Meine Reise in Hamburg zu den Botanischen Gärten

Guten Morgen Gast. Schön, dass Sie mal hereinschauen! Einen angenehmen Aufenthalt wünscht das "Sukkulentenforum"-Team.
  • Also, hier wie versprochen, mein Reisebericht über meine abenteuerliche Fahrt nach Hamburg und zurück (ich weiß nicht, ob es überhaupt jemand bemerkt, aber das war eine Anspielung auf den „Herrn der Ringe“).
    Ich hab das mal gleich in den Off-Topic-Bereich gestellt. Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, als ginge es hier ausschließlich um Kakteen. Ich wünsch euch mit zwinkernden Augen viel Spaß.


    Die Abfahrt verzögert hat Kakteen Schwarze. Normalerweise stehe ich um 4 Uhr morgens auf und starte um 4:30 Uhr. Diesmal wurde ich gezwungen, bis 9 zu schlafen, für mich ansonsten ein Unding, da ich der absolute Frühaufsteher bin (Gold im Mund und der Vogel mit dem Wurm).


    Kakteen Schwarz hatte dann nämlich doch ganz überraschend geliefert und ich wollte wenigstens auf unserer Provinzpost Bescheid sagen, dass ich das schwere Paket erst in der darauffolgenden Woche abholen könnte. Die Post macht pünktlich um 10 auf und ich war pünktlich um halb 11 dort, und – welch Wunder, das Paket war schon da, obwohl erst für nach 11 angekündigt. Auch das habe ich als ein Zeichen gedeutet. Ich sollte die Erde mit nach Hamburg nehmen, durch die gesamte Republik hindurch und wieder zurück. Es ist somit geweihte Erde, die ich dann später meinen Pflanzen gegeben habe.


    Die Fahrt führte über Stuttgart, Würzburg (in diesem Teil der Fahrt bin ich etwas schneller gefahren, sicher ist sicher), Kassel, Hannover schlussendlich nach Hamburg, bzw. Bönningstedt, Kreis Pinneberg (der genauso überflüssig ist, wie der Kreis Itzehoe, mit einem Dehnungs „e“). Wer etwas älter ist, kennt vielleicht noch das Kultbuch über die Suche nach dem „Märchenprinzen“ und weiß, dass Itzehoe und Neumünster die überflüssigsten Städte Deutschlands sind.
    Unterwegs, auf den Rastplätzen, habe ich schon viele Fotos gemacht von den dortigen Kakteen. War wirklich erstaunlich, was für diverse Arten und Gattungen zu sehen sind, wenn man wirklich genau hinguckt. Das Verblüffenste war, dass sie eine geradezu unheimliche Ähnlichkeit mit Brombeer- und Fliederbüschen hatten, einige haben sogar der Haselnuss geglichen, andere waren fast so dick wie Bäume, die Dornen erinnerten an Blätter. Leider sind alle Bilder verwackelt. Sehr schade.
    Losgefahren bin ich bei 23 Grad mit entsprechender Kleidung im Trolli, angekommen bin ich bei knapp 15 Grad.
    Wie vielleicht schon erwähnt, mein 43-jähriger Cousin hat endlich, nach langen Jahren, seine Liebste geheiratet. Beide haben sich letztes Jahr einen Hund angeschafft… Eine killermäßige Mixtur aus dem Tierheim.
    War eine schöne Trauung und eine schöne Feier. So, fertig damit.
    Oder vielleicht doch nicht. Sie hatten einen schönen großen Saal gemietet und ein Diskjockey machte Musik vom Band. Hat er nicht schlecht gemacht, von irgendwelchen Malle-Gröl-Songs bis zu den Stones. Bei Letzteren leerte sich die Tanzfläche doch recht schnell, allerdings gab es 2 Herren, die ihre Partnerinnen im Eilschritt auf die Tanzfläche zerrten. Die skurrilste Szene gab es, als sie zu „Brown Sugar“ einen flotten Foxtrott auf´s Parkett gelegt haben.
    Das erinnert mich an eine Cartoon, in dem ein wohl situiertes Ehepaar im Wohnzimmer auf der Couch sitzt, sie mit einem Buch, er mit einer Zeitung, hinter sich riesige Boxen, aus denen (laut gezeichnet) „Born to be wild“ dröhnt.
    So, jetzt aber zu meinem Vorhaben, nämlich in Hamburg in den Botanischen Garten zu gehen. Urs hatte mich ja darauf hingewiesen, dass es noch einen, den eigentlichen, in Klein-Flottbek, geben würde.
    Und tatsächlich, sogar auf dem Hamburger U- und S-Bahnplan war das angezeigt.



