Borsten- oder Springschwänze?

Guten Morgen Gast. Schön, dass Sie mal hereinschauen! Einen angenehmen Aufenthalt wünscht das "Sukkulentenforum"-Team.
  • Hilfe!
    Ich habe seit 2 Tagen seltsame Besucher bei meinen Lieblingen.
    Bilder konnte ich noch keine erstellen, denn dafür sind diese Viecher zu flink.
    Aussehen: Wie Silberfischchen, nur viel kleiner; ca. 2mm lang; Farbe hellgrau.
    Keine Flügel, aber definitv 6 Beine. Am Kopf Mini-Fühler und die Körperform eher "Torpedo"-förmig.
    Die wuseln im Galopp über die Pflanzenkörper oder an den Topf-Aussenseiten, deshalb
    konnte ich sie erst entdecken. Bei Gefahr; d. h. man möchte sie berühren, springen sie
    wie Flöhe in Sicherheit. :cursing:
    Google brachte mich auf "Springschwänze". Wie einleuchtend.
    Bisher hab ich auf etwa 10 Pflanzen max. 1 Tierchen entdecken können.
    Was ist das ? 8|

    Gruß Stefan

  • 8) Moin,


    könnten Springschwänze sein.
    Ursache ist meist ein zu hoher humoser Substratanteil, da sich die Viecher von abgestorbenen Pflanzenteilen/Resten ernähren.
    Bei mineralischer Kultur, sollte sich das Problem erledigen.
    Ich empfehle Austopfen, abspülen und neu einsetzen.


    ciao, Tom.

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
    We do not forgive!! We do not forget!!
    Tom

  • In dem sehr nützlichen Buch Pflanzenschutz bei Kakteen und anderen Sukkulenten von Thomas Brand steht über Springschwänze folgendes:

    Zitat

    ... Sie brauchen recht hohe Luftfeuchtigkeit, weswegen sie abgesehen von länger stehenden Aussaaten keine keine günstigen Lebensbedingungen bei Kakteen und anderen Sukkulenten vorfinden. Falls diese Tiere dennoch auftreten, ist dies ein sicheres Zeichen für falsche Kulturbedingungen! .......sind sie in trockenheitsverträglichen Kulturen nicht bekämpfungswürdig. Es reicht, die Feuchtigkeit zu reduzieren.

    Quelle: Thomas Brand - Pflanzenschutz bei Kakteen und anderen Sukkulenten - Seite 113

    Gruß Markus

  • ...Falls diese Tiere dennoch auftreten, ist dies ein sicheres Zeichen für falsche Kulturbedingungen! .......sind sie in trockenheitsverträglichen Kulturen nicht bekämpfungswürdig. Es reicht, die Feuchtigkeit zu reduzieren...


    Vielen Dank für die prompte Beantwortung.
    Na Super. Nasskaltes Wetter bei 12 °C und letzte Woche zum anscheinend falschesten Zeitpunkt gegossen. Natürlich sind meine "Kulturbedingungen" zur Zeit gänzlich falsch. Nun da ich aber kein GW besitze, muss ich halt warten, bis die liebe Sonne das Substrat endlich wieder austrocknet. Dann müsst's sich's ausgesprungen haben.
    Thomas: Du hast Recht mit zu hohem Humus-Anteil im Substrat. Das ist aber nur bei einem Kaktus der Fall. Ein knospender Neuerwerb, der in volle Blüte kommen will. War anscheinend das "Sprungbrett". Und den will ich aber erst im Herbst bei Wachstumsruhe umtopfen, um ihm den Stress zu ersparen. ALLE Kakteen jetzt in rein mineralisches Substrat zu setzen, wäre der blanke Wahnsinn. ;(


    Wie dem auch sei. Mein Fehler. Aber da die Viecher nur in Ermangelung an Detrius oder abgestorbenen Pflanzenteilen an die Feinwurzeln gehen (sagt zumindest Wikipedia), kann ich wieder etwas entspannen. Oder?

    Gruß Stefan

  • kann ich wieder etwas entspannen. Oder?


    8) Moin Stefan,


    würd ich nicht so auf die "leichte" nehmen.
    Also, ich hab ja auch alle draußen unter freiem Himmel, da ich aber null humosen Anteil verwende, kommen diese Viecher nicht vor. Allerdings, wenn ich, woher auch immer, "Neuzugänge" habe, dann werden die Wurzeln sofort überprüft und die Pflanzen in mein Substrat gesetzt, ob Knospe, Blüte oder nicht!


    ciao, Tom.

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    Tom

  • Ok. Auf die ganz "leichte" nehm' ich's nicht.
    Ich habe mir erst letzte Woche wieder einen Sack meiner Lieblings-Erde geholt.
    Vom Kaktus-Michi. Liegt bei mir um die Ecke. Mit der fahr ich seit 2 Jahren ganz gut.
    Und ja, die ist leicht humos. Ich möchte aber bei der als Ausgangs-Substrat bleiben.
    Die Neu-Erwerbung (Eine bildhübscher G. multiflorum) ist seit 10 Minuten ausgetopft,
    gut abgeschüttelt und in o.a. Substrat, zusätzlich mit etwas Kies, Lava-/ Ziegelgrus und
    einer anständigen Portion Kieselgur-Pulver neu eingetopft worden.
    Ich gestehe: Die alte Erde war pitschnaß, kalt und roch stark nach "Wald-im-Herbst". :S

    Gruß Stefan

  • Servus Tom,
    ja, ich hab noch ein kleines Eimerchen voll Pulver.
    Dieses wird (im Freien wegen Staub) in's Substrat eingestreut. Wieso?

