche auf unterschiedlichen Höhen und einige lasse ich so wachsen


    Geplant ist, alles ganz genau zu dokumentieren mit Wärme, Luftfeuchtigkeit, ect. :)


    Das einzige, was ich bisher raus gefunden habe ist, dass es wahrscheinlich an der Luftfeuchtigkeit liegt. Die ersten Samen hatte ich in einem Minigewächshaus, da war alles mehr als in Ordnung. Als der erste Moringa, mit dem ich jetzt Probleme hatte, zu groß für das Gewächshaus wurde, kam er einen großen Topf und einen transparenten Plastehut auf seinen Topf. Auch hier wieder alles in Ordnung. Vor ein paar Tagen war er da auch raus gewachsen.
    Gibt es also nur 2 Möglichkeiten:


    1. Moringa braucht eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit
    2. Er hat den Übergang von hoher Luftfeuchtigkeit zu "normaler" Raumluftfeuchtigkeit nicht gut vertragen

  • Das einzige, was ich bisher raus gefunden habe ist, dass es wahrscheinlich an der Luftfeuchtigkeit liegt.

    Auch mal ein interessanter Ansatzpunkt, der oft völlig außer acht gelassen wird... Je nachdem wie die durchschnittliche Luftfeuchtigkeit während der Hauptkeimphase am Standort ist, kann da schon gut was dran sein.


    Ja, bitte. Halte uns mal auf dem Laufenden wie deine einzelnen Versuchsreihen so ablaufen. Auch als Moringa-Außenstehender bin ich da schon sehr neugierig. Wir würden uns sehr freuen, diesbezüglich wieder von dir zu hören! :thumbup:

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Züchtest du auch Bambus oder was ist das da im Vordergrund?
    Auf diesem Bild sehen die Moringas noch gut aus, aber auch dünn und lang. Stützen die sich selbst oder halten sie sich auch allein auf den Beinen?
    Ich halte alle Daumen!

    CABAC:"Und außerdem sind Lithops [...] gut für die Seele. Kakteen sind dagegen nur gut für das Ego. How, ich habe gesprochen!"

  • Der "Bambus" ist Pedilanthus macrocarpa. Ja bei mir werden die immer so dünn und lang, und dann gehen sie irgendwann ein.. Ich "spitze" schon die nächsten Samen an, warte nur mehr darauf, daß die letzte Aussaat entgültig das Knie macht..

    Alles Liebe

  • Als Neuling in diesem Forum bin ich auf euch Moringa-Züchter/innen gestossen und habe die Beiträge interessiert verfolgt. Vielen Dank!
    Vor 3 Wochen steckte ich indoor auch 10 Samen in Universalerde mit einem Keimerfolg von 70%. Inzwischen habe ich 4 Keimlinge vom Geranienkistchen in 20 cm Töpfe umgepflanzt und die Erde mit Sand vermengt. Jetzt schaue ich zu, wie die Bäumchen gedeihen wollen und spreche ihnen Trost zu, dass wir uns gemeinsam mit dem Wetter arrangieren werden.


    Mir ist klar, dass die Moringa Oleifera hier (in der Schweiz) nicht heimisch ist und nur beschränkt erfolgreich angebaut werden kann, auch wenn "alles richtig" gemacht wird. Die Pflanze fasziniert mich aber derart, dass ich mich über blosse Worte hinaus mit ihr befassen will. Vermutlich gedeiht sie in Westeuropa in einem Treibhaus am besten. Das kann ich ihr leider nicht bieten, bin aber interessiert, wenn da jemand Erfahrungen gemacht hat.


    Muchos saludos
    Pedro


    PS. ;) Gestern 14° und heute 14° gibt auch 28°C

  • Altbestand
    die Moringas vertragen wesentlich mehr als man vermuten sollte, zwei Pflanzen, die ich bereits abgeschrieben und der Kälte des Komposthaufens zugeführt habe fangen an zu sprießen. Somit haben bei mir 5 Bäumchen, nach einer Ruhezeit von fast 6 Monaten, erste Lebenszeichen von sich gegeben. Ich vermute inzwischen, dass man eine gut entwickelte Knolle ohne Probleme im Keller überwintern kann.
    Neubestand
    habe das Bäumchen bei 26 Grad vorgezogen bis ein Wurzel : Baum Verhältnis von 12cm :13cm erreicht war.
    Da mein Altbestand eine Wurzeltiefe von 30 cm erreichte,(bitte nicht mit Knollengröße verwechseln) pflanze ich die Bäumchen direkt in einen entsprechenden Blumentopf Durchmesser 30cm Höhe 30 cm. Der Blumentopf wurde folgendermaßen bestückt:
    1. Lage: Lavagestein (Zubehör für den Gasgrillofen) als Dränage
    2, Lage: Unkrautflies (damit die Wasserabflußlöcher nicht durch Sand und Erde verstopft werden).
    3. Lage: Tongranulat als Wassernotreserve.
    4. Lage: Kultursubstrat aus Anzuchterde, Sand und Tongranulat.
    Fertisch...... jetzt muß er nur noch wachsen ...und er wächst...nur, wird es für den Winter reichen????
    LG
    Ray

  • Tja, meine letzte Aussaat ist härter, als gedacht. Es sind immer noch sieben von zehn übrig, obwohl sie immer noch draußen stehen.
    Danke, Ray, für das Substrat-Update. Mal sehen, wie sich meine noch entwickeln, bei uns wird das Wetter wieder etwas milder..