    Ist doch witzig. Ich habe mich mal wirklich in der großen Stadt gut ausgekannt, aber von diesem Botanischen Garten hatte ich noch nie gehört.
    Und wenn man in dem Fall auf die S-Bahn wartet, sieht man auch einige interessante Plakate.



    Wobei ich davon ausgehe, dass neben Musik, Gesang und Tanz auch dunkle Getränke mit sahnigem Schaum ausgeschenkt wurden.
    So, angekommen.



    Fortsetzung folgt.

  • Wenn man in diesen Garten will, muss man erst mal an diesem Herrn vorbei.



    Das ist Kunst. Nur mal zum sagen. Bevor ihr weiter lest bzw. guckt, geht ihr jetzt mal in euch und überlegt, wen dieser Herrn darstellt und was der Künstler damit sagen will (nichts verraten Urs!).
    Ich stand mehrere Minuten sinnierend davor, völlig beeindruckt von den Proportionen, aber auf diese Lösung bin ich nicht gekommen:



    Bevor man in diesen Garten kommt, wird man „überschüttet“ mit Ankündigungen, was so alles geboten wird an Vorträgen, Dia-Shows und Begehungen. Wie es sich gehört für einen Ableger der Hamburger Uni.
    Eintritt ist frei. Das ist schon mal gut. Und die Toiletten sind auch gleich am Anfang. Also los.
    Jetzt ist es ja so, dass es Menschen gibt, die einfach so losgehen. Das ist natürlich falsch. Man guckt sich doch erst mal den Wegweiser an, den Übersichtsplan (schade, den habe ich leider nicht fotografiert). Und wenn man weiß, was man sehen will, geht man los. Hab ich gemacht und tatsächlich, es gab was mit Nord- und Südamerika und, das ist jetzt wichtig, es lag direkt auf dem richtigen Rundweg. Man kann natürlich auch andersherum gehen, also entgegen dem Rundweg, aber ich halte das schon für ein auffälliges Verhalten für einen korrekten Deutschen. Entgegen dem Rundweg?? Widernatürlich!
    Ich bin also nach Nordamerika gewandert (Zeltausrüstung brauchte ich nicht, weil es doch recht überschaubar war) und habe als erstes diese wunderschönen Kakteen fotografiert:



    Mit diesen schönen Blüten




    Das Problem bei diesen Beiträgen ist, dass sie ständig unterbrochen werden müssen. 5 Bilder – neuer Beitrag, das ist doch nichts für einen Künstler. Das Ganze ist doch ein Œvre, ein Gesamtkunstwerk. In dem Fall also: zum nächsten Beitrag, in dem ihr einen Igelstacheligen Feigenkaktus sehen werdet. Hochspannung ist also garantiert.


    Fortsetzung folgt.

  • So, ich will euch nicht lang auf die Folter spannen. Hier die atemberaubenden Fotos dieser ästhetisch ins Auge springenden Pflanze:



    Und diese humifusa noch dazu:




    Also, um ehrlich zu sein, die sind nicht anders als die Rülpssalis, Krüppelkakteen. Das ist eindeutig nicht mein Ding. Wenn schon Opuntia, dann groooß und ausufernd in der Höhe, nicht am Boden dahin kriechend, so unterwürfig, das ist mir richtig peinlich. Tut mir jetzt Leid für den 150 %-igen Opuntien Freak.
    So, das war es schon mit den Freilandkakteen. Ich bin jetzt in ein Haus gegangen, in dem es von Kakteen nur so gewimmelt hat. Ich habe 5 Bilder gemacht und die muss ich euch in einem neuen Beitrag zeigen. Bis gleich.


    Fortsetzung folgt.

  • Das war ein nettes Haus. Warum die diese Kakteen hier geschützt wachsen lassen, weiß ich nicht. Aber da es die Uni Hamburg macht, wird es schon richtig sein. Schön war auch, dass es viele Tafeln mit vielen Erläuterungen gab. War wirklich interessant, weil da auch erklärt wurde, an was die forschen und was es mit dieser Umwandlung von irgendwas in irgendwas gibt und wie sich die Kakteen darauf eingestellt haben. Das werdet ihr besser wissen als ich. Tagsüber und nachts, ihr wisst schon. Chlorophyll dingsbums.
    Hier die Bilder von diesen Geschöpfen:



    Das waren wieder 5 Bilder und schon geht’s im nächsten Beitrag weiter.

