Schädlingserkennung - Behandlungsmethoden

Guten Tag Gast. Schön, dass Sie mal hereinschauen! Einen angenehmen Aufenthalt wünscht das "Sukkulentenforum"-Team.
  • [size=14]Schädlingserkennung und erfolgreiche Behandlungsmethoden[/size]


    [size=12]Schmier-/ Wollläuse[/size]


    Aussehen Wolllaus:
    Weißes Gespinst aus Wachs, ovale Gestalt, weiße, hellbraune oder rosa Farbe. Sie bewegen sich kaum oder nur äußerst langsam fort. Die eigentlichen Wollläuse sind zuerst unscheinbar, viel mehr fällt ihr weißes Gespinst auf, das sich an den befallenen Pflanzen finden lässt.


    Aussehen Schmierlaus:
    Schmierläuse umgeben sich mit einem schmierigen, puderähnlichen Staub.


    Symptome:
    Durch Saugen an den Blattadern werden Kakteen und Sukkulenten geschwächt.


    Behandlungsmethode/n:
    Chemisch: Provado, BI58
    Natürlich: Neem, Promanal


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    [size=12]Wurzelläuse[/size]


    Aussehen Wurzelläuse:


    Wurzelläuse sind etwa 2 mm groß und weiß, sie ähneln den überirdisch lebenden Wollläusen. Sie bilden ein weißes Gespinst an den Wurzeln der Kakteen, welches auch an den Topfinnenseiten weiße Flecken hinterlässt. Schadstellen sehen wie verschimmelt aus.


    Symptome:
    Schwer erkennbar, nur durch Austopfen der Pflanzen sichtbar. Sie leben unterirdisch. Bei starkem Befall zeigen Pflanzen kein Wachstum mehr, bilden keine Blüten mehr und kümmern im Allgemeinen. Kreideweiße Gespinnste an den Kakteenwurzeln und weißlich, mehlige Flecken an den Topfinnenseiten zeigen den Befall deutlich, jedoch nur im ausgetopften Zustand. Wurzelläuse vermehren sich rasch und können innerhalb kürzester Zeit die ganze Sammlung befallen.


    Behandlungsmethode/n:
    Chemisch: Provado, BI58
    Natürlich: Neem, Promanal


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    [size=12]Schildläuse:[/size]


    Aussehen Schildläuse:
    Großes schwärzliches oder braunes Schild bedeckt die ganze Schildlaus. Zwischen 0,5 und 5 mm groß. Schild kann rund oder länglich sein, ältere Schildläuse sind unbeweglich.


    Symptome:
    Muschelartige braune, kleine Erhebung. Saugen den Pflanzensaft aus Kakteen. Weibliche Tiere besitzen einen Stachel, dadurch werden Pflanzensäfte aufgenommen. Durch abgegebene Sekrete wird ein biochemischer Vorgang angeregt. Fructose wird zusätzlich abgegeben. Die Saugstellen sind Eintrittsstellen für Pilze.


    Behandlungsmethode/n:
    Chemisch: Provado, BI58
    Natürlich: Neem, Promanal


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    [size=12]Blattläuse:[/size]


    Aussehen Blattlaus:
    Blattläuse haben sechs Beine, sind drei bis sieben Millimeter groß und tropfenförmige Insekten.


    Symptome:
    Blattläuse sind bei Kakteen eher selten. Opuntien werden gelegentlich befallen, ab uns zu können Blütenknospen befallen werden.


    Behandlungsmethode/n:
    Mit scharfen Wasserstrahl Pflanzen bespritzen.


    Bei starkem Befall:
    Chemisch: Provado, BI58
    Natürlich: Neem, Promanal


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    [size=12]Spinnmilben[/size]


    Aussehen Spinnmilben:
    Winzig klein und gelblich bis rotbraun sind Spinnmilben. Sie werden nur bis ca. 05 Millimeter groß, sind mit bloßem Auge nicht auszumachen. Bei trockenen und warmen Bedingungen können sich Spinnmilben explosionsartig vermehren und große Schäden in Sammlungen anrichten.