    Gruß Stefan

  • 8) Moin Stefan,


    naja, ich kenne es nur als gekörntes Granulat, das Pulver ist doch eigentlich nur in Hühnerfarmen wegen der Ungeziefer in Gebrauch. Schwemmt es nicht aus?


    ciao, Tom.

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    Tom

  • Kannte es auch nur als "Flohpulver" oder für die Hühnerfarm.
    Habe es mir dann mal bei Haage zum Wundverschluß einer Mammillaria-Köpfung geholt, weil mir bei einem anderen Exemplar mit Anis der komplette Kaktus verfault ist. X(
    Und dann hab ich irgendwo gelesen, dass auch das Pulver leicht sauer ist, und ungebetenen Wurzelgästen die Feuchtigkeit raus zieht, sprich den Garaus macht. Seitdem gibt's bei mir immer eine gute Portion mit in's Substrat. Ausgeschwemmt ist eigentlich nie etwas. Zumindest nicht bemerkbar. Wahrscheinlich nehm ich für's erkennbare "Schwemmen" zuwenig her und das ganze ist wieder mal mehr Placebo...
    Liebster Tom: Wenn du heute so weiter machst, bin ich zum Abend total verwirrt ?( und entnervt ob meiner diletantischen Arbeitsweise... ;(

    Gruß Stefan

  • Liebster Tom: Wenn du heute so weiter machst, bin ich zum Abend total verwirrt und entnervt ob meiner diletantischen Arbeitsweise...


    War nicht so ernst gemeint. 8)
    Also: Pulver schlecht oder drin lassen? Springschwänze austrocknen lassen und die Zeit für sich
    arbeiten lassen, oder doch auf rein mineralisch umsteigen? (Was das wieder kostet!)

    Gruß Stefan

  • 8) Moin Stefan,


    nun bleib mal ruhig!
    Soweit alles in Ordnung ist und das Pulver nicht ausschwemmt, ist es wertvoll und nützt!
    Ich würde jedoch den Anteil erhöhen oder auf´s Granulat umsteigen.
    Springschwänze ins "Trockenland" schicken(Regenschutz).


    ciao, Tom.

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    Tom

  • Hallo Stefan,


    dann lag es also wie vermutet an dem zu feuchten Substrat. Sobald die Feuchtigkeit nachlässt, werden auch die Springschwänze wieder verschwinden, also kein Grund zur Panik.


    Ohne das Grundsubstrat von Kaktus-Michi zu kennen, halte ich es insbesondere in Verbindung mit den erwähnten Zuschlagstoffen, für das G. multiflorum und natürlich auch im Allgemeinen für absolut empfehlenswert.


    Größere Mengen Kieselgur im Substrat, verhindern definitiv Wurzellausbefall, siehe auch: Nie wieder Wurzelläuse.

    Gruß Markus

  • Ja. Definitv am viel zu nassen Substrat, verbunden mit zu viel Humus.
    Also: Finger weg vom Rest-Erde auf"pimpen" mit dem, was grade da ist!
    Das war bei mir nämlich der Fall. Musste schnell gehen, kein geeignetes Substrat zu Hand,
    und schon war ich am Mixen: Blumenerde, Uralt-Substrat eines Dahingeschiedenen, etwas
    Aquarienkies und ich dachte, das wird schon. Denkste! :thumbdown:
    Und natürlich: Gießen zum gänzlich dümmsten Zeitpunkt. Beginn einer laaangen Regenperiode
    mit kuschelig kaltem Wetter.
    Kieselgur-Pulver behalte ich zunächst, bis es aufgebraucht ist. Danach wird in Körnung investiert.
    PS: "Kaktus-Michi" ist Michael Kießling; Besitzer von "Chiemgau-Kaktus".

    Gruß Stefan

  • dann lag es also wie vermutet an dem zu feuchten Substrat. Sobald die Feuchtigkeit nachlässt, werden auch die Springschwänze wieder verschwinden, also kein Grund zur Panik.


    Sehe ich genauso! Nicht unbedingt auf die leicht Schulter nehmen aber auf die halbleichte dürfte locker ausreichen. Zweifel nicht an deinen Kulturbedingungen sondern lieber am Juli-Wetter! Tageshöchstwerte von unter 15°C bei 85% relativer Luftfeuchtigkeit (zumindest hier) ist ja auch nicht unbedingt typisch für einen 03. Juli.


    Bei mir hat dieses Wetter einem Astrophytum Wurzelhalsfäule gebracht. Hoffentlich bleibt er das einzige Opfer. Melo und Uebelmannia hab ich schon vor zwei Tagen in die Wohnung umgeräumt. Ansonsten hilft nur Substrat trockenföhnen... :huh:


    Übrigens kann ich auch Kieselgur als Granulat nur wärmstens empfehlen.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969