  • Nordamerika hatte ich also inzwischen hinter mir gelassen. Keine Stunde und das zu Fuß, nicht schlecht für einen älteren Herren.


    Jetzt hab ich dann aber doch gestaunt. Ich kam zum Gestein. Bei eurem mS tönt ihr ja oft damit, wie die Mischung zusammengestellt wird, hier habe ich mal die Ursprünge gesehen. Die passen jetzt nicht gerade in einen 11x11 Topf, aber das hat es auch so interessant gemacht. Das hier z. B. ist "Granit mit Auskolkungen (könnte auch ein „ö“ gewesen sein, eher kein „a“) durch Wasserstrudel aus der Donauniederung bei Linz":




    Das ist "Gangquarz mit geschieferten Einschlüssen aus dem Nebengestein":




    Das ist "Buntsandstein mit Quarzgeröllen aus der Trias mit einem Alter von ca. 230 Millionen Jahren" (so alt bin nicht mal ich oder Urs oder auch jemand anders Lebender)




    Und das ist Schiefer (geht es nicht)




    Und zum Schluss (weil es im nächsten Beitrag um was Anderes gehen wird) zeige ich euch Quarzgestein:




    So, und weil ich mein Œvre jetzt ständig unterbrechen muss wegen dieser blöden 5-Bilder-Regelung, verpasst ihr Nagelfluh und Kalk. Wundervolle Bilder, die einem das Herz aufgehen lassen in ihrer ganzen Fülle und Pracht. Schade, schade.
    Und falls ihr auch mal ein Œvre schreiben wollt: Alt+0140


    Fortsetzung folgt.

  • So, jetzt aber mal wieder zurück zu was Lebendem. Allen Sukkuphilen muss ich leider sagen, dass es davon nicht allzu viele im Botanischen Garten gibt.
    Trotzdem: ein Besuch lohnt sich. Zeit und eine gute Vesper mitnehmen und dann genießen. Es ist total interessant, was es alles für Pflanzen auf dieser Welt gibt. Schön fand ich auch die informativen Schildchen und, der Laie staunt, an was das Botanische Institut so alles forscht.
    Dummerweise hatte ich meine Expedition nicht gut vorbereitet. Der Akku meiner Kamera blinkte plötzlich hektisch im roten Bereich. Gott sei Dank gab es in der Wildnis ein nettes Blockhaus, in dem auch mehrere Steckdosen angebracht waren. So konnte ich mich nach diesem Wahnsinnstrip durch mehrere Kontinente ein wenig ausruhen, Kräfte für den nächsten Törn sammeln und den Akku aufladen.
    Das hier ist Kunst:



    Und angehängt noch ein paar andere Impressionen


    Also, alles recht schön und gut, aber ich war ja unter anderem nach Hamburg gefahren, um mal „meine Kakteen“ in „meinem“ Botanischen Garten unter ganz anderen Gesichtspunkten als früher zu sehen und der ist im berühmten „Planten und Bloomen“ angesiedelt. Und so habe ich meine Utensilien zügig gepackt und diesen Garten ebenso zügig verlassen.




    Fortsetzung folgt.

  • Jetzt ist es so: Planten und Bloomen ist ein großer Park, der sich ziemlich lang von rechts nach links zieht. Da ich nicht mehr wusste, wo genau der BG lag, habe ich es auf die althergebrachte Art und Weise gemacht (ich habe keinen Navi und werde mir auch keinen anschaffen) und einen Busfahrer gefragt. Man soll ja meinen Busfahrer kennen sich in ihrer Stadt aus. Er hat schwer gegrübelt und dann „Altona“ zum Aussteigen empfohlen, da müsste ich ja nur noch schräg über die Straße und dann sei ich da. Eine meiner hervorstechendsten Eigenschaften ist ja meine Gutgläubigkeit:)


    Also, ich los, erst mal Richtung „Landungsbrücken“.