    Alles Liebe

  • Hallo freunde des Moringa oleifera! :)


    Eine Weile habe ich nichts mehr von mir hören lassen, aber nun bin ich zurück. Die Probleme mit den gelben und gekräuselten Blättern kamen von der Luftfeuchtigkeit. Erst stand mein Bäumchen im Gewächshaus und dann im normalen Wohnklima. Der Wechsel der Luftfeuchtigkeit hat wohl bei meinem Bäumchen einen leichten Schock ausgelöst. Er stößt nun alle alten Blätter ab, produziert dafür aber wieder viele neue nach. Zur Zeit gehts ihm nicht ganz so gut, da er heute umgetopft wurde in neues Substrat und dabei seine Wurzeln in einem unachsamen Moment von meinem Sohn mit einem Topf maltretiert wurden.... :( ;(


    Aber nun zur Neuerung!
    Da es noch so viele Fragen zu Moringa oleifera gibt, habe ich ja wie gesagt nun einen größeren Test mit der Pflanze vor. Zur Anschauung der Ergebnisse gibts nun auch die passende Webseite von mir:


    http://wunderbaum-moringa.de.vu/


    Ganz fertig ist sie noch nicht, das schon mal im vorraus. Ist noch einiges zu machen und auch für noch jetzige Rechtschreibfehler entschuldige ich mich jetzt schon. :)


    Da ich selber noch auf der Suche nach Erkentnissen über diesen Baum bin, würde ich mich über Infos von euch, Erkentnisse und eigene Versuche freuen, die ich mit auf die Webseite einbinden kann, um andere Moringa Freunde bei Problemen unterstützen zu können! :)

  • Es leben immer noch mindestens zwei Stück! Wow, die sind härter als gedacht, einen der eingedorrten Stengel hab ich herausgezogen und festgestellt, daß da auch immer noch Leben ist.


    Außerdem hab ich zur Sicherheit gestern nochmal fünf eingeweichte Samen eingetopft. Als ich sie in die Erde versenkte, waren von den fünf Samen bereits 4 geplatzt und begannen auszutreiben!

  • Ich halte ganz fest die Daumen liebe Sabel. Sag mal, auf deinem dritten Bild, sieht es so aus, als hättest du die Moringa schon ein wenig eingekürzt - täuschen mich da meine Äuglein?

    CABAC:"Und außerdem sind Lithops [...] gut für die Seele. Kakteen sind dagegen nur gut für das Ego. How, ich habe gesprochen!"

  • Nein, liebste Puuh! Beide Pflanzen sind einfach abgefroren. Die vordere nur bis zu 2 Blattachseln hinunter, die mittig rechte bis zum Substrat hinunter, die hat dann aus dem "Gnubbel" heraus ausgetrieben. Caudex kann man das ja noch nicht nennen..

    Alles Liebe

  • Hallo :)
    Ich bin neu hier und habe mir auch einen kleinen Moringa gezogen.. Seit einigen Tagen "schwächelt" er aber. Habe mal ein paar Bilder gemacht, sieht wirklich nicht gut aus.




    Einige ältere Blätter werden gelb, andere kräuseln sich. Auch mein Bäumchen hat einen sehr dünnen Stamm. Er sitzt von Anfang an in normaler Erde, habe aber vor ca. 5 Tagen etwas Sand dazu getan. Kann es vielleicht daran liegen?
    LG
    Laura

  • Nein, ich glaube, der kleinen Moringa fehlt es an Licht oder Luftfeuchtigkeit oder Nährstoffen ... oder ist zu trocken bzw. zu nass...
    Lies dir mal die ganzen Moringaseiten hier durch - auch ich habe schon Versuche mit normaler Erde und mineralischem Substrat gemacht und glaube nicht, dass es daran liegt.
    Wir rätseln hier alle noch ein wenig und bisher hat niemand die ideale Lösung gefunden, mit der eine Moringa-Kultivierung ohne gelbe Blätter und Blattabwurf garantiert ist. ;(

    CABAC:"Und außerdem sind Lithops [...] gut für die Seele. Kakteen sind dagegen nur gut für das Ego. How, ich habe gesprochen!"

  • Mein Onkel hat von mir immer mal die eine oder andere Pflanze bekommen, die ich doppelt habe oder die bei mir nicht so richtig wollte.
    Natürlich behandelt er die Pflanzen wie jede andere auch, gießt (auch im Winter) und kümmert sich eigentlich nicht darum, ob es sukkulente Blümchen sind oder nicht.
    Dann zeigt er mir zwischendurch immer Bilder, bei denen ich tellergroße Augen bekomme.
    Nun brachte er mir gestern seinen Spezialdünger mit. Und da hier ja von wundersamen Kräuterdüngern und dem Gedeihen der Moringa erzählt wird, starte ich nun den Spezialdüngerversuch.
    Es handelt sich um Pinguin-Häufibäufi!


    Ich werde berichten, wie es den Moringas bekommt. ;)

    CABAC:"Und außerdem sind Lithops [...] gut für die Seele. Kakteen sind dagegen nur gut für das Ego. How, ich habe gesprochen!"