    Symptome:
    Schorfige, braune Stellen die sich vergrößern. Vor allem in der Nähe der Triebspitze. Viele Pflanzenzellen werden angestochen, zuerst erscheinen die Kakteen blass, bei fortschreitendem Befall verfärben sie sich gelblich-braun.


    Behandlungsmethode/n:
    Chemisch: Kanemite
    Natürlich: Neem, Promanal


    Aus biologischer Seite gesehen können auch Raubmilben bei größeren Sammlungen eingesetzt werden. Auch ein erhöhte Luftfeuchte mögen Spinnmilben nicht und kann deren Population verringern, jedoch nur selten völlig vernichten. Zu beachten ist dass Spinnmilben nicht zu den Insekten gehören, daher zeigen die handelsüblichen Insektizide keine oder nur ein geringe Wirkung. So wirkt Bi58 nur gering, Provado gar nicht!

  • 8) Moin,


    hier sind einige Ergänzungen nötig, damit nichts verkehrt läuft.


    Vom Prinzip her alles richtig, aber es ist zu unterscheiden zwischen Spritzmitteln und systhemischen Mitteln( Die Anwendung steht immer auf den Verpackungen, deshalb vor dem Kauf unbedingt draufschauen).


    Mit Spritzmitteln wird man den Wollläusen, Wurzelläusen und Schildläusen nichts anhaben können, da sie, wie oben beschrieben, sich mit Wachsgespinsten umgeben und diese flüssigkeitsabweisend wirken. Hier sind systhemische Mittel von Nöten, die mit dem Giessen verabreicht werden, von der Pflanze also aufgenommen und im Stoffwechsel auf alle Pflanzenteile verteilt werden. Der Saugschädling nimmt dann das Mittel in sich auf und verlässt uns in Richtung ewige Jagdgründe .


    Ich gebe regelmäßig mit dem zweiten und dem vorletzten Giessen, Rogor dazu und habe seit dem ( 33 Jahre) keine Wurzel- und Wollläuse mehr.


    ciao, Tom.

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
    We do not forgive!! We do not forget!!
    Tom

  • Hallo zusammen,


    Systemische Mittel werden teilweise auch gespritzt und werden über die Epidermis der Pflanzen aufgenommen. So spritze ich zum Beispiel gegen Wolläuse meist Marshall, mit durchschlagendem Erfolg. Der Unterschied zwischen systemischen und Kontaktinsekticiden besteht nicht in der Applikationstechnik sondern in der Wirkungsweise. Kontaktinsekticide wirken, wie der Name schon sagt, dirket im Kontakt mit den Schädlingen. Systemische Mittel werden von der Pflanze aufgenommen. Oftmals haben systemische Mittel auch eine Kontaktwirkung. Bei einigen systemischen Mitteln bewährt sich eine kombinierte Anwendung mit Giess- und Spritzverfahren. Die optimale Applikationstechnik hängt jedoch immer vom verwendeten Mittel ab.

    Gruss Andi
    Ariocarpus, Ariocarpus Japan Hybriden, Astrophytum Japan Hybriden

  • 8) Moin,


    das entspricht dem oben geschriebenen.


    ciao, Tom.

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
    We do not forgive!! We do not forget!!
    Tom

  • Hallo zusammen,


    wie Thomas schon richtig gesagt hat, bin ich auch dafür weiter Informationen zu sammeln, die dann in einem Thread festzuhalten, sodass jeder seine Erfahrungen zusteuern kann, was man evtl in meinen Posting abändern oder beifügen kann.


    Gruß,
    Dornenfan

  • Systemische Mittel sind sehr gut anzuwenden, soweit die Pflanzen sich im Wachstum befinden und insbesondere die Schreitelregionen aktiv sind. In der Ruhephase werden sie kurzfristig keine Hilfe bringen. Wenn überhaupt etwas bemerkbar ist, füllen sich weiche Körper in den unteren und mittleren Bereichen auf und veteilen so die Giftstoffe dort. Auch das kann u.U. sehr langsam geschehen - in der Zwischenzeit fressen bzw. saugen die Schädlinge speziell in den Spitzen weiter.


    Als eine sofortige Hilfe bieten sich Paraffine oder Kaliseifen an im Sprühverfahren.

    "Du kommst überall hin, wenn du lange genug gehst"