    Weil es niemand glauben würde, wenn ich es nur schriebe, habe ich ein Foto gemacht vom witzigsten Haltestellennamen in Hamburg: „Schlump“:



    4473


    Und die angezeigt Minute war leider schon fast vorbei. Ich musste mich deshalb beeilen, um wenigsten ein Foto von der schönsten Haltestelle zu machen:




    Ehrlich, wenn ihr mal in Hamburg seid, dann steigt Haltestelle „Rathaus“ in die U3 Richtung „Landungsbrücken“. Es ist phantastisch, wenn man aus dem Tunnel kommt, und dann langsam einen Blick auf den Hafen bekommt inklusive der Landungsbrücken und der „Rickmer Rickmers“ oder wie die heißt.
    Hier solltet ihr dann aussteigen und zu den Landungsbrücken rübergehen. Da gibt´s ein Fernrohr (zumindest vor 3 Jahren), mit dem man auf die entstehende Elbphilharmonie gucken kann mit einer Animation, die das dann fertige Gebäude zeigt. Grandios.
    Dafür hat mir leider die Zeit nicht mehr gelangt.


    Hier noch ein schnelles Foto vom Hauptgebäude. Leider wird renoviert.




    Fortsetzung folgt.

  • So, ich bin also inzwischen glücklich in „Altona“ ausgestiegen und orientiere mich bei meinem Marsch an den Ausschilderungen Richtung Planten und Bloomen (übersetzt übrigens: "Pflanzen und Blumen").
    Unter anderem komme ich am Hamburger Dom vorbei:




    Das ist die Wies`n in klein. Langsam hat es mich ein bisschen genervt, dass ich so wenig Zeit hatte, sonst wäre ich gern nach wer weiß, wie viel 100 Jahren, mal wieder auf das Riesenrad gegangen.


    Das hier ist ein Relikt aus Kriegszeiten: der Bunker. Auch ein Wahrzeichen von Hamburg, aber eins, dass natürlich u. a. aus ästhetischen Gründen nicht so im Vordergrund steht.




    Und hier noch ein Beispiel für: wenn ich mehr Zeit gehabt hätte. Diese Bild musste ich natürlich machen:




    Meine Bilder gehen im Moment ja alle nicht so sehr in Richtung Pflanzen, aber egal. Die urbane City einer Großstadt hat auch einige Hingucker.
    Zum Beispiel diese Kirche mit dem Heinrich-Hertz-Turm nebenbei (das ist der mit den Herzströmen). Immer, wenn ich diese Kirche sehe, bin ich ganz begeistert, weil die so interessant gebaut ist. Aber ich weiß ums Verrecken nicht, zu welcher Religion sie gehört. Sieht irgendwie orthodox aus. Vielleicht kann Urs ja im Nachhinein mal helfen.




    Und dann kam, endlich, endlich, wieder ein Hinweisschild Richtung Planten und Bloomen.




    Wenn das Wetter mitspielte also nur noch 3 – 4 Tagesmärsche. Nur ganz kurz überlegte ich, hier noch mal ein Lager aufzuschlagen, entschied mich aber dagegen. Der Zug Richtung Ziel war zu groß, also mobilisierte ich meine letzten Kraftreserven und verkniff mir den Schmerz der vielen Blasen an meinen Füßen.


    Fortsetzung folgt.

  • Endlich, Planten und Bloomen war nah, wie man an diesem Schild jetzt sehen konnte.




    Jetzt war es so, dass parallel zu meinem Fußweg, etwa 20 m entfernt, ein zweiter war mit einer leichten Steigung. Ein junges Paar war mit Fahrrädern unterwegs und versuchte sich an dieser Steigung. Während er im Stile eines Eddie Merckx am Col de la Croix oder wie die alle heißen, den „Berg“ (auch etwa 20 m) hinauf schoss, hatte die junge Dame alle erdenkliche Mühe. Ich wusste sofort, ohne meine Hilfe würde sie es nicht schaffen. Also habe ich sie aus der Entfernung angefeuert und ihr Mut gemacht („Sie solle sich nicht so anstellen, los jetzt, gib mal Gas, Mädchen. Das „Quäl dich, du Sau“ habe ich mir verkniffen. Sie war so jung, dass sie dieses berühmte Zitat bestimmt in den falschen Hals bekommen hätte.). Selbstverständlich habe ich keine Klischees, was Frauen anbelangt, deshalb kann es nur so gewesen sein, dass ihre 3-Gang-Schaltung kaputt gewesen sein musste. Ich rief ihr zwar rüber, sie solle endlich mal in den 1. Gang schalten, aber sie hat es nicht gemacht. Und so kam es, wie es kommen musste, kurz vor dem Ziel war Ende Gelände, sie stieg ab, während ihr Freund sie männlich anlächelte. Er hatte halt rechtzeitig runtergeschaltet.


    Ich stiefelte also weiter und hatte plötzlich die Idee (Thema: Navi): frag doch mal jemanden, wie weit es noch ist. Gedacht, getan. Dummerweise zeigte der Mann, den ich fragte, mit seinem Arm 180 Grad in die andere Richtung. Es wäre also besser gewesen, ich hätte mich statt auf dies junge Mädel besser mal auf den oben gezeigten Wegweiser konzentriert!!


    Also zurück. Jetzt noch mal zurück zum Busfahrer. Ich bräuchte ja nur quer über die Straße und dann wäre ich schon da. Zum einen war ich jetzt ja schon Stunden unterwegs (ca. 0,5), zum anderen mal hier die Karte von Planten und Bloomen:




    Ich war jetzt ungefähr ganz links und der BG war ungefähr ganz rechts. So viel zu den Ortskenntnissen der Hamburger Busfahrer.


    Auf dem Weg habe ich die hier fotografiert:




    Es ist ein Gerichtsgebäude (welches, weiß ich nicht) und gehört zu einem Ensemble, das hier drapiert ist. Wer sich für Architektur interessiert, darf sich das bei einem Hamburg-Besuch nicht entgehen lassen.


    Und das folgende Foto hat mich an Niki de Saint Phalle erinnert, Il Giardino dei Tarocchi in der Toskana. Weiß nicht, warum. Aber wer mal da unten ist, der muss, muss, muss sich diesen Garten mal angucken. Phänomenal.



    Und hier noch mal ein Foto von chillenden Hamburgern. Die gab es beim BG noch viel mehr, aber die habe ich nicht fotografiert. Ein Mal langt und es gab noch einen anderen Grund…




    Fortsetzung folgt.

  • Kein Mensch glaubt es, aber ich hatte endlich den Botanischen Garten erreicht. Das ist in diesem Fall ein riesiges Haus, architektonische Weltklasse (wird auf einem Hinweisschild ausführlich erklärt), und mein Akku war wieder mal rot blinkend am Ende. Am Eingang saßen da jetzt 2 Männer in vorgerücktem Alter, die eigentlich nichts taten, außer Zeitung lesen. Die hab ich gefragt, ob sie eine freie Steckdose hätten um meinen Akku aufzuladen. Großes Schweigen. Dann haben sie sich gegenseitig angeguckt, als käme ich vom Mond. Der eine druckste herum und der andere, plötzlich wieder Herr der Lage, meinte, dort wäre doch eine, mit dem Finger zeigend. Die beiden waren also den neuen Technologien gegenüber doch noch aufgeschlossen.
    Zum Glück hatte sich das Wetter gebessert und ich habe mir im Freien eine halbe Stunde lang die Zeit vertrieben und dann aber los. Hindurch durch die Regenwälder, immer dem Rundweg entlang.


    Ich weiß nicht, wie es bei der Eröffnung hier zugegangen ist, aber es gibt eigentlich gar keine andere Möglichkeit, dem „Weg“ zu folgen. Immer, wenn man vom Rundweg abweicht, das kann man vielleicht 2 Mal, muss man nach spätestens 10 m wieder zurück zum Rundweg.


    Wenn ich grundsätzlich zu wenig Zeit für Hamburg hatte, war das hier besonders prekär, weil der BG, warum auch immer, vielleicht, weil die zuvorderst erwähnten Herren Feierabend haben wollten, in 40 Minuten schließen würde.


    Ich also durch durch alles Subtropische und das andere Gedöhns, hin zu „meinen“ Kakteen. Und es war schlussendlich so, wie ich es mir erhofft hatte. Ich bin bestimmt schon 4 Mal (und das von Radolfzell aus) an diesen Kakteen vorbeigegangen, aber dies Mal habe ich wenigstens ein paar erkannt und noch ein paar weniger habe ich sogar selber. Ich war ehrlich ganz begeistert.


    Jetzt weiß ich ja inzwischen, dass diese Botanischen Kaktusgärten nicht den besten Ruf bei euch Kaktophilen haben. Aber ich möchte mir meine Freude nicht nehmen lassen!


    Aber jetzt kommt´s. Ich habe ja wie wild fotografiert. Spricht mich doch einer mit Namensschild an. Ob das nicht toll wäre mit dieser Agave (Bild angehängt). Wir kommen ins Gespräch und ich erzähle von unserem Forum. Das würde er kennen, klar, Tom und Shamrock und all die anderen. Super Forum, große Kenner, Choriphäen, viel Fachwissen, aber mit der Erde? Na, ja. Ich bohre weiter und er berichtet, dass das alles ein bisschen überbewertet wird mit dem mineralischen Substrat. Er dürfe das eigentlich gar nicht sagen, aber sie hätten die ersten oberen 3 cm so eine Art mineralisches Substrat, wegen der Besucher, damit die nicht irritiert würden, darunter sei aber ganz natürliche Humuserde. Alles andere wäre ja auch Quatsch. So, glaube ich, war mein Gespräch mit dem Wärter der Kakteen. Glaube ich.


    So, das war eigentlich mein Reisebericht aus Hamburg. Angehängt noch ein paar Fotos.


    Ich habe gute 100 gemacht (anschließend wieder rotes Blinken) und würde sie euch gerne zur Verfügung stellen, aber ich weiß nicht, wie. Könnte mir gut vorstellen, dass auch ihr eure bei den Fotos entdeckt und euch darüber freut.


    Matthias hat mich an dich, Tom, verwiesen (wenn du es denn bis hierher geschafft hast). Hast du eine Idee? Ist das für euch Fachleute überhaupt interessant?


    So, fertig. Mir hat es Spaß gemacht, über meine Reise nach Hamburg zu berichten. Ich hoffe, ihr hattet ein bisschen Spaß beim Lesen.
    Hier noch die Fotos zur wahnsinnig phallischen Agave und den Bericht darüber.


    Im folgenden Beitrag gibt es noch 5 Fotos ohne Kommentar. Ich kenn ja all die Namen nicht mal. Aber vielleicht freut ihr auch ja, wenn ihr eure Kakteen entdeckt.


    Und vielleicht hat ja auch jemand eine Lösung für die anderen 95 Bilder.


    Liebe Grüße


    Jorge




    Noch eine Fortsetzung folgt.

  • Matthias hat mich an dich, Tom, verwiesen (wenn du es denn bis hierher geschafft hast). Hast du eine Idee? Ist das für euch Fachleute überhaupt interessant?


    ...Geschafft!!! Ich bin völlig platt! Jeden Schritt bin ich nachgelaufen!
    Jetzt aber ehrlich, ich hab dann doch Urs gefragt, wo' s langgeht und war vor Dir dort.
    Jedenfalls theoretisch. 100 Bilder mit rotem Geblinke wirken auf Dauer irritierend, aber bei 10 erlaubten Bildern ohne Blinker, macht 10 Beiträge mit eventuell bekannten Pflanzen und so manchem Lichtblink bei unser eins.
    Fachleute? Hab ich hier noch nicht gesehen, wobei.............CABAC............oder meint der nur.................na egal.....her mit den Bildern! Notfalls unter "Irrwege und der verzweifelte Zug ans Ziel" oder so.
    Ähem, ja.....denn mal los...............

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
    We do not forgive!! We do not forget!!
    Tom

  • Ach, ich vergaß, genialer Beitrag!!
    Den muß ich mir noch ein paar hundert Mal durchlesen!
    Allein, die Tortur zu begreifen und den Erfolg nachzuvollziehen...........oder so ähnlich.
    Vielen Dank für die Erheiterung!(Wohin mit den gechassten Bauchmuskeln......................?)

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
    We do not forgive!! We do not forget!!
    Tom

  • Werter Manfred, ich danke dir vielmals für diesen genialen Erfahrungsbericht! Hoffentlich kannst du mir nachsehen, dass ich mir (in Anbetracht deiner ausführlichen Schilderungen) mal lieber ausnahmsweise tiefergehende Kommentare verkneife.
    Nur soviel: Ich kann dir versichern, dass ich diese Beiträge samt Fotos als Gesamtkunstwerk erkannt und verstanden habe! Nochmals besten Dank dafür!

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969